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Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon

Titel: Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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diesem Abend, aus welchen Gründen auch immer, nicht wirkte. Er musste sich von Fritz und Silence fernhalten, und nicht nur von ihnen, sondern auch von allen anderen Vampiren im Lokal. Er musste von hier verschwinden. Und zwar schnell.
    Nicht mehr als zwei Minuten waren vergangen, bevor im Lokal erneut verstörte Stille eintrat. Draußen vor der Tür war ein mächtiger Tumult ausgebrochen. Schreie und Lärmen, und es klang ganz danach, als wäre erneut eine Schlägerei im Gang. Ein paar Gäste stürzten zu den getönten Fenstern und spähten nach draußen. Dort war zweifellos etwas Großes im Gange, doch niemand konnte genau erkennen, was es war. Es war zu dunkel auf der Straße und zu hell im Laden, um etwas zu sehen. Doch es war offensichtlich, dass sich das, was auch immer sich dort entwickelte, rasch entwickelte.
    Und dann ertönte ein Schlag, der das Gebäude erzittern ließ. Jemand oder etwas hatte die mächtige, verriegelte Tür von außen gerammt. Die Gäste am Fenster wichen erschrocken zurück. Selbst die Gäste, die nicht am Fenster standen, wichen erschrocken zurück.
    Rums! Ein weiterer Schlag ließ die Tür erbeben. Putz bröckelte vom Rahmen. Alle wichen noch ein paar Zentimeter weiter vom Eingang zurück. So weit es irgendwie ging, um genau zu sein.
    Die massive Eichentür drohte aus den Angeln zu brechen. Da war es schon besser, nicht im Weg zu stehen. Oder auch nur in der Nähe.
    Die Psychics, die der Verlockung nie widerstehen konnten, ein Stück zu spielen, wenn etwas im Gange war, versuchten die Stimmung mit ihrem nächsten Stück zu heben. Sie spielten einen alten Klassiker der Animals, We Gotta Get Out of This Place .
    Rums! Die Tür knarrte protestierend, als sich die massiven Metallangeln unter der Wucht der wiederholten Schläge verbogen.
    Irgendetwas rannte mit der Wucht eines von einem Dutzend Männer geführten Rammbocks gegen die Tür an. Was auch immer dort draußen war, es wollte herein.
    Inzwischen hatten sich die Gäste ausnahmslos an der Rückwand versammelt, so weit weg von der Tür wie nur irgend möglich. Diese Tür würde sich jeden Moment aus ihrer Verankerung lösen und in die Bar fliegen.
    Rums! Der Moment war gekommen.
    Die Tür riss aus den Angeln und flog aufrecht durch das Lokal. An der Außenseite klebte Hunter. Irgendetwas hatte ihn dermaßen hart getroffen, dass er rückwärts gegen die Tür geflogen war und nun mitsamt ihr durch den Laden segelte. Der Flug endete abrupt, als das untere Ende gegen den Tresen krachte. Die Tür kippte und flog über die Bar, und Hunter wurde in die Regale mit den Flaschen und Gläsern an der Wand dahinter katapultiert. Langsam rutschte er zu Boden, und Gläser und Spirituosen und Bretter brachen über ihm mit einem Geräusch zusammen wie von einem Zug, der einen Glaserwagen erfasste. Die am nächsten stehende Person war Dino, der das Glück – oder den Verstand – besessen hatte, sich am anderen Ende der Bar zu ducken.
    Für einen Moment standen sämtliche Gäste mit offenen Mündern da und starrten fassungslos und schockiert auf das Geschehen, während der benommene Hunter hinter der Theke schwankend auf die Beine kam, bedeckt von Glas und Alkohol und verschiedenen anderen Bruchstückchen. Er wirkte plötzlich überhaupt nicht mehr so verdammt hart und gefährlich. Dann dämmerte es den Gästen, und sie wandten sich unisono, wie eine Zuschauermenge bei einem Tennismatch, um und starrten zu dem großen Loch, wo noch Sekunden vorher die massive eichene Eingangstür des Nightjar gewesen war.
    Dort erschien nun eine Gestalt.
    Eine ungehaltene, missmutige Gestalt, die äußerst verstimmt dreinblickte und bereit, den Kampf bis zum Ende fortzusetzen.
    Dantes Mund stand genauso offen wie der von jedem anderen. Vielleicht noch mehr. Er hatte gesehen, wie dieser Typ vor einem Jahr während einer Sonnenfinsternis eine ganze Bar voller Leute ausgelöscht hatte. Und es sah ganz danach aus, als würde sich diese Geschichte jetzt wiederholen. Dante hatte dieses allzu vertraute Gefühl …
    Déjà-Vu .
    Der Vampir aus dem Clan der Shades im Eingang des Nightjar trug keine ärmellose Lederjacke, sondern einen langen dunklen Umhang mit einer Kapuze über den Schultern. Nachdem er sich überzeugt hatte, dass jedermann zu ihm sah, zog er sich die Kapuze über den Kopf, quasi als Bestätigung, wer er wirklich war. Für den Fall, dass noch irgendjemand den leisesten Zweifel gehabt hatte.
    Doch es gab keinen Zweifel. Déjà-Vu war der Bourbon Kid. Dante

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