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Das Buch Ohne Gnade: Roman

Das Buch Ohne Gnade: Roman

Titel: Das Buch Ohne Gnade: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus , Michael Kubiak
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Highway. Das würde die Zombies für eine Weile aufhalten.
    Angus hatte jetzt einiges zu erledigen. Er raste vor Wut und war entschlossen, Sanchez, Elvis, Julius, Powell, alle Zombies und jeden anderen zu töten, der seine Kreise störte. So oder so würde er mit einem ansehnlichen Stapel Bargeld und einer ganzen Reihe neuer Namen auf seiner Abschussliste nach Hause zurückkehren.
    Und mit seiner Tom-Jones- CD .

FÜNFUNDDREISSIG ♦
    Emilys Plan war ziemlich schwachsinnig. In der langen und unbedeutenden Geschichte schwachsinniger Pläne hätte dieser sicherlich einen recht hohen Rang erreicht – vielleicht sogar einen Platz unter den Top Ten beschissener Pläne. Ein Mann mit einer Schusswaffe drohte jeden Moment durch ihre Tür zu stürmen, und es war durchaus davon auszugehen, dass er gekommen war, um sie zu töten. Und was tat sie?
    Ihr erster Gedanke war, sich unter dem Bett zu verstecken. Aber sie entdeckte sehr schnell, dass der Sockel auf vier sehr kurzen Beinen ruhte. Emily war schlank, aber nicht schlank genug, um sich unter ein Bett zu zwängen, unter dem nur fünf Zentimeter Platz waren. Das verringerte ihre Möglichkeiten beträchtlich. Sie ging ihre Alternativen durch. Aus dem Fenster klettern? Dazu blieb ihr nicht genug Zeit. Mehr noch, sie wusste noch nicht einmal, ob sich das Fenster öffnen ließ. Dann war da das Badezimmer. Sie konnte sich dort hineinflüchten, aber das war eine Sackgasse, und das einzige Versteck wäre hinter dem Duschvorhang. Da keine dieser Möglichkeiten ihr Problem lösen würde, blieb ihr nur noch der Kleiderschrank in der Ecke des Zimmers.
    Die cremefarbenen Schranktüren waren mit Holzlamellen zur Belüftung versehen. Emily eilte durch das Zimmer, schlängelte sich in den Schrank und schloss behutsam die Türen, um so wenig Lärm wie möglich zu verursachen. Der Kleiderschrank war leer, und durch die Lamellen hatte sie einen ungehinderten Blick auf die Zimmertür.
    Sie konnte aus dem Korridor nichts mehr hören. War der Killer weggegangen? Oder trieb er irgendwelche Spielchen? Es war eine Qual, abzuwarten, was geschehen würde. Dabei atmete sie so ruhig und flach wie möglich, um sich nicht zu verraten.
    Nach etwa zwanzig Sekunden, in denen sie in Erwägung zog, ihr Glück am Fenster oder im Bad zu versuchen, klickte das Türschloss. Sie atmete zischend ein.
    Der Schrank war wirklich das dümmste Versteck, das sie sich hatte aussuchen können.
    Emily schaute sich gehetzt nach irgendetwas um, mit dem sie sich schützen oder verteidigen könnte. Aber sie war in dem Schrank alleine, abgesehen von einem Bügelbrett, das an der Rückwand lehnte, und einem Dampfbügeleisen auf einem schmalen Regalbrett links neben ihr. Falls sie sich gegen einen Angriff verteidigen müsste, war das Bügeleisen ihre einzige Waffe.
    Während sie den Atem anhielt, beobachtete sie, wie die Tür langsam geöffnet wurde. Eine Hand, die eine Pistole mit Schalldämpfer hielt, schob sich um die Türkante. Ihr folgte, nachdem er durch den Türspalt gespäht hatte, ein Mann. Er war gut über eins achtzig groß und hatte einen kahl rasierten Schädel. Er trug eine schwarze Lederhose und eine schwarze ärmellose Lederjacke. Dem Aussehen nach ein Biker mit drei tätowierten Würfeln auf einem Arm.
    Seine dunklen Augen überprüften jeden Winkel des Zimmers. Der Mann kam vollends herein und schloss leise die Tür hinter sich. Dann ging er mit gezückter Pistole zum Badezimmer. Emily schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass er sie durch die Lamellen in der Schranktür nicht sehen konnte. Instinktiv zog sie sich zurück und presste sich mit dem Rücken gegen die hintere Schrankwand. Was wollte er von ihr? Warum wollte er sie töten? Es war klar, dass er nicht die Absicht hatte, ihr einen vergifteten Donut zu geben. Er wollte sie erschießen, dessen war sie sich sicher. Sie hatte nur keine Ahnung, weshalb.
    Er verschwand im Badezimmer und gelangte außer Sicht, wodurchsie in ein schreckliches Dilemma geriet. Sollte sie den Schrank verlassen und um ihr Leben rennen? Oder sollte sie in ihrem Versteck bleiben? Sie musste schnellstens eine Entscheidung treffen. Wenn sie sich entschloss, im Schrank auszuharren, müsste sie das Bügeleisen in die Hand nehmen und bereit sein, es auch als Waffe zu benutzen. Und wenn sie um ihr Leben rennen wollte, dann müsste sie es sofort versuchen.
    Ihre Unentschlossenheit kam sie teuer zu stehen. Sie war tief in Gedanken versunken und achtete nicht darauf, was der Mann tat. Die

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