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Das Buch Ohne Gnade: Roman

Das Buch Ohne Gnade: Roman

Titel: Das Buch Ohne Gnade: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus , Michael Kubiak
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einem Ausdruck entsetzten Unglaubens auf die Zombies, die die Zuschauer angriffen.
    »Hey, Männer!«, rief er ihnen zu. »Bleibt auf der Bühne, okay? Die Zombies kommen nicht hier herauf.«
    Er schaute in den Zuschauerraum. Die Zombies kamen durch jeden Ausgang herein, stürzten sich auf die schreienden Zuschauer und rissen ihnen mit den zähnen das Fleisch in Fetzen von den Knochen. Es war ein grässlicher Anblick, an den Powell jedoch gewöhnt war. Er hatte ihn schon oft zuvor gesehen. Die Zombies griffen gerne in großer Zahl an und konzentrierten sich mit Vorliebe auf einzelne verletzbare Zuschauer, die von den Gruppen getrennt worden waren, die es geschafft hatten zusammenzubleiben. Drei oder vier der grässlichen, halbverwesten Kreaturen taten sich dann zusammen und attackierten jeweils einen Menschen.Frauen, denen die Gliedmaßen von den unheimlichen Fleischfressern abgerissen wurden, stießen schrille Schreie aus. Junge Männer kreischten wie kleine Kinder, während Zombies ihnen die Augen auskratzten, die Zähne in ihr Fleisch schlugen und ihnen die Kleidung vom Leib fetzten.
    Gleichgültig das Geschehen verfolgend, atmete Powell erleichtert auf, als er daran dachte, wie knapp die Show vor 1:00 Uhr beendet worden war. Er betrachtete das Massaker einige weitere Sekunden, gestattete sich den Anflug eines Lächelns, ehe er sich wieder zu Jacko umwandte.
    »Stören Sie sich nicht an den Ghuls«, sagte er. »Diese – Wesen – verschwinden sofort, wenn sie sehen, dass Sie den Vertrag unterschrieben haben.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, meine Jacko kühl und schaute auf das Gemetzel im Zuschauerraum.
    Als Erfinder, Eigentümer, Produzent und leitender Juror der Show hatte Powell immer wieder feststellen können, dass jedes Jahr der Sieger vom Anblick des untoten und blutigen Chaos, das sie veranstalteten, zumindest ein wenig geschockt war. Er erinnerte sich an die Gewinnerin des Vorjahrs, eine Dusty-Springfield-Imitatorin. Sie hatte wie verrückt geschrien und einen hysterischen Anfall gehabt. Er hatte sie nicht beruhigen können und war froh gewesen, als der Mann in Rot aus dem Zuschauerraum gekommen war. Er hatte ihr direkt in die Brust gegriffen und ihr die Seele herausgerissen. Eine ziemlich hässliche Angelegenheit, wirklich. Aber unvermeidbar.
    Die Ankunft von Powells bösem Freund aus dem Spiegel kennzeichnete stets das Ende der abendlichen Ereignisse. Abermals schaute er auf die Uhr, dann lächelte er Jacko an. Jeden Moment würde der Mann in Rot in irgendeiner Ecke wie aus dem Nichts erscheinen, mit den Händen in Jackos Brustkorb greifen und ihm die Seele rauben. Die Tatsache, dass der Sänger nicht jammerte oder gar schrie wie die meisten vorangegangenen Sieger, machte die Angelegenheit für Nigel Powell erheblich einfacher.
    Schließlich, genau im gleichen Moment, als Powells Armbanduhr ein leises Signal ertönen ließ, um ein Uhr und damit das Ende der Geisterstunde anzuzeigen, erschien der Mann in Rot auf dem rückwärtigen Teil der Bühne und grinste wie ein Kind in einem Süßwarenladen. Jacko wandte ihm den Rücken zu und sah ihn daher nicht herankommen. Powell gab sich alle Mühe, den Blues Brother abzulenken, während sich der große schwarze Mann mit dem blendend weißen Grinsen und dem schrillen roten Anzug und Hut zu ihnen hindurchschlängelte.
    »Wissen Sie«, sagte Powell leutselig und legte Jacko eine Hand auf die Schulter. »Ich hatte erwartet, dass Judy Garland gewinnt, aber Sie haben den Blues Brothers mit Ihrer Coverversion von ›Sweet Home Chicago‹ wirklich alle Ehre gemacht.«
    »Coverversion, von wegen !«, sagte Jacko verächtlich.
    »Moment mal«, sagte Powell. Jackos abweisendes, sogar arrogantes Auftreten, seit er zum Sieger erklärt worden war, machte ihn stutzig. »Was meinen Sie?«
    » Coverversion? Pah. Das war keine Coverversion. Die Blues Brothers haben diesen Titel gecovert. Aber nicht ich.« Er hob die Schultern, um die Hand des Hotelbesitzers abzuschütteln.
    »Hä?« Powell war sichtlich verwirrt. »Wie meinen Sie das? ›Sweet Home Chicago‹ war ein Blues-Brothers-Song, oder etwa nicht? Natürlich war er das – sie haben ihn in dem Film gesungen. Ich habe es selbst gesehen.«
    »Ja, das haben sie. Aber sie haben ihn nicht geschrieben.«
    »Ah, richtig. Ich weiß, worauf Sie hinauswollen. Und wer schrieb ihn?«
    Jacko nahm seinen Hut ab, setzte ihn Powell auf den Kopf und drückte ihn herunter. Dann zwinkerte er seinem neuen Arbeitgeber zu.
    »Ich habe

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