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Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon

Titel: Das Buch ohne Staben - Anonymus: Buch ohne Staben - The Eye of the Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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Sanchez und beugte sich über den Schreibtisch nach vorn. »Sie verschwenden sowohl meine als auch Ihre Zeit. Es gibt in Ihrer Datenbank keine beschissenen Bilder vom Bourbon Kid, klar? Es hat nie welche gegeben, und es wird nie welche geben. Ich habe Ihren Leuten mehr als oft genug Beschreibungen geliefert.«
    »Ich hab sie alle gesehen«, entgegnete Hunter. »Sie sind ein richtiger beschissener Komiker, wissen Sie?«
    Der Detective spielte auf eine ganz besonders ärgerliche Angewohnheit von Sanchez an. Dieser hatte bei nicht weniger als fünf Gelegenheiten den Polizeizeichnern Beschreibungen geliefert und sie dahingehend manipuliert, dass sie sich selbst gemalt hatten anstatt den Bourbon Kid. Es war ein lausiger Gag, doch es war die einzige Möglichkeit für ihn, es den Kerlen heimzuzahlen, die ihn immer und immer wieder hierher ins Polizeihauptquartier schleppten. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme. »Sind wir endlich fertig?«
    »Nichts da.«
    Hunter rief einen weiteren Kandidaten auf den Bildschirm. Dieser erhaschte Sanchez’ Aufmerksamkeit, und er beugte sich vor und nahm die Arme von der Brust.
    »Mein Gott!«, flüsterte er. »Das ist er! «
    Hunters Miene hellte sich auf. »Der Bourbon Kid?«
    »Unsinn, mein Zeitungsjunge. Der Mistkerl war diese Woche dreimal zu spät dran!«
    »Ah. Das reicht!«, brüllte Hunter auf. »Ich bringe dich um! Ich meine es ernst! Ich bringe dich um!« Er wollte gerade mit einem Satz über den Schreibtisch springen, als sich die Tür im Rücken des übellaunigsten Barmanns von ganz Santa Mondega bewegte. Ein Ausschnitt glitt zur Seite, und Michael De La Cruz kam herein. Er trug ein bis zum Hals zugeknöpftes, frisch gebügeltes weißes Hemd und dazu schicke, weit geschnittene schwarze Hosen.
    »Und? Was gefunden?«, fragte er.
    »Machst du Witze? Dieser Mistkerl ist störrisch wie die Nacht. Ein Witzbold! Er erzählt uns den letzten Scheiß.«
    De La Cruz packte Sanchez bei der Schulter und drückte zu. »Du weißt, dass der Bourbon Kid irgendwann wieder in deine Bar reinschaut, wenn wir ihn nicht schnappen? Und diesmal lässt er dich vielleicht nicht am Leben. Du bist die einzige Person, die ihn gesehen hat und weiß, wie er aussieht, und rein technisch betrachtet bist du die einzige Person, die verhindern kann, dass er dich umbringt, wenn er das nächste Mal in deinen Laden kommt.«
    Sanchez drehte sich zu De La Cruz um. »Soll das vielleicht Ironie sein?«, fragte er.
    »Nein. Es soll keine sein. Es ist Ironie.«
    »Hören Sie«, sagte der Barmann, der die Unterhaltung schon wieder leid war. »Es gibt zwei Dinge im Leben, die ich niemals sehen möchte. Und eines davon ist das Weiß in den Augen dieses Mannes. Nicht einmal auf einem beschissenen Foto, okay?«
    »Schön, dann solltest du dich vielleicht ein wenig kooperativer verhalten«, schlug De La Cruz vor. »Zu deinem eigenen wie auch unserem Nutzen, okay?«
    »Okay.«
    »Du hast also gesagt, es gibt zwei Dinge, die du nie im Leben sehen möchtest. Richtig?«
    »Richtig.«
    »Und was ist das zweite?«
    »Wie man Fleischkuchen macht.«
    De La Cruz versetzte Sanchez einen Schlag gegen den Hinterkopf. »Nichtsnutziges Arschloch.«
    »Darf ich ihn erledigen?«, fragte Hunter.
    »Die Versuchung ist groß, keine Frage. Aber wir haben größere Probleme. Es hat einen Zwischenfall gegeben.«
    »Einen Zwischenfall?«
    »Ja. Du kennst Dr. Molands Irrenanstalt am Stadtrand, oder? Den Laden, wo Igor und MC Pedro den Bruder vom Bourbon Kid entführt haben?«
    »Jepp.«
    »Der Bourbon Kid hat einen Bruder?«, rief Sanchez dazwischen. »Sie nehmen mich auf den Arm, oder? Das kann nur ein Witz sein! Wer ist es?«
    »Das geht dich einen Scheißdreck an!«, schnappte Hunter.
    Sanchez war noch nicht fertig mit seinen Fragen. »Ist das der Typ, den ihr und die Werwölfe gestern Nacht erledigt habt, nachdem ihr sein Blut aus dem Heiligen Gral getrunken habt?«
    Die beiden Officer starrten ihn an.
    »Woher zum Teufel weißt du davon?«, fragte Hunter.
    »Ich weiß es nicht. Es ist nur ein Gerücht. Genau genommen ein Gerücht, das ich selbst noch gar nicht gehört habe. Vergessen Sie, was ich gesagt habe, okay?«
    »Weißt du was?«, sagte Hunter. »Diese vorlaute Zunge in deinem Mund wird dich eines Tages in Schwierigkeiten bringen, aus denen du dich nicht mehr so einfach herauswinden kannst.«
    »Wenigstens weiß meine Zunge, wie richtiger Whiskey schmeckt.«
    »Was zum Teufel soll das nun schon wieder

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