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Das Buch Ohne Gnade: Roman

Das Buch Ohne Gnade: Roman

Titel: Das Buch Ohne Gnade: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus , Michael Kubiak
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jedoch der Zustand seines Messers. Aufgrund der Tatsache, dass der Griff auf dem Boden aufgeschlagen war, bildete er mit der Klinge einen Winkel von fast neunzig Grad. Der Kid betrachtete es eingehend. Abgesehen davon, dass es völlig verbogen war, war es auch noch mit Zombieinnereien beschmiert. Das Messer war ruiniert und er warf es wütend auf den Boden.
    Schon wieder eine Waffe im Eimer.
    Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass er nur noch zwei Kugeln übrig hatte, jetzt hatte er auch kein Messer mehr. Wenn es jemals ein Zeichen gab, dass er lieber nach Hause zurückkehren sollte, dann war dies ein solches. Aber während er Anstalten machte, zu seinem Wagen zurückzukehren, auf dessen Motorhaube seine Zigarette allmählich verglühte, entdeckte er etwas am Rollkragenpullover des ersten Zombies. Es sah aus wie ein Aufnäher. Er bückte sich und nahm ihn eingehender in Augenschein. In schwarzen Lettern in den Aufnäher eingestickt konnte er einen Namen erkennen.
    Buddy Holly.
    Er wandte sich zu der Leiche im pinkfarbenen Kleid um. Sie war wieder auf die Vorderseite gerollt, daher drehte er sie mit dem Fuß abermals um. Auch sie besaß ein Namensschild, dieses jedoch in Brusthöhe auf der rechten Seite des Kleides. Er zog den Stoff ein Stück hoch, um die Schrift lesen zu können. Auch diesen Namen kannte er.
    Dusty Springfield.

EINUNDDREISSIG ♦
    Die Flucht vor den Zombies steckte Sanchez immer noch in den Knochen, als die drei, nachdem das Bike geparkt worden war, das Hotel betraten. Die nächtliche Fahrt wäre normalerweise ein berauschendes Erlebnis gewesen, aber nach dem Grauen, das er soeben in der Wüste erlebt hatte, erschien sie völlig belanglos. Er musste noch immer die Tatsache verarbeiten, dass er und sein Freund gerade noch ihr eigenes Grab ausgehoben hatten und dass er miterlebt hatte, wie zwei Männer kaltblütig erschossen worden waren. Und das hatte stattgefunden, ehe die Untoten aufgetaucht waren, sich aus der Erde nach oben gegraben und versucht hatten, ihn zu verspeisen. Angesichts all dieser Gedanken, die ihm durch den Kopf rasten, war es ein ausgesprochen ernster Sanchez, der Gabriel und Elvis in die Hotellobby und weiter in die Bar folgte.
    Gabriels massige Gestalt, seine lederne Bikermontur, der rasierte Schädel und die Tätowierungen ließen ihn unter allen anderen Hotelgästen hervorstechen. Aus seiner eigenen Erfahrung als Barkeeper wusste Sanchez, dass Gabriel schnellstens bedient würde. Lass die großen, gefährlich aussehenden Burschen niemals warten.
    »Drei Flaschen Bier«, rief Gabriel der jungen Frau hinter der Theke zu. Valerie sah ihn einmal kurz an, murmelte halblaut etwas und drehte sich dann schnell zu dem Kühlschrank hinter ihr um. Sie holte drei Flaschen Shitting Monkey heraus, hebelte die Verschlüsse mit einem Öffner, der an einer Schlüsselkette an ihrem Gürtel hing, auf und stellte die Flaschen auf die Theke.
    Gabriel warf ihr einen zusammengefalteten Fünfzigdollarschein zu, angelte die Flaschen von der Theke und wandte sich an Elvis und Sanchez. »Suchen wir uns einen Tisch und unterhalten wir uns darüber, weshalb wir alle hier sind.« Er nickte Elvis zu. »Du kannst anfangen, indem du mir erzählst, wen Invincible Angus umbringen soll.«
    »Na klar, Gabe.«
    Sanchez schaute sich in der Bar um. Die Aufteilung des Raums mit seinen weit verstreuten Tischen sorgte dafür, dass private Gespräche nicht so leicht belauscht werden konnten. Und dies würde ganz sicher ein sehr privates Gespräch.
    Am Ende des Raums und am weitesten von der Theke entfernt befand sich ein leicht erhöhter Bereich. Überall im restlichen Gastraum waren die Tische mit ein oder zwei Personen besetzt, doch hier waren alle Tische frei. Elvis ging zu einem Tisch in einer Ecke voraus. Aus einer großen schwarzen Lautsprecherbox an der Wand ein gutes Stück über ihrem Tisch drang leise Hintergrundmusik, die dazu beitragen würde, ihre Unterhaltung vor jedem abzuschirmen, der sich vielleicht dafür interessierte, was ein riesenhafter Biker, ein Elvis-Imitator und ein rundlicher Barbesitzer einander zu erzählen haben könnten.
    Sanchez setzte sich neben Elvis in einen der cremefarbenen Lehnstühle. Ihre Rücken waren der Theke zugewandt, während Gabriel sich auf der anderen Seite des Tisches mit dem Rücken zur Wand entspannte. Er wollte wohl ganz sicher sein, dass er alles verfolgen konnte, was in der Bar vor sich ging. Seine Augen zuckten ständig hin und her und hielten Ausschau nach

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