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Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon

Titel: Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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wollte.
    » EIN BESCHISSENES GLAS BIER, MANN! «, brüllte Hunter, so laut er konnte. Es nutzte nichts. Dino konnte ihn nicht hören. Eine neue Taktik war vonnöten, und durch einen glücklichen Zufall bemerkte Hunter, dass Fritz hinter ihm stand. Der Deutsche war zusammen mit seinem Freund Obedience und dem neuen Clanmitglied Dante gekommen. Hunter sah auf den ersten Blick, dass Dante kein Vampir war. Obedience hielt ihn fest am Arm gepackt, so dass er nicht weglaufen konnte. Silence gesellte sich zu den dreien. Hunter meinte zu erkennen, dass alle drei aufgeregt wirkten wegen irgendetwas. Doch es interessierte ihn nicht weiter – er brauchte nur Fritz, um seinen Plan umzusetzen.
    »Hey, Fritz – hilf mir mal, ja? Bestell mir ein Bier!«, brüllte er den Deutschen an.
    » SSSICHER! «, brüllte Fritz zurück. » HEY, DINO, MACH DIESSSEM MANN EIN VERDAMMTESSS BIER, KLAR? «
    Zu Hunters Überraschung funktionierte es immer noch nicht, trotz der Lautstärke, mit der der Deutsche brüllte. Dino war taub für Hunters Bestellung. Eine neue Taktik war erforderlich. Hunter zog seine Pistole aus dem Schulterhalfter unter der Jacke, zielte an die Decke und drückte ab.
    BANG!
    Der Knall war ohrenbetäubend, und ein paar Brocken Putz und etwas Staub rieselten von der Decke. Blauer Qualm aus der Mündung der Waffe stieg in die Höhe. Plötzlich herrschte Totenstille im Laden. Die Psychics unterbrachen ihre Aufführung. Nur das Echo des Schusses hallte noch durch das Lokal.
    »Warum macht ihr nicht mal ’ne Pause!«, brüllte Hunter zu der Band, die ihn genauso verblüfft anstarrte wie alle anderen. Sie waren zu sechst an diesem Abend. Mandina, die Leadsängerin, trug ein kurzes rotes Kostüm, und der Rest der »beinahe ausschließlichen« Girlgroup, zwei Gitarristinnen, eine Schlagzeugerin, der dicke männliche Bläser und die Tänzerin trugen nichts auf dem Leib als zueinander passende dürftige schwarze Wäsche. Es war ein wundervoller Anblick (mit Ausnahme des Tuba-Bläsers), und der größte Teil des Publikums war imstande, sie auch ohne Musik zu genießen. Nachdem sie nicht länger plärrten und in der Bar total gedämpfte Stimmung eingekehrt war, konnte Hunter endlich sein Bier bestellen. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die Theke. »Ich nehme ein Bier, Dino.«
    Dino nahm ein Glas von hinter der Bar und schenkte Hunter ein Bier aus. Er hatte einen Brocken weißen Putz auf der Schulter seiner Anzugjacke. Er konnte sehen, dass Hunter eindeutig mit den Nerven am Ende war, und weil der Filthy-Pig-Vampir bereits seine Pistole gezogen und einmal benutzt hatte, hielt der Barbesitzer es für klüger, ihn nicht noch mehr zu reizen. Hunter war schließlich ein äußerst wichtiger Mann, auch wenn sein dämliches Aussehen vielleicht anderes vermuten ließ. Er hatte das Haar ordentlich gescheitelt und gefönt wie immer, und mit dem dicken braunen Pullover unter der Tweedjacke sah er aus wie Ausschuss aus der Cosby Show . Doch er war ohne den geringsten Zweifel gefährlich.
    Da in der Bar nun Stille eingekehrt und jegliche Konversation unterbrochen war, wurde Hunter bewusst, dass nun die perfekte Gelegenheit für seine »Großer Bruder«-Nummer gekommen war.
    Er zog Caspers Handy erneut aus der Tasche und arbeitete sich durch die Menüs auf der Suche nach der Nummer. Als er sie gefunden hatte, bellte er eine laute Mahnung an sämtliche Gäste der Bar.
    »Alles herhören! Bleibt noch für eine Minute sitzen und haltet die Klappe, okay? Ich muss einen wichtigen Anruf erledigen. Also schön leise sein, während ich jemanden anrufe, von dem ihr sicher alle schon gehört habt, klar?« Er blickte in die Gesichter der Gäste, die mehr oder weniger interessiert wirkten an dem, was er zu sagen hatte. »Ja, Leute. Ich hab die Nummer vom Bourbon Kid. Und ich werde ihn jetzt anrufen, also schön still sein, ja?«
    Amüsiert stellte er fest, dass er schlagartig jedermanns ungeteilte Aufmerksamkeit hatte. Er hielt das Handy ans Ohr und wartete darauf, dass es läutete. Das Klingelzeichen kam nach ungefähr drei Sekunden. Und keine halbe Sekunde später wurde die Stille in der Bar vom Läuten eines anderen Handys durchbrochen.
    Der Besitzer des besagten Handys stand höchstens einen Meter von Hunter entfernt.

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