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Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name

Titel: Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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gefürchteten Kopfgeldjägers wiedererkannte.
    »Ja. Kennen Sie ihn?«
    »Ein wenig. Er war ein- oder zweimal bei mir.«
    »Und … hat er recht? Können Sie mir helfen?«
    »Vielleicht. Sehen wir in meine Kristallkugel und warten ab, was sie uns zeigt.«
    Die Mystische Lady beugte sich vor, hob das schwarze Seidentuch von der Kugel und ließ es auf das Buch zu ihren Füßen fallen. Dann rieb sie mit den Händen langsam über die Kugel, als wollte sie sie erwärmen. Der merkwürdige Nebel im Innern geriet in Wallung, bevor er sich langsam klärte. Nach und nach erschien im Zentrum der Glaskugel die Silhouette eines Mannes.
    »Oh … ich sehe den Mann mit der Kapuze … Bourbon Kid«, ächzte die alte Frau. »Ich denke, Sie haben recht. Ich denke, er ist hinter Ihnen her.« Sie blickte zu Jessica auf, um herauszufinden, wie sie darauf reagierte. »Dieser Mann bedeutet nichts Gutes. Ganz und gar nichts Gutes. Er hat vor fünf Jahren eine Menge Menschen in dieser Stadt umgebracht. Wenn er hinter Ihnen her ist, schlage ich vor, dass Sie so schnell aus Santa Mondega verschwinden, wie Sie können.«
    Jessica sah völlig verängstigt aus und zutiefst verunsichert. Sie konnte diese Reaktion unmöglich vortäuschen. Also ist sie keine Hochstaplerin , dachte die Mystische Lady.
    »Wissen Sie, warum er mich töten will?«, fragte Jessica leise. »Verrät Ihre Kugel etwas dazu? Oder kann sie Ihnen etwas über mich verraten? Woher komme ich? Wie habe ich beim letzten Mal überleben können?«
    »Bitte, meine Liebe – eine Frage nach der anderen«, sagte die Mystische Lady und richtete den Blick wieder auf ihre Glaskugel auf der Suche nach Antworten. »Dieser Mann, dieser Bourbon Kid, hat noch eine Rechnung mit Ihnen offen«, sagte sie langsam und konzentrierte sich angestrengt auf die wirbelnden Bilder in der Kugel. »Sein Drang, Sie zu töten, ist sehr, sehr stark. Er wird vor nichts und niemandem Halt machen, und er hat sich von langer Hand auf Ihre Rückkehr vorbereitet. Mein Gott, dieser Mann hegt schlimme Absichten … Leider kann ich nicht erkennen, warum … nein, warten Sie … da kommt etwas durch …«
    Unvermittelt zuckte die Mystische Lady von der Glaskugel zurück, als hätte sie einen elektrischen Schlag erhalten.
    »Was ist? Was sehen Sie?«, rief Jessica aufgeregt. »Was haben Sie gesehen?«
    Die alte Frau sah zutiefst erschrocken aus. Ihr Gesicht war aschfahl geworden, und sie zitterte leicht. Ihre Stimme bebte, als sie schließlich antwortete.
    »Sie behaupten, dass Sie wirklich nicht wissen, wer Sie sind?«, fragte sie Jessica.
    »Ja. Warum? Was haben Sie gesehen? Wer bin ich?«
    »Ich … ich weiß es nicht … Es tut mir leid. Sie sollten gehen.« Ganz plötzlich schien es, als könnte die Wahrsagerin ihren Besuch nicht schnell genug wieder loswerden.
    »Warum? Was haben Sie gesehen?«
    »Nichts. Ich habe nichts gesehen, das habe ich Ihnen bereits gesagt. Gehen Sie jetzt.«
    Die Mystische Lady log, so viel war nicht zu übersehen. Sie wusste es, und sie wusste, dass Jessica es wusste. Normalerweise verschleierte sie ihre Lügen so überzeugend, wie es nur Wahrsagerinnen können, doch bei dieser Gelegenheit hatte sie gepatzt. Aus ihrer Reaktion wurde offensichtlich, dass sie etwas wusste, und die junge Frau würde sich nicht widerspruchslos fügen.
    »Unsinn! Sie haben etwas gesehen! Ich denke, Sie sollten mir verraten, was Sie gesehen haben! Ich kann sehr gemein werden, wissen Sie? WAS haben Sie gesehen? Heraus mit der Sprache! «
    Die Mystische Lady zuckte zusammen, als Jessica die letzten Worte brüllte. Sie spürte, wie sich ihr Herzschlag alarmierend beschleunigte. Es fühlte sich an, als würde ihr Herz gegen den Brustkorb drücken in dem Versuch, sich aus seinem Gefängnis zu befreien.
    »Ich … ich habe Bourbon Kid gesehen. Er kommt hierher. Er ist auf dem Weg hierher, jetzt in diesem Moment, um Sie zu töten. Sie sollten gehen. Er kann jeden Augenblick hier sein.«
    »Tatsächlich?«, Jessica schien erstaunt. »Erzählen Sie mir die Wahrheit?« Sie studierte das Gesicht der Mystischen Lady, um zu sehen, ob sie gelogen hatte.
    »Ja, tatsächlich. Das ist alles, was ich gesehen habe. Und jetzt gehen Sie, um Ihrer selbst willen!«
    Jessica erhob sich. Diese verrückte alte Zigeunerin hatte deutlich gemacht, wie dringend sie ihren Besuch loswerden wollte, doch sie hatte noch eine letzte Frage. »Sind Sie ganz sicher, dass Sie nicht noch irgendetwas anderes gesehen haben?«, fragte sie sehr,

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