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Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name

Titel: Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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nicht wenig verärgert. Der »schwarze Bastard« hatte ihn stinkwütend gemacht. Er ertrug keine rassistischen Bemerkungen, ganz besonders nicht von zwei verdammten Schwuchteln. »Und? Ich weiß ja auch, wer ihr seid«, fuhr er trotzig fort.
    »Tatsächlich?
    »Tatsächlich. Ihr seid die beiden Schwuchteln Carlito und Miguel. Ihr treibt es miteinander, zumindest steht das in eurer Akte.«
    Weder Carlito noch Miguel schienen auch nur im Geringsten beeindruckt von Jensens trotzigem Versuch, sich schlagfertig zu geben. Schlimmer noch, Carlito grinste sogar. »Wenn du nicht aufpasst, dann treiben wir es mit dir, Miles-Baby«, entgegnete er. »Verrate mir eins, schwarzer Mann, was hattest du vor El Santinos Haus verloren? Was hast du zu finden gehofft? Und lüg mich nicht an. Ich sehe es den Leuten an, wenn sie lügen, also überleg dir deine Antworten gut. Für jede Lüge schneide ich dir einen deiner verdammten Finger ab.«
    Das war nicht gerade das, was Jensen zu hören gehofft hatte. Körperliche Foltern von der Sorte, wo einem die Finger abgeschnitten wurden, gehörten nicht zu dem, was er in der Vergangenheit das Pech gehabt hatte ertragen zu müssen. Und es gehörte ganz sicher nicht zu den Dingen, an denen er jetzt oder in Zukunft teilnehmen wollte. Aus diesem Grund überlegte er sich seine nächsten Antworten in der Tat sehr genau.
    »Nichts. Und genau das hab ich gefunden. Nichts. Also wie sieht es aus, kann ich jetzt gehen, bitte?«
    »Nichts da.« Carlito stieß Miguel in Jensens Richtung. »Sieh in seinen Taschen nach«, verlangte er. »Sieh nach, ob er eine Kamera oder Abhörgeräte bei sich hat.«
    Jensen wurde einer gründlichen und brutalen Leibesvisitation durch Miguel unterzogen, der keine Mühe hatte, sein Mobiltelefon, sein Abzeichen und seinen Pager zu finden. Er warf den Pager zu Boden und reichte Handy und Abzeichen an Carlito weiter. »Was denkst du?«, fragte er seinen Partner.
    »Er arbeitet nicht allein. Stimmt’s, Detective Jensen?«, fragte Carlito und starrte auf das Mobiltelefon in seiner Hand. Er klappte es auf und blätterte durch die Anruferlisten, dann stieß er einen befriedigten Seufzer aus. »Also Detective Archibald Somers ist dein Partner, wie? Das ist höchst interessant. Hat er dich schon in seine Theorie über Bourbon Kid eingeweiht?«
    »Hat er.«
    Carlito lachte. »Ja. Er ist eine Marke, der alte Somers, nicht wahr? Versucht alles und jedes dem guten Bourbon Kid anzuhängen. Weißt du, fast hätte er mich überzeugt. Er ist ziemlich leidenschaftlich, wenn es um Bourbon Kid geht, nicht wahr?«
    »Das ist er«, antwortete Jensen ruhig. »Und weißt du was noch? Er ist verdammt gut in seinem Job. Er weiß, dass ich hier bin. Dieser Laden könnte jeden Augenblick vor Cops nur so wimmeln.«
    Jensen bluffte, und irgendwie hatte er das Gefühl, dass Carlito es spürte.
    »Selbstverständlich.« Er lachte. »Miguel, könntest du unseren Axel Foley hier weiter unterhalten, während ich kurz den Boss anrufe?«
    »Sicher, mit dem größten Vergnügen.«
    Carlito verließ die Scheune, während er mit Jensens Mobiltelefon spielte. Die nächsten paar Minuten saß der Detective unbehaglich auf seinem Strohballen, während Miguel vor ihm stand und auf ihn herabstarrte wie ein Höhlenmensch, der zum ersten Mal im Leben einen schwarzen Mann sah.
    Schließlich, nach ungefähr fünf Minuten, kam Carlito zurück in die Scheune. Er schob eine Schubkarre vor sich her. In der Schubkarre saß eine Vogelscheuche. Sie trug einen schwarzen Frack und einen spitzen schwarzen Hut, doch der Kopf war ein Ball aus Stroh ohne jegliche erkennbare Gesichtszüge. Carlito schob die Schubkarre zu Jensen und stellte sie vielleicht drei Meter von dem zunehmend nervöser werdenden Detective entfernt ab.
    »So, Mister Detective Miles Jensen, schon mal was vom Fluch der Vogelscheuche von Santa Mondega gehört?«, fragte er. Miguel stieß ein schadenfrohes Gackern aus, als hätte Carlito etwas ganz besonders Lustiges gesagt.
    »Nein. Kann ich nicht behaupten«, erwiderte Jensen. »Und ich muss gestehen, ich hab auch jetzt keine besondere Lust, mir so einen Schwachsinn anzuhören.«
    Carlito schubste Miguel erneut in Richtung ihres Gefangenen. »Fessle ihn an den Strohballen, auf dem er sitzt. Fessle ihn so, dass er sich nicht mehr bewegen kann«, befahl er.
    Miguel machte sich rasch an die Arbeit. Er band Jensens gefesselte Hände hinten an dem Strohballen fest und machte sich eindeutig einen Spaß daraus, dabei so rau

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