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Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name

Titel: Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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war sehr beeindruckt von der zur Schau gestellten Pracht. Zwei Wände wurden von massiven Regalen eingenommen, die vom Boden bis zur Decke reichten und vollgestellt waren mit alten, ledergebundenen Büchern. So und nicht anders stellte sich Kacy die exklusivste Bücherei der Welt vor. Die anderen Wände waren mit dunklem, glänzendem Holz verkleidet und mit einer Sammlung großer Gemälde verziert. Die Gemälde waren ausnahmslos sehr düster. Es schien nicht eine einzige helle, freundliche Farbe in irgendeinem von ihnen vorzukommen. Wäre nicht die gemütliche Wärme von der Wandheizung und das strahlende Licht des großen, prächtigen Kronleuchters gewesen, es wäre ein unheimlicher, beängstigender Raum gewesen.
    Cromwell machte es sich hinter dem Schreibtisch in seinem großen Sessel bequem, und der Anzug verursachte quietschende Geräusche auf dem Lederbezug. Der Professor legte die Hände zusammen und trommelte ein paar Sekunden lang mit den Fingerspitzen gegeneinander, bevor er seine beiden Besucher nacheinander anlächelte, zuerst Dante, dann Kacy. Da offensichtlich keiner der beiden zu schätzen wusste, wie wertvoll seine Zeit war, meldete er sich als Erster zu Wort, anstatt darauf zu warten, dass seine Besucher die Konversation einleiteten.
    »Also schön, Dante, dürfte ich diesen Gegenstand sehen, den Sie gefunden haben und der so kostbar ist?«
    Kacy wartete auf ein zustimmendes Nicken von Dante. Als es schließlich kam, nahm sie den Anhänger ab und zog den blauen Stein unter ihrem Top hervor, um ihn dem Professor zum ersten Mal zu zeigen.
    Cromwell streckte die Hand über den Schreibtisch danach aus, und sie ließ den Stein hineinfallen. Einige Sekunden lang regte sich der Professor nicht, sondern blickte wie erstarrt auf das Objekt in seiner ausgestreckten Hand. Nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, wusste er etwas darüber. Seine Augen leuchteten, und er ähnelte plötzlich einem aufgeregten Kind an Weihnachten. Schließlich, nachdem er den Stein lange genug angestarrt hatte, um erkennen zu lassen, wie beeindruckt er war, zog er ihn nah vor das Gesicht und untersuchte ihn genauer.
    »Was denken Sie?«, fragte Kacy unschuldig.
    Cromwell ignorierte ihre Frage und öffnete mit der linken Hand eine Schublade im Schreibtisch. Er kramte darin herum auf der Suche nach irgendetwas, ohne den Blick auch nur für einen Sekundenbruchteil von dem blauen Stein abzuwenden. Schließlich fand er, wonach er gesucht hatte – ein sehr kleines Vergrößerungsglas. Er nahm es heraus und hielt es vor sein Auge. Die nächsten dreißig Sekunden studierte er den Stein durch die Lupe hindurch aus jedem erdenklichen Winkel.
    »Und?«, fragte Kacy ein wenig verlegen, weil er ihre erste Frage ignoriert hatte.
    Cromwell legte die Halskette mit dem Stein und das Vergrößerungsglas auf den Schreibtisch und atmete tief durch die Nase ein.
    »Er ist kostbar, keine Frage«, murmelte er wie zu sich selbst.
    »Wie viel ist er Ihrer Meinung nach wert?«, wollte Dante wissen. Das merkwürdige Verhalten des Professors hatte ihm neue Hoffnung gemacht.
    Cromwell drehte sich mit seinem Sessel nach links und erhob sich. Er verließ seinen Platz hinter dem Schreibtisch und trat zu den Bücherregalen zur Linken. Dort strich er mit den Fingern über die Bücherrücken auf einem der Regale knapp unter Augenhöhe. Nachdem er acht oder neun Bücher auf diese Weise berührt hatte, blieb seine Hand auf einem dicken Schinken mit schwarzem Einband ruhen. Er zog ihn heraus und kehrte damit zu seinem Sessel zurück, um das Buch behutsam vor sich auf den Schreibtisch zu legen.
    »Dieser blaue Stein könnte der wertvollste Stein auf der ganzen Welt sein«, sagte er leise und blickte von Dante zu Kacy, um zu sehen, ob sie auch nur annähernd die Bedeutung seiner Worte begriffen.
    »Großartig!«, sagte Dante. »Wo können wir ihn verkaufen?«
    Cromwell stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ich bin nicht sicher, ob er verkäuflich ist«, sagte er freundlich.
    Es gelang Dante nicht, seine große Enttäuschung für sich zu behalten. »Ha! Das ist mal wieder typisch. Warum denn nicht?«
    »Lassen Sie mich kurz in diesem Buch nachlesen, junger Freund. Hier drin steht etwas über diesen Stein geschrieben, das Sie wirklich erfahren sollten, bevor Sie eine Entscheidung treffen, was damit geschieht.«
    »Meinetwegen.«
    Dante und Kacy wechselten ein paar hastige Blicke, während Cromwell durch die Seiten blätterte. Kacy ergriff Dantes Hand und hielt sie fest

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