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Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon

Titel: Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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heißen?«
    De La Cruz hatte genug von dem Gezänk. »Könnt ihr beide mal eine verdammte Minute lang die Schnauze halten!«, schimpfte er. »Ihr wollt doch hören, was in diesem Sanatorium passiert ist, oder nicht?«
    »Sicher. ’tschuldigung«, brummte Hunter. »Erzähl weiter.«
    »Der Laden ist bis auf die Grundmauern abgebrannt. Gestern Nacht.«
    » Was? «
    »Bis auf die Grundmauern. Die Feuerwehr hat einhundertfünfundzwanzig verkohlte Leichen gefunden.«
    »Scheiße.« Hunter schüttelte den Kopf. »Diese verdammten Werwölfe. Warum haben sie die Bude angesteckt?«
    »Irrtum«, sagte De La Cruz und winkte ab. »Es waren nicht die Werwölfe. Sie haben den Laden so verlassen, wie sie ihn vorgefunden haben. Nein, das Feuer ist in den frühen Morgenstunden ausgebrochen. Lange nachdem MC Pedro und Igor wieder weg waren.«
    »Dann war es ein Unfall oder was?«
    »Nichts da. Das war kein Unfall.«
    »Wie viele Überlebende?«
    »Nicht ein einziger.«
    » Nicht ein einziger? «
    »Nicht ein einziger.«
    Sanchez saß zwischen den beiden Detectives und lauschte aufmerksam. Informationen aus erster Hand – eine absolute Rarität. Und De La Cruz sah aus, als hätte er noch eine ganze Menge Informationen mehr.
    »Nicht ein einziger Überlebender. Und willst du auch wissen, warum?«
    »Sämtliche Feuertreppen waren komplett blockiert?«, mutmaßte Hunter.
    »Nein.«
    »Du willst mir erzählen, dass alle hundertfünfundzwanzig Leute in der Irrenanstalt bei lebendigem Leib verbrannt sind, als der Laden in Flammen aufgegangen ist? Nicht ein einziger Überlebender?«
    De La Cruz schüttelte den Kopf. »Nein. Nicht bei lebendigem Leib. Es war eine Feuerbestattung.«
    »Hä? Ich verstehe nicht.«
    »Sämtliche hundertfünfundzwanzig Personen waren bereits tot, als das Feuer ausbrach.«
    Hunter zuckte in seinem Stuhl zusammen. »Was zur Hölle … Wie denn das?«
    »Dreimal darfst du raten.«
    Der südafrikanische Detective mit dem schütteren Haar runzelte ein paar Sekunden lang die Stirn, bevor er antwortete. »Eine undichte Gasleitung.«
    »Schon mal gehört, dass eine undichte Gasleitung jemandem die Augen ausgestochen hätte? Die Kniescheiben weggeschossen? Den Kehlkopf herausgerissen? Oder ihn enthauptet?«
    »Was?«
    »Du hast mich genau verstanden.«
    Hunters Unterkiefer sank herab. »Soll das heißen, dass irgendjemand diese Leute vorher umgebracht hat? Alle hundertfünfundzwanzig? Und danach erst das Gebäude angesteckt?«
    Sanchez räusperte sich, bis er die Aufmerksamkeit der beiden Detectives hatte, dann zeigte er auf das Bild des Zeitungsjungen auf dem Computerschirm. »Er ist es jedenfalls auch nicht«, sagte er.
    De La Cruz versetzte ihm einen Schlag an den Hinterkopf und wandte sich wieder seinem Kollegen zu.
    »Hunter, es war der Bourbon Kid. Keine Frage. Es ist seine Handschrift.«
    »Sicher, aber warum? Keiner der Leute in diesem Sanatorium hat ihm etwas getan. Außer vielleicht den Sicherheitsleuten, die Igor und Pedro durchgelassen haben. Das ist ein sinnloses Blutbad an hundertfünfundzwanzig unschuldigen Leuten. Was für einen Sinn soll das haben, verdammt noch mal!«
    De La Cruz zuckte die Schultern. »Keine Ahnung. Wer weiß schon, wie dieser Typ tickt und warum er was macht?«
    »Ich weiß es«, sagte Sanchez.
    «Was?», fragte De La Cruz.
    »Ich weiß, warum er all diese Leute erledigt hat. Und ich weiß auch, warum er so brutal und erbarmungslos vorgegangen ist.«
    »Dieser Typ ist ein beschissener Clown!«, sagte Hunter. »Los, Sanchez, lass deinen dämlichen Witz vom Stapel und dann mach, dass du verschwindest. Warum hat der Bourbon Kid diesmal wieder alle umgebracht, eh? Na komm schon, lass uns deine Pointe hören.«
    »Es gibt keine Pointe«, erwiderte Sanchez. »Es ist blutiger Ernst. Sie wollen wissen, warum er all die unschuldigen Leute umgebracht hat, richtig? Und Sie wollen wissen, warum er all die unschuldigen Leute auf die unterschiedlichste Weise gefoltert hat, bevor sie starben? Oder nicht?«
    »Los, rede weiter.« De La Cruz interessierte sich eindeutig mehr für Sanchez’ Antwort als Hunter. Und damit lag er vollkommen richtig, denn ausnahmsweise machte Sanchez einmal keine dämlichen Witze.
    Der Barmann erhob sich und nahm die schmutzig braune Wildlederjacke von der Lehne des Stuhls, auf dem er gesessen hatte. Er begann sie anzuziehen, während die beiden Detectives auf seine Antwort warteten. Nachdem er fertig war und bereit zu gehen, redete er schließlich.
    »Er hat diese Leute

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