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Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon

Titel: Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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legte weitere Schalter auf seiner Konsole um. Plötzlich erhellte ein Scheinwerfer die Bühne direkt vor dem Mittelgang, der sich zwischen den beiden Reihen von Bänken hindurch über die gesamte Länge der Kirche zog. Nichts war zu sehen im hellen Spot des Scheinwerfers, nichts außer einem Mikrofon auf einem Ständer, umgeben von einem dichten, wogenden Nebel.
    Der Anblick lenkte die Anwesenden kaum länger als eine Sekunde ab, bis die Vampire laute Schreie ausstießen wie wilde Tiere, die sich bereit machten, ihre Beute anzufallen. Einer nach dem anderen schlugen sie ihre Kapuzen zurück, sprangen in die Luft und jagten hinauf unter das Deckengewölbe des Kirchenschiffs, jeder nur mit einem einzigen Gedanken: ein Opfer auszuwählen und hinunterzustoßen auf die arme Seele, um sich an ihrem Blut zu laben.
    Die panische Versammlung hatte immer noch keinen Schimmer, wohin sie sich wenden sollte. Wild ringende Gestalten kletterten über die massiven Bänke, während sich andere darunter zu verstecken versuchten. Sanchez war wie versteinert vor Angst. Sein erster Gedanke war, in die braune Papiertüte zu greifen, die er mitgebracht hatte, und die Vampire mit dem verfaulten Obst zu bewerfen, doch dann wurde ihm schnell klar, dass das möglicherweise gar keine gute Idee war. Stattdessen beschloss er, unter der Bank in Deckung zu gehen und zu hoffen, dass irgendjemand anders zuerst geschnappt wurde. Mit dem Mut, der ihn als Mann und Barbesitzer ausmachte, ließ er sich fallen und duckte sich unter den Sitz. Sicherheitshalber riss er Casper, den Jungen mit dem Dachschaden, mit nach unten und zog ihn als zusätzliche Deckung über sich. Während die Vampire oben in der Kirche umherschwirrten und ihre Beute umkreisten und sich an der Angst ergötzten, die sie bei den schreienden Kirchgängern hervorriefen, plärrte unvermittelt der blecherne Klang von Trompeten durch die Lautsprecher und trug seinen Teil bei zur allgemeinen Verwirrung und Orientierungslosigkeit.
    Und dann passierte etwas Unerwartetes.
    Der Reverend, der die ganze Zeit auf der Kanzel gestanden hatte, bellte in sein Mikrofon.
    »Ich habe euch gewarnt, ihr verdammten Mistviecher!«, bellte er. »Ich habe euch gewarnt, jemals den Fuß in meine Kirche zu setzen! Und jetzt macht euch bereit für die Konsequenzen!« Er riss die geballte Faust in die Luft und schüttelte sie in Richtung der verhüllten Untoten, die über der Menge aus von Todesangst gelähmten Kirchgängern kreisten. »Ladys und Gentlemen und Scheiß-Vampire – hiiier ist er! Der King of Rock ’n’ Roll!«
    Eine wilde und imposante Gestalt betrat den Lichtkreis, wo vorher nur das Mikrofon gestanden hatte. Ein Mann in weißem Overall mit dickem goldenem Gürtel um die Hüfte, dichtem schwarzem Haar und Killerkoteletten. Der größte lebende Berufskiller von ganz Santa Mondega – Elvis. Er hatte eine Bluesgitarre in den Händen, ein schickes schwarzes, glänzendes Ding, so blankgewetzt, dass die Vermutung nicht abwegig erschien, dass diese Gitarre sein ganzer Stolz und seine ganze Freude waren. Mit ruhiger Hand und unerschrocken begann er zu spielen, während aus den Lautsprechern die Hintergrundmusik erklang. Er schlug ein paar laute Blues-Akkorde an und tappte mit dem rechten Fuß den Rhythmus, während er sich auf die erste Zeile des Steamroller Blues vorbereitete.
    Elvis war so versunken in seine Musik und seine Bemühungen, den Klang so vollkommen wie möglich zu machen für sein Publikum, dass er überhaupt nicht zu bemerken schien, was rings um ihn herum vorging. Und seine Aura auf der Bühne war so präsent, dass alle mit ihrem Tun innehielten und gafften, einschließlich der zwielichtigen Vampire, die dicht unter dem Dach verharrten. Jeder der sieben fasste Elvis als seine erste Beute ins Auge.
    Und dann begann Elvis zu singen.
    I’m a steamroller baby
I’m ’bout to roll all over you …
    Die ersten Töne dröhnten aus den Lautsprechern, und einer der Vampire vermochte seinen Blutdurst nicht länger zu zügeln. Mit einem durchdringenden Schrei und weit aufgerissenem Maul stürzte er sich auf Elvis hinunter, bereit zum Töten. Der King für seinen Teil schwenkte ungerührt die Hüften zur einen und die Gitarre zur anderen Seite und zielte mit dem Hals des Instruments auf den herabsausenden Blutsauger.
    Aus einem getarnten Loch im Kopf der supercoolen schwarzen Gitarre jagte ein silberner Pfeil. Er zischte schneller als die Blitze draußen durch die Luft und grub sich mit einem

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