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Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon

Titel: Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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Captain antwortete bereits nach dem ersten Summen.
    »De La Cruz hier. Was gibt’s?«
    »Hey, hier ist Francis Bloem, Officer vom Dienst. Diese beiden Typen, die Sie mit einem Botengang beauftragt haben, ja? Sie sind soeben zurückgekommen und haben etwas im Gepäck für Sie. Sie sind auf dem Weg nach unten.«
    »Danke.« De La Cruz beendete die Verbindung.
    Unten im Umkleideraum warteten De La Cruz, Benson und Hunter aufgeregt auf das Eintreffen des Lifts. Als er schließlich ankam und die Türen zischend auseinanderglitten, flog ihnen der immer noch bewusstlose Patient Nummer 43 entgegen. Igor war es offensichtlich leid geworden, ihn ständig zu schleppen, und hatte ihn in Richtung der drei Beamten geschleudert, die mitten im Umkleideraum auf seine Ankunft warteten. Der Gefangene mit dem Sack über dem Kopf stieß einen gedämpften Schrei aus, was darauf hindeutete, dass er inzwischen das Bewusstsein zurückerlangt hatte.
    MC Pedro und Igor, die in ihren schwarzen Klamotten immer noch aussahen wie zwei inkongruente Katzendiebe, traten aus dem Lift und standen triumphierend über ihrem Gefangenen in seinem Sack. Ohne die Balaklavas über den Köpfen zeigte jeder der beiden die Art von Frisur, die üblicherweise einer schlaflosen Nacht folgt. Pedros Haare sahen aus wie etwas, das man auf einer Lego-Figur findet, was besonders unglücklich wirkte wegen seiner Hautfarbe, die schon im günstigsten aller Fälle gelb aussah – und dies hier war nicht der günstigste aller Fälle. Ohne zu merken, dass das Absetzen der Balaklava ihm zur Dämlichsten Frisur Der Welt verholfen hatte, stand er mit in die Hüften gestemmten Fäusten und einem dümmlichen Grinsen da. Sein übergroßer Kumpan stand mit herabhängenden Armen neben ihm wie ein Gorilla, und sein geistloses Grinsen wurde dominiert von einem einzelnen besonders langen Fangzahn im Oberkiefer.
    »Da ist er«, grollte Igor und zeigte auf die kapuzenverhüllte Gestalt am Boden. »Das ist der Typ. Der Mann ohne Namen aus Zimmer 43 in der Irrenanstalt.«
    De La Cruz trat vor und packte den Stoffsack, der noch immer über dem Kopf des Gefangenen hing. »Das ist also der Sohn von Ishmael Taos«, sagte er mit zufriedenem Lächeln. »Endlich begegnen wir uns. Hast wohl geglaubt, wir würden dich nicht finden, versteckt in einem Irrenhaus und als Spinner verkleidet, eh? Hast falsch geglaubt, Kumpel.« Er trat dem Gefangenen in den Rücken, was ein weiteres ersticktes Ächzen zur Folge hatte. »Benson, bring den Kelch her. Wollen doch mal sehen, wie das Blut dieses Kerls schmeckt.«
    Der getarnte Eingang hinter den Duschen war bereits offen. Benson, genauso schräg gekleidet wie eh und je, erhob sich von den Hacken seiner hässlichen spitzen schwarzen Stiefel und schwebte zu dem großen Holztisch in dem versteckten Raum. Er griff mit einer eleganten Bewegung nach dem goldenen Kelch, der neben dem Buch von Somers auf dem Tisch stand. Dann, als wäre ihm das Schweben plötzlich langweilig geworden, landete er auf dem Fußboden und ging zurück zu De La Cruz, um ihm das Buch zu übergeben. Der dritte Detective, der verschlagene Hunter, schob sich gespannt auf das, was als Nächstes geschehen würde, neben Benson.
    Mit dem Kelch in der Hand kniete De La Cruz nieder, löste die Schnur um den Hals des Gefangenen und zog ihm den Sack vom Kopf. Zum Vorschein kam das Gesicht eines Mannes Ende zwanzig. Es besaß eine eigenartig kindliche Ausstrahlung, vielleicht wegen der glatten Haut, den großen, hervorquellenden Augen und den wirren Haaren. Er atmete hektisch, als hätte der Schock der Entführung eine Panikattacke ausgelöst, und die Angst war ihm überdeutlich anzusehen.
    Als wäre noch etwas nötig gewesen, um sie zu verstärken, verwandelte sich De La Cruz vor seinen Augen in eine Kreatur der Nacht. Sein Gesicht wurde bleich und hager und verwandelte sich in das Antlitz eines blutrünstigen, erbarmungslosen Vampirs, und seine Finger wurden zu Klauen mit rasiermesserscharfen Krallen, wo er zuvor Nägel gehabt hatte.
    Aus seinem Kiefer wuchsen lange, spitze Fänge, die seine Lippen zu einer obszönen Parodie von einem Grinsen verzerrten. Für einen Moment stand er so da, ein eleganter Vampir in einem schicken dunkelblauen Hemd mit einer gebügelten Hose, bereit, mit dem Töten anzufangen. Als er sich über die Lippen leckte und sich gerade vorbeugen wollte, um seine Zähne in den Hals des vor Angst starren Opfers zu schlagen, meldete sich MC Pedro zu Wort.
    »Hey, Moment mal! Wir

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