Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon

Titel: Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
Vom Netzwerk:
Blut. Ihr wärt ein vorzügliches Paar.«
    Jessica saß da und starrte ihren Vater entgeistert an, während sie sich fragte, ob das sein Ernst war oder nicht. Er bemerkte ihren Blick. »Was ist denn?«, fragte er ehrlich verblüfft.
    »Willst du mich bescheißen?«
    »Hör mal, er ist ein prächtiges männliches Exemplar und ein skrupelloser Killer«, protestierte Gaius.
    Jessica schüttelte den Kopf. »Ich fasse es nicht. Mein eigener Vater ist schwachsinnig.«
    »Wie bitte?«
    Jessica erhob sich und wandte sich an das gesamte Personal und sämtliche versammelten Gäste im Café. »Alle bitte herhören – ich habe etwas Wichtiges zu verkünden. Dieser Mann hier – Rameses Gaius – ist ein schwachsinniger Trottel. Danke sehr.«
    Sie setzte sich wieder und grinste ihren Vater an, der ihren Blick giftig erwiderte.
    »Sei still, verdammt noch mal!«, fauchte er.
    »Fick dich!«, entgegnete sie.
    »Fick dich doch selbst!«
    Jessica schüttelte den Kopf. »Du hast offensichtlich keine Ahnung, wovon ich rede, was? Du weißt nicht, was ein Vergewaltiger ist, oder?«
    »Was?«
    »Du musst krank sein im Kopf! Benson und Swann, beides Serienvergewaltiger, verdammte Scheiße! Was für ein Vater ist das, der versucht, seine Tochter mit einem Vergewaltiger zu verkuppeln!«
    »Einer, der seiner Tochter ein ganz wunderbares Hochzeitsgeschenk macht?«
    »Was da wäre?«
    »Die Leichen all deiner Feinde. Am Ende der Hexenstunde heute Nacht ist der Bourbon Kid tot, und dieser Narr Dante Vittori, der ihm im vergangenen Jahr geholfen hat, dich in Fetzen zu schießen, ist ebenfalls tot, genau wie der letzte der Mönche von Hubal. Und als Gegenleistung dafür suche ich deinen nächsten Ehemann aus.«
    »Bitte entschuldige, wenn ich nicht jubelnd aufspringe. Warum hast du mir keine Blumen mitgebracht?«
    »Sei nicht so schnippisch.«
    »Ich kann nicht anders.«
    Jessica stand mit in die Hüften gestemmten Fäusten da und spielte das trotzige Gör, und es begann ihn allmählich zu ärgern. »Jessica Xavier, setz dich auf der Stelle hin und benimm dich!«, befahl er ihr. »Ich habe nicht die letzten neun Monate mit der Suche nach dir verbracht, nur um dich mit jemandem zu verheiraten, den du auf den Tod nicht ausstehen kannst. Also setz dich endlich hin! «
    Ausnahmsweise einmal tat die Vampirkönigin genau das, was man ihr sagte, und setzte sich gegenüber ihrem Vater an den Tisch. Die übrigen Gäste wandten sich wieder ihren gedämpften Unterhaltungen zu, nachdem das Familiendrama offensichtlich abgewendet worden war.
    »Ich meine es ernst«, sagte sie mit viel leiserer, nichtsdestotrotz wütender Stimme. »Sie sind beide Vergewaltiger!«
    »Nun komm schon«, sagte Rameses Gaius, indem er seine Kandidaten verteidigte. »Ich gebe ja zu, dass sie ihre Fehler haben mögen, aber abgesehen von den Vergewaltigungen sind es doch ganz nette Kerle und gute Kandidaten, meinst du nicht?«
    »Nein, meine ich verdammt noch mal nicht! Ich habe mich nur aus dem einen Grund mit dieser arrangierten Hochzeit einverstanden erklärt, weil mein letzter Ehemann dich verraten hat. Ich meine, ich gebe ja zu, es war ein wenig daneben, dich als Mumie für mehrere Jahrhunderte in einen Sarg zu sperren – aber wenn du mich nicht ernst nimmst, muss ich meine Position ernsthaft überdenken. Wenn du darauf bestehst, mich mit einem dieser beiden Halunken und Triebverbrecher zu verheiraten, dann versichere ich dir, dass ich schon vor Ende der Hochzeitsnacht wieder Witwe bin.«
    Gaius seufzte. »Du bist ja sooo verwöhnt. Glücklicherweise gibt es noch einen dritten Kandidaten, und er ist kein Vergewaltiger.«
    »Das ist doch ein Anfang.«
    »Tatsächlich gibt es eine Art Band zwischen dir und ihm«, fuhr ihr Vater fort. »Er empfindet den gleichen bodenlosen Hass auf den Bourbon Kid wie du.«
    Jessica seufzte unwillkürlich und hob eine Augenbraue. »Dann sprich weiter, erzähl mir mehr. Wenn du allerdings sagst, dass es Sanchez der Barmann ist, gehe ich schnurstracks aus dem Laden.«
    »Was ist denn mit Sanchez nicht in Ordnung? Er mag dich, oder vielleicht nicht?«
    »Du machst Witze, richtig? Es ist doch wohl nicht Sanchez? Sag mir, dass es nicht Sanchez ist!«
    »Nein, es ist nicht Sanchez, meine Liebe. Es ist jemand, der viel besser zu dir passt. Ein sehr angesehenes Individuum. Ein großer, muskulöser Bursche obendrein. Möchtest du ein Bild von ihm sehen?«
    »Sicher.«
    Rameses Gaius zog ein postkartengroßes Farbfoto aus der Innentasche seiner Jacke und

Weitere Kostenlose Bücher