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Das Buch Rubyn

Das Buch Rubyn

Titel: Das Buch Rubyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Stephens
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beschließt, unser Hier und Jetzt zu überspringen und … hier zu landen, in der Zukunft.« Damit deutete er auf einen Punkt am anderen Ende der Linie. »Dann müssen wir einfach nur vorwärtsgehen und abwarten. Irgendwann werden wir sie treffen.«
    »Sie meinen«, sagte Michael, »dass sie irgendwann morgen plötzlich auftaucht?«
    »Morgen, übermorgen, nächste Woche – wann genau, weiß niemand.«
    »Aber warum sollte sie das tun?«, wollte Emma wissen. »Warum ist sie nicht einfach gleich wieder zurückgekommen?«
    Der alte Mann zuckte mit den Schultern. »Wer weiß? Wir werden sie fragen müssen, wenn wir sie treffen. Bis dahin müsst ihr euch auf eure eigene Aufgabe konzentrieren. Das wäre auch Katherines Wunsch.«
    Michael sah, dass Emma nickte. Der Zauberer hatte ihr einen Strohhalm gereicht und Emma packte ihn hoffnungsvoll mit beiden Händen. Er dagegen hatte Mühe mit der Vorstellung, dass Kate irgendwo in der Zukunft auf sie wartete. Er wollte daran glauben, wollte es von ganzem Herzen. Aber wenn Dr. Pym sich nun irrte? Wenn Kate nie mehr zurückkam? Er sah mit einem Mal sein Leben vor sich liegen, ein Leben ohne seine Schwester. Es war ein dunkler Weg.
    Er trank einen Schluck und schob dann das Glas beiseite. Die Limonade schmeckte schal.
    Dr. Pym schaute auf die Uhr und schlug vor, zu Abend zu essen. Er sprach mit der kleinen Frau, die er Signora nannte, auf Italienisch, während sich Emma im Restaurant umschaute und die Leute betrachtete. »Guck dir die an!«, sagte sie. »Und dieser kahlköpfige Kerl da drüben!«
    Es war erstaunlich, dachte Michael, wie schnell Emma die Behauptung des Zauberers akzeptiert hatte. Sie glaubte fest daran, dass Kate in die Zukunft gesprungen war und sie nur vorangehen mussten, um sie wiederzufinden. Eine andere Möglichkeit gab es für sie nicht mehr.
    Wie schön, wenn man so jung ist, dachte Michael und seufzte wehmütig.
    Als das Essen aufgetragen wurde – Nudeln mit Würstchen und Erbsen, ein Salat aus roten und gelben Tomaten mit Scheiben aus weichem, weißem Käse und Basilikumstreifen oben drauf und eine Pizza mit Zwiebeln, Knoblauch und winzigen Fischen, die Emma herunterpulte und ihrem Bruder auf den Teller legte – gab sich Michael den Anschein, als würde er herzhaft zugreifen, aber jeder Bissen kostete ihn große Mühe.
    »So«, sagte der Zauberer und rollte seine Pizza zusammen wie einen Pfannkuchen, »nun möchte ich mich erst einmal entschuldigen, dass ich keinen eurer Briefe beantwortet habe. Aber jetzt sind wir ja wieder zusammen, und ich möchte alles wissen, was seit Weihnachten passiert ist, alles, was ihr mir nicht in euren Briefen erzählt habt. Ich bin ganz Ohr.«
    Die Kinder protestierten und verlangten, dass er zuerst ihre Fragen beantworten solle, aber der Zauberer bestand darauf, und schließlich gaben sie nach und erzählten ihm von ihren schlimmen Tagen und Nächten im Waisenhaus, von Miss Crumleys Kaltherzigkeit, von den Wildkatzen, die während des Sommers immer weniger wurden, und von den merkwürdigen Fleischeintöpfen, die der Koch servierte, über die Woche im Juli, als die Dusche kaputt war und sich die Leute noch am anderen Ende der Straße über den Gestank beschwerten. Eine Geschichte führte zur nächsten, und als sie fertig waren, merkte Michael, dass seine Schultern und sein Nacken nicht mehr ganz so verkrampft waren. Er hatte zwei Teller mit Nudeln gegessen und die Welt sah nicht mehr ganz so düster aus. Es musste ihm niemand sagen, dass der Zauberer genau dies beabsichtigt hatte.
    »Wie ganz und gar entsetzlich!«, kommentierte Dr. Pym ihre Erzählung. »So, und jetzt habt ihr vermutlich ein paar Fragen an mich.«
    »Oh ja«, sagte Emma mit vollem Mund. »Wo waren Sie die ganze Zeit? Wo ist Gabriel? Warum sind Sie Weihnachten so plötzlich aufgebrochen? Wer ist dieser blöde Magnus-Kerl? Und wo hält er unsere Eltern gefangen?«
    »Und was tun wir hier?«, ergänzte Michael.
    »Du meine Güte, das ist ja eine ganze Sintflut von Fragen! Aber ich werde die letzte zuerst beantworten. – Oje!« Der Zauberer hatte in ein dickes Gebäckstück gebissen, das mit Sahne gefüllt war, und ein großer Klecks davon war auf seiner Krawatte gelandet. Er blickte sich suchend nach seiner Serviette um – die direkt vor ihm lag – fand sie nicht und wischte die Sahne mit dem Zeigefinger ab, den er daraufhin genüsslich ableckte.
    »Wir befinden uns hier in dem hübschen Dörfchen Castel del Monte«, sagte er dann, »weil wir hier mit

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