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Das Buch Von Ascalon: Historischer Roman

Das Buch Von Ascalon: Historischer Roman

Titel: Das Buch Von Ascalon: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Pergamentrolle in der Hand. Ein flüchtiger Blick genügte und Conn erkannte zu seiner Überraschung das Buch von Ascalon.
    »Hauptmann Bahram kennt das Geheimnis«, sagte Caleb, wobei nicht zu erkennen war, wie er darüber dachte.
    »Er kennt es? Aber woher? Wie …?«
    »Chaya«, unterbrach ihn der andere. »Es war der Preis für deine Freiheit.«
    Jäh erfasste Conn die bestürzende Wahrheit.
    Um seine Freilassung zu erwirken, hatte Chaya Bahram das Geheimnis des Buches von Ascalon offenbart. Was ihr Vater unter Einsatz seines Lebens gehütet hatte, hatte sie preisgegeben, um Conns Leben zu retten – und war nun selbst in Todesgefahr geraten.
    »Gebt mir das Buch«, sagte Conn und deutete auf die Schriftrolle.
    »W ozu?«, fragte Caleb.
    » Um Chaya auszulösen. De Rein will das Buch haben, also geben wir es ihm und befreien Chaya.«
    »Und du glaubst, es wäre so einfach?«
    Conn erhob sich. »W illst du etwa, dass sie getötet wird?«
    Calebs Gesichtszüge verhärteten sich, der Schmerz war ihnen deutlich anzusehen. »Christ, wenn du nur wüsstest, was du da redest. Ich liebe Chaya nicht weniger, als du es tust, mit dem Unterschied, dass meine Liebe selbstloser ist als deine. Und könnte ich ihr Leben retten, indem ich mir hier und jetzt die Hände abhacken lasse, so würde ich es ohne Zögern tun. Aber das Buch von Ascalon kann ich dir nicht geben.«
    »Darüber hast du nicht zu entscheiden.«
    »Das ist wahr«, gestand Caleb mit bebender Stimme. »Aber Hauptmann Bahram versteht eure Sprache nicht, also wird er nach dem handeln, was ich für ihn übersetze. Und wenn ich ihm sage, dass du das Buch für die Kreuzfahrer in Besitz nehmen willst …«
    »Das darfst du nicht!«, fiel Conn ihm ins Wort. »Damit verurteilst du Chaya zum Tod!«
    »Habe ich denn eine andere Wahl?« Calebs Stimme hatte einen brüchigen, fast weinerlichen Ton angenommen. »Dieses Buch ist alles, was meinem Volk geblieben ist, seine Hoffnung und seine Zukunft! Über die Jahrtausende wurde es bewahrt – soll ausgerechnet ich derjenige sein, der es an unsere Feinde ausliefert? Soll ich das Wohl eines ganzen Volkes verraten, um eine einzelne Person zu retten?«
    »Diese einzelne Person hat das Buch überhaupt erst hierhergebracht. Ohne Chayas Mut und ihren selbstlosen Einsatz gäbe es längst keine Hoffnung mehr.«
    Caleb erwiderte nichts, aber sein Mienenspiel verriet, dass er Conn im Grunde recht gab, sein Pflichtgefühl ihn jedoch davon abhielt, ihm zuzustimmen. Bahram fragte etwas in seiner Sprache, und Caleb antwortete. Wahrscheinlich erkundigte er sich, worum die beiden so leidenschaftlich stritten.
    »Bitte, Caleb, sag Hauptmann Bahram, dass ich ins Lager d er Kreuzfahrer zurückkehren muss. Und dass ich das Buch brauche, um Chaya zu retten.«
    »Nein.« Der andere schüttelte den Kopf, Verzweiflung im Blick.
    »Caleb, ich beschwöre dich! Du kannst nicht wollen, dass Chaya einen so sinnlosen Tod stirbt!«
    »Natürlich will ich das nicht«, schrie Caleb. »Aber ich kann dich auch nicht einfach mit dem Buch ziehen lassen, Christ, verstehst du das nicht?«
    »Und wenn ich dir verspreche, dass ich alles daransetzen werde, dass die Schriftrolle nicht in Guillaumes Besitz verbleibt?«
    »W as meinst du damit?«
    Conn lächelte schwach. »Ich bin ein Dieb, wie du weißt. Was mir einmal gelungen ist, gelingt mir womöglich auch ein zweites Mal.«
    »W arum solltest du das tun?« Der Jude funkelte ihn wütend an. »W enn Hauptmann Bahram dir das Buch gibt, hast du doch alles, was du jemals wolltest, oder nicht? Nenne mir einen guten Grund, warum du nach Acre zurückkehren solltest.«
    »Guillaume de Rein ist mein Feind, Caleb, nicht weniger als der eure. Auch ich will nicht, dass die heilige Lade in seinen Besitz gelangt, und ich werde alles tun, um es zu verhindern. Darauf gebe ich dir mein Wort.«
    »W enn uns die Geschichte eines lehrt, dann dass das Wort eines Christen nichts wert ist«, antwortete Caleb.
    »Dann werde ich eben hierbleiben«, knurrte Baldric, der sich zwar nicht an dem Wortwechsel beteiligt, ihn aber genau verfolgt hatte. »Als lebendes Unterpfand für Conns Rückkehr.«
    »Nein, Vater!«, verwehrte sich Conn entschieden.
    »Ich werde hierbleiben und auf deine Rückkehr warten«, erklärte der Normanne schlicht. »Ich vertraue dir, Sohn.«
    »Das weiß ich, Vater. Aber …«
    »Ich vertraue dir«, sagte Baldric noch einmal, und das eine A uge schaute Conn durchdringend an. »W eißt du noch, was ich dir über mich

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