Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon

Titel: Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
Vom Netzwerk:
umgebracht, weil er eine Aussage machen wollte. Und diese Aussage lautet folgendermaßen: Der größte lebende Massenmörder braucht kein Motiv, um Leute umzubringen. Er tut es aus reinem Spaß. Aber ihr Typen – ihr habt seinen Bruder umgebracht und ihm ein Motiv geliefert. Ich schätze, er will sagen, dass ihr schlimmer leiden werdet als diese hundertfünfundzwanzig unschuldigen Leutchen, die überhaupt nichts gemacht haben, um ihn zu ärgern, absolut nichts.« Sanchez schob sich auf dem Weg zur Tür um De La Cruz herum. »Ich schätze, ich verschwinde für eine Weile aus der Stadt und mache ein paar Einkäufe«, grinste er.
    »Hey! Warte, einen gottverdammten Moment noch!«, brüllte Hunter von seinem Platz hinter dem Schreibtisch. »Wie kommt es, dass er dich in Ruhe lässt, eh? Warum bringt er dich nicht um? Du bist diesem Typen schon zweimal begegnet und hast beide Male überlebt. Was bist du? Seid ihr vielleicht Freunde oder was?«
    Sanchez blieb stehen, während er über das nachdachte, was Hunter ihn gefragt hatte. Beide Officer warteten auf seine Antwort.
    »Ah, wissen Sie«, sagte Sanchez nach kurzem Überlegen. »Der Grund, warum ich noch am Leben bin? Ich überspanne den Bogen nicht bei ihm, das ist alles.«
    Hunter winkte geringschätzig ab. »Was für ein Quatsch! Den Bogen nicht überspannen? Du weißt ja nicht einmal, was das bedeutet!«, schnarrte er.
    »Ich weiß ganz genau, was es bedeutet, zumindest beim Bourbon Kid«, antwortete der Barmann leise.
    »Aha? Und was?«
    »Am besten, Sie drehen sich einfach um und werfen einen Blick hinter sich.«

Vierunddreißig
    Elijah Simmonds war zwar nicht gerade der Lieblingsangestellte von Bertram Cromwell, doch er war außergewöhnlich gut in dem, was er tat. Er war der Operations Manager des Museums, und wo Cromwell ein Mann des Volkes war, ging es Simmonds um nichts anderes als die Gewinnspannen und wie man sie vergrößern konnte. Die beiden saßen inzwischen seit mehr als zwei Stunden im Büro von Cromwell und gingen die Bücher des Museums durch, und Simmonds hatte dem Professor unmissverständlich klargemacht, dass Einschnitte erforderlich waren, ansonsten würden die Gewinne mächtig in den Keller gehen.
    Cromwell hatte in seinem riesigen Sessel gesessen und war die Tabellen durchgegangen, während Simmonds im Sessel gegenüber sich regelmäßig vorgebeugt und das eine oder andere Detail erklärt hatte. Simmonds war ein echter Überflieger und erst Ende zwanzig. Trotz seiner Jugend hatte er bereits ein Auge auf Cromwells Posten geworfen und arbeitete darauf hin, eines Tages die Leitung des gesamten Museums zu übernehmen. Er hatte kein Interesse an der Kunst und den historischen Artefakten in den Ausstellungen, doch er war scharf aufs Geldverdienen und süchtig nach Macht.
    Cromwell war sich dieser Neigungen seines Operations Managers nur zu bewusst und ließ sich nicht täuschen von seiner gespielten Begeisterung für die Ausstellungsstücke. Doch er respektierte die Tatsache, dass die jüngeren Angestellten Simmonds zu mögen schienen – aus Gründen, die Cromwell nicht nachvollziehen konnte. Vielleicht war es seine trendige Frisur und sein billiger, wenngleich modischer Geschmack für Kleidung? Cromwell persönlich fand Männer im Anzug mit blondierten, langen und zu einem Pferdeschwanz zusammengebundenen Haar pomadig, doch er behielt seine diesbezügliche Meinung für sich. Seiner Ansicht nach war es töricht, einen Menschen nach seinem Äußeren zu beurteilen, und wenn er nach dem Aussehen gegangen wäre, hätte er im Verlauf der Jahre eine ganze Reihe wirklich wunderbarer und herausragender Menschen weniger kennen gelernt.
    »Das ist also der sechste Monat in Folge, in dem unsere Gewinne zurückgegangen sind?«, fragte Cromwell, indem er seinen Buchhalter über den Rand seiner Lesebrille hinweg ansah.
    Simmonds trug einen schicken blauen Anzug über einem weißen Hemd, dessen zwei obere Knöpfe offen standen. Er trug keine Krawatte, etwas, das Cromwell niemals in den Sinn gekommen wäre. Und er kratzte sich unentwegt im Schritt, während er mit dem Professor redete, was er nicht einmal zu bemerken schien.
    »Jepp. Seit sechs Monaten«, bestätigte Simmonds. »Seit dem anfänglichen Interesse nach dem Diebstahl der Mumie sind die Einnahmen ständig zurückgegangen.«
    Cromwell setzte seine Brille ab und legte sie auf den Schreibtisch. All diese Zahlenkolonnen hatten seine Augen ermüdet. »Kaum überraschend, meinen Sie nicht? Das

Weitere Kostenlose Bücher