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Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon

Titel: Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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Clown wieder am Boden, nur dass er sich diesmal nicht mehr nur tot stellte.
    Der Bourbon Kid drehte sich gar nicht erst um, um zu sehen, auf wen Chip gefeuert hatte. Stattdessen zückte er ein Päckchen Zigaretten, hielt es an den Mund und nahm mit den Zähnen eine heraus.
    »Willst du dich nicht wenigstens bei mir bedanken?«, fragte Chip mit einem Nicken in Richtung des schwelenden toten Clowns mit der grünen Perücke auf dem Boden hinter dem Kid.
    »Ich hatte ihn kommen sehen.«
    »Blödsinn!«, schnappte Chip. »Eine Sekunde später, und er hätte dich in zwei Stücke gehauen!«
    »Hast du nicht seine Stiefel gesehen?«
    Chip sah nach unten und bemerkte die braunen Stiefel an Reubens Füßen – jeder einzelne davon fast einen Meter lang. Sie ragten schräg in die Luft und bildeten ein stumpfes V. Um mit der Machete in Reichweite zu gelangen, hatte der Clown die Füße so stellen müssen, dass die Schuhspitzen einige Zentimeter über die Spitzen der schwarzen Stiefel des Kid hinausragten.
    »Oh«, sagte Chip dümmlich. »Ich verstehe.«
    Der Kid musterte ihn von oben bis unten. »Jetzt weiß ich, wer du bist«, sagte er und nickte zu sich selbst. »Du bist dieser Mönch.«
    »Ich heiße Peto«, stellte sich der dreadlockige ehemalige Mönch von Hubal vor.
    »Wenn ich hier fertig bin, musst du mir diesen blauen Stein borgen, den du um den Hals trägst.«
    Peto nickte. »Ich weiß.«
    Er beobachtete, wie der Kid seine Zigarette durch festes Ziehen entzündete, doch bevor er und der Mönch sich über das Rauchen unterhalten konnten, musste er ein paar Dinge in Erfahrung bringen. Beispielsweise, warum er unschuldige Leute umbrachte? Und ob er Bedauern spürte wegen dem, was er tat. Vielleicht zeigte sich der Kid als Gegenleistung dafür, dass er Peto ein paar Geheimnisse verriet, beispielsweise wie man eine Zigarette ohne Feuerzeug anzündete, vernünftigen Worten zugänglich und ließ sich von dem Mönch über Dinge wie Moral und Ethik aufklären. Peto hoffte inständig, dass er die Seele dieses Mannes retten konnte. Schließlich war er, auch wenn er ein Massenmörder war, der Sohn von Ishmael Taos, also musste auch etwas Gutes in ihm stecken, oder? Peto wusste, dass Taos gewollt hätte, dass sein Sohn Recht und Unrecht unterscheiden konnte, dass er Mitleid empfand und Reue und nach Buße strebte, wenn er gesündigt hatte. Peto schuldete seinem einstigen Lehrer wenigstens den Versuch, dessen Sohn diese Dinge zu lehren. Das kostbare Auge des Mondes würde sich als unschätzbare Ressource für diese Bemühungen erweisen. Seine heilenden Kräfte konnten den Bourbon Kid von all seinen bösen, hässlichen Gedanken befreien. Doch zuerst wollte Peto wissen, wie böse diese Gedanken tatsächlich waren und ob sich unter dieser unheimlichen dunklen Kutte eine Spur von Bedauern verbarg.
    »Eines sage ich dir, Mister«, begann der Mönch mit erhobenem Zeigefinger, während er versuchte, eine Art Augenkontakt mit dem Kid herzustellen. »Du hättest Ishmael Taos nicht töten dürfen.«
    »Ah?«
    Peto war augenblicklich verärgert über das augenscheinliche Fehlen jeglichen Bedauerns darüber, dass der Bourbon Kid den großartigsten Mönch ermordet hatte, der jemals gelebt hatte. Er hatte in der Vergangenheit genug über den Kid herausgefunden, um zu akzeptieren, dass er seine Gründe hatte und dass es gut war, sich mit ihm zu verbünden wegen seines Hasses auf die Untoten, doch er konnte einfach nicht akzeptieren, dass dieser Bursche keine Spur von Gewissen zu haben schien.
    »Du hättest ihn nicht einfach töten sollen. Das ist alles, was ich dir zu sagen versuche.«
    »Okay. Sonst noch etwas?«
    »Nein.«
    »Gut. Dann lass uns ein paar Drinks nehmen.« Der Kid ging zur Theke, wo Dino in diesem Moment den Kopf aus seinem Versteck hinter dem Tresen gehoben hatte und sich Glassplitter aus dem schwarzen Haarschopf schüttelte. »Hey! Mach mir ’nen dreifachen Bourbon, okay?«
    »Selbstverständlich«, seufzte der zitternde Besitzer des Nightjar, indem er zu dem Scherbenhaufen an der Wand humpelte, um nach einer heilen Flasche und nicht zerbrochenen Gläsern zu suchen. Seine Bar war ruiniert, und so gut wie alle seine Stammgäste waren tot. Aber er hatte irgendwie überlebt. Er überlegte, dass das etwas Positives sein musste.
    Der Bourbon Kid drehte sich zu Peto und Dante um. »Wollt ihr auch etwas?«
    »Ich nehme ein Bier, bitte, Dino«, rief Dante dem Wirt zu.
    »Ich auch«, schloss sich Peto an. »Und bitte, ich hätte gerne

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