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Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name

Titel: Das Buch ohne Namen - Anonymus: Buch ohne Namen - The Book With No Name Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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schüttelte den Kopf.
    »Verkaufen Sie ihn nicht, Dante«, sagte er. »Schaffen Sie ihn sich vom Hals, egal wie, mein Freund. Er wird Ihnen nur noch mehr Schmerz und Leid bringen, wenn Sie ihn behalten.«
    »Kann nicht schlimmer werden als das, was ich gerade durchgemacht habe, oder?«
    »Doch, es kann«, widersprach Cromwell mit ernster Stimme. »Es kann sogar noch sehr viel schlimmer werden. Aber da ist noch etwas.«
    »Was?«, fragte Dante, während er sich den Arm hielt und immer noch das Gesicht vor Schmerzen verzerrte.
    »Morgen gibt es eine Sonnenfinsternis. Gegen Mittag. Sie dürfen den Stein unter keinen Umständen bei sich tragen, wenn es so weit ist.«
    »Warum nicht?«
    »Weil das ganz schlecht wäre. Dieser Stein gehört den Mönchen von Hubal. Sie werden danach suchen, und sie werden vor nichts – überhaupt nichts – Halt machen, um ihn in ihren rechtmäßigen Besitz zurückzuholen. Ihre Lebenserwartung wird kürzer und kürzer mit jeder Sekunde, die Sie diesen Stein behalten.«
    »Ist das so? Warum ist der Stein für diese Mönche so wichtig?«
    »Weil, mein Freund, so lächerlich das Ihnen und mir erscheinen mag, die Mönche glauben, dass dieser kleine blaue Stein die Bewegung des Mondes um die Erde kontrolliert. Wenn er in die falschen Hände fiele, könnte er dazu benutzt werden, den Mond in seinem Orbit um die Erde anzuhalten.«
    »Wäre das denn so schlimm?«, fragte Kacy. Sie wusste, dass es eine törichte Frage war, doch der Professor, ja das Museum selbst machte sie nervös. Und wenn Kacy nervös war, plapperte sie, und wenn sie plapperte, dann kam eben dummes Zeug dabei heraus. Deswegen war sie so gerne mit Dante zusammen. Er war dumm, doch das störte ihn nicht weiter, weil er ein Optimist war. Sie hingegen war clever und wirkte oft dumm, weil sie zwar mutig war, aber ihre Nerven in Gegenwart wichtiger Leute oder in fremder Umgebung nicht kontrollieren konnte – insbesondere in einer so beeindruckenden Umgebung wie dem Museum.
    Glücklicherweise beurteilte der Professor die Menschen nicht nach ihrer Intelligenz – aus dem einfachen Grund, weil die meisten Menschen neben ihm dumm erscheinen mussten. Deswegen beantwortete er Kacys Frage auch ohne die geringste Spur von Herablassung.
    »Ja, das wäre sehr schlimm. Zum einen kontrolliert der Mond die Gezeiten, aber wichtiger noch und viel bedeutender zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist die Tatsache, dass die Sonnenfinsternis genau morgen Mittag stattfindet. Wenn die Gerüchte zutreffen und der Besitzer des Steins den Orbit des Mondes kontrollieren kann, was würde eine solche Person dann Ihrer Meinung nach für morgen Mittag geplant haben?«
    Dante wollte nicht dumm aussehen, doch er wusste wirklich keine Antwort auf die Frage des Professors. Sie war für die meisten Menschen wahrscheinlich offensichtlich, aber er hatte nicht die geringste Ahnung, und es sah auch nicht danach aus, als wüsste Kacy in diesem Fall mehr. Als Konsequenz daraus beantwortete sich Cromwell nach ein paar Sekunden betretenen Schweigens die Frage selbst.
    »Wenn der Besitzer des Steins seine Kraft während einer Sonnenfinsternis benutzt, besteht die nicht geringe Wahrscheinlichkeit, dass er die Finsternis permanent machen will. Ich will Sie nicht mit den technischen Details langweilen, wie das zu bewerkstelligen wäre, doch ich versichere Ihnen, dass durchaus eine konkrete Chance besteht, dass der Besitzer des Steins den Mond permanent mit der Sonne und der Erde in einer Linie ausgerichtet hält, um das Sonnenlicht aus Santa Mondega fernzuhalten. Mit anderen Worten, die Stadt würde für dreihundertfünfundsechzig Tage im Jahr in völliger Dunkelheit liegen. Was, meine Freunde, keine besonders günstige Methode ist, um sonnenhungrige Touristen anzuziehen. Das Einzige, was sich angezogen fühlen würde, wären unzählige Gruftis aus der ganzen Welt.«
    » Scheiße .« Dante sprudelte das erste Wort hervor, das ihm in den Sinn kam.
    »Das ist nicht ganz das Wort, das ich benutzen würde.«
    »Wer könnte denn wollen, dass so etwas geschieht? Sie haben selbst gesagt, dass die Leute dem Stein nachjagen, aber keiner von ihnen würde die Sonne aussperren wollen! Das wäre doch völlig dumm?«, argumentierte Dante. Ihm wollte nicht ein einziger Vorteil einfallen, den irgendjemand durch eine so irrationale Handlungsweise erlangen könnte – außer Geld vielleicht.
    »Ich stimme Ihnen mehr oder weniger zu, mein Freund, aber nach der Legende zu urteilen, muss ich leider

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