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Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name

Titel: Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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sagen, dass es Leute gibt, die dies wollen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Ich weiß es nicht. Teufelsanbeter vielleicht? Leute, die allergisch gegen die Sonne sind? Oder sich wegen Hautkrebs sorgen? Ich kann offen gestanden auch nur raten, genau wie Sie. Doch es bleibt die Tatsache, Dante, dass das Auge des Mondes rechtzeitig vor der Sonnenfinsternis in Santa Mondega aufgetaucht ist, nicht wahr? Schon allein aus diesem Grund müssen wir uns fragen, ob jemand den Stein genau mit diesem Hintergedanken hierhergebracht hat.«
    Kacy spürte, wie die Paranoia in ihr stärker und stärker wurde wie ein schnell wachsender Tumor. Teufelsanbeter?, überlegte sie. Es gab drei Dinge, die sie über Teufelsanbeter wusste:
    Erstens – sie beteten den Teufel an. Deswegen der Name.
    Zweitens – sie waren die Sorte Leute, die sich daran ergötzte, andere Menschen zu opfern. Wahrscheinlich.
    Drittens – wenn sie nicht gerade verkleidet waren und ihre satanischen Rituale durchführten, sahen sie genauso aus wie jeder andere.

Neunundzwanzig
    Es war nicht einmal Mittag, und die Tapioca Bar war bereits gerammelt voll mit Fremden. Normalerweise wäre Sanchez inzwischen ausgeflippt, doch bei dieser speziellen Gelegenheit leistete er sich ein gewisses Maß an Toleranz. Das große Mondfestival der Stadt war in vollem Gange, und das brachte stets Touristenscharen von außerhalb herbei.
    Es gab noch einen weiteren Grund für seine Toleranz dieses Mal. Er hatte jeden einzelnen seiner Gäste überprüft, um zu sehen, ob einer von ihnen eine Halskette mit einem blauen Stein trug. Kein einziger – nicht in der Tapioca Bar jedenfalls, doch Sanchez würde an diesem Tag draußen sein und Gelegenheit finden, noch eine Menge weiterer Leute zu überprüfen.
    Das Mondfestival fand immer nur dann statt, wenn es eine Sonnenfinsternis gab. Es wäre an jedem anderen Ort der Welt ein höchst seltenes Ereignis gewesen, doch in Santa Mondega, der verlorenen Stadt, gab es alle fünf Jahre eine totale Sonnenfinsternis. Niemand wusste genau, warum dies so war, aber sämtliche Einheimischen freuten sich darüber, weil sie, wenn das Festival erst im Gang war, an keinem anderen Ort der Welt lieber gewesen wären. Die Feierlichkeiten waren schon lange ein Bestandteil von Santa Mondegas kulturellem Leben, denn sie reichten Jahrhunderte zurück, bis fast zu jenen Tagen, als eine Handvoll spanischer Abenteurer die erste Siedlung an jener Stelle errichtet hatte, wo heute die Stadt war.
    Am meisten mochte Sanchez die farbenprächtigen Kostüme, die alle trugen. Jeder in der Stadt gab sich große Mühe, sich zu verkleiden, was eine großartige Atmosphäre erzeugte, lebendig und gutmütig zugleich. Und weil jeder glücklich und gut gelaunt war – trotz des heldenhaften Konsums unerhörter Mengen Alkohols –, war die Chance auf ausbrechende Schlägereien sehr viel geringer, was Sanchez die Arbeit erleichterte und das Mobiliar und die Ausstattung der Tapioca Bar schonte.
    Der Rummelplatz war seine Lieblingsattraktion. Ein Jahrmarkt hatte vor einer Weile seine Zelte in der Stadt aufgeschlagen wie bei jedem Mondfestival, und seit einer Woche herrschte reges Treiben. Sanchez hatte einen Tag vor der Sonnenfinsternis endlich die Zeit gefunden, den Jahrmarkt zu besuchen.
    Er ließ Mukka allein mit der Tapioca Bar zurück und den Fremden, die das Lokal übervölkerten, und machte sich auf den Weg. Der Hauptgrund für seinen Besuch war das Spielen. Auf dem Jahrmarkt gab es alle möglichen Arten, sein hart verdientes Geld zu investieren. Sanchez hatte gehört, dass es in einem der Zelte ein Casino geben sollte und in einem weiteren eine Miniatur-Rennbahn für Ratten. Am besten von allem jedoch waren die Gerüchte von einem Preisboxer, die ihm zu Ohren gekommen waren. Es war einer von jenen Boxringen, bei dem jeder den Jahrmarktsboxer herausfordern durfte – mit dem Ziel, drei Runden zu überstehen, ohne k. o. geschlagen zu werden.
    Der Messeplatz war übersät mit farbenfrohen großen Zelten und üppig geschmückten Ständen, und überall drängten sich Touristen mit großen runden Augen. Menschenmassen wogten in diese und in jene Richtung, begleitet von der Kakophonie unterschiedlicher Melodien, die aus an hohen Stangen befestigten Lautsprechern plärrten. Sanchez hatte keinen Blick übrig für die niedrigeren Ablenkungen des Jahrmarkts. Es gab nur ein Zelt, das ihn interessierte, und das war das Boxzelt. Es war das vollste Zelt von allen. Es schien, als hätte halb Santa

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