Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name
auffing.
»Ziehen Sie die Halskette an, und ich schneide Sie in den Arm. Keine Sorge, nur ein kleiner Ritz, bis es blutet. Wenn das Auge die Kräfte besitzt, die ihm nachgesagt werden, sollte die Wunde rasch heilen, und Sie spüren keinen Schmerz.«
Dante blickte Kacy fragend an, um ihre Meinung zu diesem Experiment einzuholen. Sie sah aus, als brannte sie darauf, dass er es ausprobierte, also schob er sich die Halskette zögernd (weil er nicht an Hexenkraft und all diesen Unsinn glaubte und auch kein Freund von Schmerzen war) über den Kopf und ließ sie sich um den Hals fallen. Dann krempelte er den rechten Hemdsärmel hoch und streckte die Hand aus. Cromwell ergriff sie mit der Linken und zog mit der Rechten ein Schnappmesser aus der Tasche. Er ließ die Klinge herausspringen und hielt sie Dante vor das Gesicht, der offen gestanden extrem überrascht war, einen Professor vorzufinden, der mit einem Schnappmesser in der Tasche herumlief.
»Okay«, sagte Dante und starrte schluckend auf die Klinge in Cromwells Hand. »Tun Sie, was Sie nicht lassen können.«
»Sicher?«, fragte Cromwell.
»Sicher. Fangen Sie an. Lassen Sie sich nicht zu viel Zeit, bevor ich es mir anders überlege.«
Bertram Cromwell atmete tief durch, dann stieß er die Messerspitze gewaltsam in Dantes Unterarm.
Zwei Dinge geschahen beinahe gleichzeitig: Die Klinge drang volle fünf Zentimeter tief in Dantes Unterarm ein, und Dante stieß einen durchdringenden Schrei aus.
» Aaaaargh! … ScheiSSe! … Sind Sie verrückt geworden …? Aua …! Verdammter Bastard …! O mein Gott, Sie haben mir das Messer in den Arm gerammt …! Scheiße …! Sie … Sie Arschloch !«
»Tut es weh?«, fragte Kacy. Keine ihre helleren Bemerkungen.
» Selbstverständlich tut es verdammt noch mal weh! ScheiSSe, er hat mir ein Messer in den Arm gerammt! «
Dante hielt seinen Arm und bemühte sich verzweifelt, die heftige Blutung zu stoppen, die in der Tat beeindruckend war. Cromwell hatte ein Papiertaschentuch hervorgezogen und wischte die Messerklinge sauber.
»Können Sie schon spüren, wie die Wunde verheilt, Dante?«, fragte er gelassen.
» Wollen Sie mich verscheiSSern, Mann? Sie hätten mir fast den verdammten Arm abgeschnitten! Selbstverständlich heilt sie nicht ! Das dauert sicher Wochen , bis es verheilt ist! Ich muss genäht werden! Meine Güte, Mann, was haben Sie sich nur dabei gedacht ? Ich dachte, Sie wollten mich nur ritzen , nicht mir den beschissenen Arm abschneiden, verdammte Scheiße !«
»Es tut mir leid, Dante. Ich wollte lediglich sicher sein, dass die Wunde heftig genug ist, damit wir sehen können, ob der Stein funktioniert oder nicht.«
»Es hat funktioniert, okay, falls Sie vorhatten, mir eine Narbe für den Rest des Lebens beizubringen!«
Cromwell zog ein sauberes weißes Taschentuch aus der Brusttasche seines Anzugs und reichte es Kacy.
»Hier, Kacy. Verbinden Sie Dantes Wunde damit. Ziehen Sie den Verband fest an, das stoppt die Blutung.«
Kacy nahm das Taschentuch und packte Dantes Arm. Sie wickelte das Tuch um die Wunde und verknotete die Enden. »Ist das besser, Baby?«, fragte sie.
Dantes Gesichtsausdruck wechselte von schlimmem Schmerz und Empörung zu dem von Überraschung.
»Wow, warte mal! Ich denke, die Wunde ist verheilt!«, rief er.
»Tatsächlich?«, fragte Cromwell unübersehbar aufgeregt.
»Nein, Sie verdammter Trottel! Selbstverständlich ist sie nicht verheilt! Sie haben mir in den Arm gestochen, schon vergessen? Meine Güte, und so etwas nennt sich Professor!« Mit dem gesunden Arm nahm er die Halskette ab und reichte sie Kacy. »Hier, nimm dieses verdammte Scheißding und hau es ihm über den Schädel, okay?«
»Dante, es tut mir leid, wirklich«, sagte Cromwell sichtlich zerknirscht und setzte sich hinter seinen Schreibtisch. »Hören Sie, ich mache es wieder gut, ich verspreche es. Ich besorge Ihnen Ihre alte Arbeit wieder, wenn Sie mögen.«
Dante beruhigte sich allmählich. Tatsächlich fühlte er sich sogar ein wenig schuldig, weil er den Professor so beschimpft hatte, insbesondere, weil er ihn Arschloch genannt hatte. »Ach, vergessen Sie’s, Professor«, sagte er großzügig. »Ich werd’s überleben. Ich hab Schlimmeres erlebt als das.« Er zuckte mit den Achseln.
»Trotzdem, Dante. Wenn es irgendetwas gibt, was ich tun kann …«
»Sicher können Sie!«, sagte Dante. »Verraten Sir mir, wo ich diesen gottverdammten Stein für das meiste Geld verkaufen kann!«
Cromwell
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