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Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name

Titel: Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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der Schrotflinten fallen. Sie war eindeutig verblüfft, doch es war keine Zeit, ihr zu versichern, dass alles in Ordnung war. Stattdessen nahm er sie bei der Hand und zog sie in kriechender Haltung hinter sich her in Richtung der Toiletten im hinteren Teil der Bar. Der Lärm der Schüsse war ohrenbetäubend und machte es unmöglich, mit Kacy zu kommunizieren. Dante konnte nur hoffen, dass sie an seiner Hand erkannte, wer es war, der sie durch das dunkle Lokal zog. Es waren Augenblicke wie dieser, wo er sich wünschte, er hätte ihre Hand häufiger gehalten, wenn sie in der Öffentlichkeit unterwegs gewesen waren. Doch sie würde sicherlich auch so erkennen, dass er es war? Richtig? Es waren die kleinen Dinge, die Kacy wichtig waren. Sie würde seine Hand instinktiv erkennen. Gar keine Frage, sie würde sie erkennen.
    Nachdem sie die Damentoiletten erreicht hatten, rammte Dante die Tür mit der Schulter auf und zog Kacy hinter sich her in den Waschraum. Noch immer flogen Kugeln durch die Luft, und er spürte, wie zwei an ihm vorbeizischten und in die geflieste Wand schlugen. Er hatte Kacy nicht aufschreien hören, also hoffte er, dass sie unverletzt war.
    Sobald sie die relative Sicherheit der Damentoilette erreicht hatten, brach Kacy zu einem Häufchen Elend zusammen. Sie atmete schwer und unregelmäßig, als würde sie jeden Augenblick eine Panikattacke erleiden.
    »Dante, bist du es?«, fragte sie mit erstickter Stimme, die im Widerhall der Schüsse draußen in der Bar kaum zu hören war. Auch im Waschraum brannte kein Licht, und obwohl Dante sie mithilfe seiner Terminator-Brille sehen konnte, herrschte für Kacy völlige Dunkelheit.
    Anstatt zu reden, streichelte er ihr über die Wange, um ihr zu zeigen, dass er bei ihr war. Es hatte den erwünschten Effekt, und ihr Atem beruhigte sich so weit, dass er fast wieder normal klang. Dante war dennoch nicht bereit, ein Risiko einzugehen. Er hielt die Tür zum Waschraum einen Spaltbreit geöffnet, sodass er die Vorgänge draußen im Auge behalten konnte.
    Der erste Teilnehmer am Patt an El Santinos Tisch, der ins Gras beißen musste, war Carlito. Bourbon Kid durchlöcherte ihn förmlich mit Kugeln. Überhaupt schien er aus seinen beiden Pistolen mehr Schüsse abzugeben als sämtliche anderen Personen im Lokal zusammengenommen. Es war kein willkürliches Feuern: Jeder Schuss fand sein Ziel, und die ersten zehn oder so galten Carlito. Kyle war der Nächste, der starb, gefolgt von El Santino. Der riesige Gangster war außerdem derjenige, der für Kyles Tod verantwortlich war. Er hatte seine Pistole einfach in alle Richtungen abgefeuert, und dabei war ihm als Erster Kyle vor den Lauf geraten. Der ältere der beiden Mönche stürzte mit weggeschossenem Hinterkopf zu Boden wie ein vom Blitz gefällter Baum. Noch während er fiel, sah Dante, wie der Bourbon Kid mit einer seiner Skorpions auf Jefe zielte. Wie El Santino schoss der mexikanische Kopfgeldjäger blindlings um sich in der Hoffnung, irgendjemanden zu treffen, gleichgültig ob Freund oder Feind.
    In diesem Moment dämmerte Dante, dass er nicht der Einzige war, der in der Dunkelheit sehen konnte. Bourbon Kid schien gleichermaßen perfekt zu sehen. Er zielte sorgfältig mit der Waffe in seiner linken Hand und sandte eine Serie von Schüssen durch die Augenlöcher von Jefes Freddy-Krueger-Maske. Der Kopfgeldjäger war auf der Stelle tot. Die Maske löste sich von Jefes Kopf und landete mit dem Gesicht nach oben auf dem Boden, als die Gummibänder von Kugeln durchtrennt wurden. Es sah aus, als grinste sie spöttisch angesichts des Gemetzels ringsum. Während Jefe zu Boden ging, löste sich sein Griff um die Pistole in der rechten Hand. Wichtiger noch, das Auge des Mondes, der blaue Edelstein, den Jefe offensichtlich von der Halskette genommen hatte (möglicherweise, um die Kette später getrennt zu verkaufen), entfiel dem Klammergriff seiner linken Hand und rollte über den Boden zwischen den fallenden Körpern hindurch, als hätte er ein Eigenleben. Er rollte gut zehn Meter, bis er schließlich in der Hand von Peto dem Mönch landete, der sich unter einem der größeren Tische versteckt hatte. Peto, der den Stein sofort daran erkannte, wie er sich anfühlte, packte das plötzliche Geschenk und rollte sich aus seiner Deckung. Er sprang auf und rannte über Leichen und Mobiliar stolpernd in geduckter Haltung durch die Bar, bis er eine relativ gute Deckung hinter einem großen Holzfass fand – jedoch nicht, bevor eine

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