Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon
Ventilator und krachte auf die Bar hinunter, wo sein Schwung ihn über die polierte, vom Blut glitschig nasse Oberfläche trug, wobei er die restlichen Flaschen und Gläser herunterriss.
Zu spät begriffen die Gäste des Nightjar, dass der Blutrausch des Bourbon Kid gerade erst angefangen hatte. Diesmal würde er alle Untoten erledigen, endgültig. Ohne Ausnahme und ohne Erbarmen. Er zog zwei Skorpions von irgendwo aus den Tiefen seines Umhangs und sprang auf Hunters Torso, während der Leichnam langsam über den Tresen schlitterte. Indem er mit den Skorpions auf die Gaffer zielte, benutzte er den Torso wie ein Surfbrett, während er anfing zu feuern. Jeder Schuss ein Treffer . Vampire rannten in heilloser Flucht zu dem aufgebrochenen Ausgang.
Keiner schaffte es bis nach draußen. Jeder Schuss wurde abgefeuert im Gedanken an Casper. Der verhüllte Killer feuerte seine automatischen Waffen mit gnadenloser Perfektion, getrieben von unbändigem Hass auf alle Untoten. Sein Verlangen, jeden einzelnen von ihnen zu töten, war in sein Gesicht unter der Kapuze gemeißelt. Jeder einzelne von ihnen würde leiden für das, was sie und ihresgleichen getan hatten.
Als der Kid das Ende des Tresens erreichte, trat er von Hunters übel zugerichtetem Kadaver hinunter und ließ ihn herunterrutschen und auf einen leeren Tisch in der Ecke krachen, wo er mehrere herrenlose Biergläser gegen die Wand schmetterte. Dann ging er über den Tresen zurück, während er mit kalter Präzision seine Ziele ausschaltete. Mit einer automatischen Waffe in jeder Hand feuerte er auf jeden, der es wagte, einen Fluchtversuch zu unternehmen. Bis er auf halber Höhe der Theke war, hatte er beide Skorpions leergeschossen. Er ließ sie fallen und zog keine Sekunde später zwei kleinere Pistolen aus verborgenen Halftern unter seinem Umhang. Während er aus diesen Waffen weiterfeuerte, sprang er mitten im Raum von der Theke und schoss einer Reihe flüchtender Gäste in den Rücken, von denen die meisten Vampire waren. Natürlich bestand immer die Möglichkeit, dass der eine oder andere von ihnen ein unschuldiger Zivilist war, doch darüber zerbrach sich der Schütze nicht großartig den Kopf.
Als er damals mit seinem letzten Amoklauf fertig gewesen war, war das Lokal übersät gewesen von Leichen, die langsam zu Asche zerfielen, und nur hie und da die Leiche eines unglücklichen Zivilisten, der kein Vampir, sondern nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war. [1] Alles, was blieb – abgesehen vom Bourbon Kid selbst –, waren die schockierten, halb tauben Gestalten von Dante, Dino dem Wirt und Chip vom Clan der Dreads.
Dante suchte sich von oben bis unten nach Löchern ab und war erleichtert, als er feststellte, dass irgendwie sämtliche Kugeln vorbeigegangen waren. Chip auf der anderen Seite war zweimal mitten in der Brust getroffen und blutete ein wenig, doch eigenartigerweise schien es ihm nichts auszumachen. Seine weiten schwarzen Karatehosen waren ebenfalls blutbesudelt, doch nicht alles davon war sein eigenes.
Der Bourbon Kid hatte unterdessen die Kapuze wieder zurückgeschlagen. Er steckte seine Pistolen in die verborgenen Halfter zurück und bückte sich dann nach den leer geschossenen Skorpions, die ebenfalls unter seinem Umhang verschwanden. Dann stieg er über ein paar zerbrochene Gläser und schwelende Leichen hinweg und näherte sich Chip. Er blieb einen halben Meter vor ihm stehen, und für ein paar Sekunden starrten sich die beiden in die Augen. Der weiße Rastafari in seiner Karate-Montur schien keinen Hauch von Angst vor dem berüchtigten Killer zu haben. Schließlich, gerade als der Bourbon Kid anfangen wollte zu reden, riss Chip eine Pistole hervor, die er hinten in seiner Hose versteckt getragen hatte. In einer einzigen, blitzschnellen Bewegung zielte er auf den Kopf des Kid und feuerte. Die Kugel sauste am linken Ohr des Killers vorbei.
Reuben, der Anführer der Clowns, hatte sich mit einer Machete in der Faust heimtückisch von hinten an den Bourbon Kid anzuschleichen versucht. Während der letzten Minuten hatte er reglos am Boden gelegen und sich tot gestellt in der Hoffnung, lange genug am Leben zu bleiben, bis dem Bourbon Kid die Munition ausgegangen war. Es war ihm gelungen, doch dann hatte er den Fehler begangen anzunehmen, die größte Gefahr wäre vorüber. Als er den Kid von hinten anspringen wollte, hatte Chip ihm eine einzelne Kugel ins Gesicht geschossen. Mitten zwischen die Augen. Im nächsten Moment war der
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