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Das Buch Ohne Gnade: Roman

Das Buch Ohne Gnade: Roman

Titel: Das Buch Ohne Gnade: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus , Michael Kubiak
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Gabriel Locke war im Auftrag des Herrn unterwegs, was bedeutete, dass er wahrscheinlich versuchen würde, Emily zu verschonen. Aber würde er das wirklich?
    Der Kid öffnete die Wagentür und stieg aus. Er holte eine Packung Zigaretten aus seiner Jackentasche und angelte eine mit den zähnen heraus. Dann ließ er sich auf der Motorhaube seines Wagens nieder und zündete die Zigarette an. Ein Rauchfaden kräuselte sich in die kühle Nachtluft. Er musste über einiges nachdenken. Was ging eigentlich genau in diesem Hotel vor? Und in der Wüste ringsum?
    Während er nachdachte und den Mond betrachtete, hörte er, wie sich ein weiteres Fahrzeug näherte. Seine Reifen quietschten, als raste es mit Höchstgeschwindigkeit durch die Steilkurve einer Rennstrecke. Kurz darauf erschien es an derselben Ecke, an der der Harley-Chopper aufgetaucht war. Es war ein großesblaues Wohnmobil, fast lang genug, um als Bus klassifiziert zu werden, und es war so schnell unterwegs, dass es beinahe umkippte, als es um die Hotelecke kurvte. Der Kid konnte das Gesicht des Fahrers nicht erkennen, aber der Van raste auf ihn zu und stoppte schwankend dicht vor dem Notausgang. Sofort flogen die Türen auf und zwei dunkle Gestalten sprangen auf beiden Seiten heraus. Sie rannten zum Notausgang und versuchten die Tür zu öffnen, so wie Sanchez es ein paar Minuten vorher getan hatte. Auch sie hatten keinen Erfolg.
    Dann machten sie kehrt und gewahrten ihn auf der Motorhaube seines Firebird. In diesem Moment erkannte er, dass ihre Augen glühten. Eine der Gestalten hatte rote Augen, die andere gelbe, und sie leuchteten unheildrohend durch die dunkle Nacht.
    Untotes Mistvolk.
    Der Bourbon Kid legte seine Zigarette vorsichtig auf die Motorhaube, rutschte vom Firebird herunter und ging auf die beiden Kreaturen zu. Er hörte sie fauchen, und dann kamen sie zögernd näher und trennten sich, sodass sie ihn in die Mitte nahmen. Beide hungerten nach seinem Fleisch.
    Der Kid analysierte seine augenblickliche Lage. Er hatte nur noch zwei Kugeln übrig, und die waren viel zu wertvoll, um sie mit dem Ausschalten eines Zombiepaars zu vergeuden. Daher griff er, während die beiden auf ihn zukamen, mit der rechten Hand in die linke Tasche seiner Jacke nach einer anderen Waffe.
    Der Zombie, der ihm am nächsten war, trug offenbar einen zerfetzten Rollkragenpullover, der früher einmal weiß gewesen, jetzt aber grau vor Schmutz war. Außerdem trug er eine Hose, der ein Bein nahezu vollständig fehlte, und, was überhaupt nicht dazu passen wollte, eine zerbrochene Brille mit dickem schwarzem Rand. Er schien der hungrigere der beiden zu sein, und der Kid bereitete sich darauf vor, dass er auch zuerst angreifen würde. Das tat er dann auch, und während er auf ihn zustürmte, holte der Kid mit dem rechten Arm aus und zielte nach seinem Hals. In seiner Hand befand sich jetzt ein Messer mit Hirschhorngriffund einer zwanzig Zentimeter langen Klinge. Es schlitzte den Hals des Zombies auf, und während sein Kopf nach vorne sackte, drang Blut aus der Wunde und rann über seine Brust. Der sterbende Zombie sank auf die Knie, während ein rasselndes, raues Geräusch aus der Halswunde drang.
    Sein Partner, eine Frau, trug ein entsetzlich dreckiges pinkfarbenes Kleid. Die Erscheinung hatte lange, strubbelige Haare und ein Gesicht, das nur noch zur Hälfte mit Haut bedeckt war. Der Anblick ihres auf die Knie fallenden Kameraden verwirrte sie für einen kurzen Moment, und der Kid machte sich diesen Vorteil zunutze, stieß mit dem Messer zu und rammte es in Brusthöhe tief in das pinkfarbene Kleid. Die Klinge glitt leicht durch das faulende Fleisch, und der Kid drückte sie nach unten, um den Brustkorb zu öffnen. Das Fleisch war an einigen Stellen so weich wie Butter, aber an anderen so hart wie Knorpel. Nachdem er einen etwa zwanzig Zentimeter langen Schnitt ausgeführt hatte, kippte die Untote wie ihr Partner nach vorne und stürzte zu Boden, ehe der Kid das Messer wieder aus ihrer Brust herausziehen konnte. Es rutschte ihm aus der Hand, weil die Klinge sich irgendwo im Brustkorb verfangen hatte.
    Beide Kreaturen waren nun endgültig tot, aber ärgerlicherweise für den Kid war die zweite auf seinem Messer gelandet. Er drehte die Kreatur mit dem Fuß auf den Rücken, bückte sich, ergriff den herausragenden Griff des Messers und zog es mit einem Ruck aus der Leiche. Blut spritzte in alle Richtungen, und einige Tropfen landeten sogar auf seiner Hand. Viel mehr Sorge machte ihm

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