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Das Büro

Das Büro

Titel: Das Büro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.J. Voskuil
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vereinbaren?“
    „Nein“, sagte Maarten, „das ist nicht nötig. Er soll einfach kommen, wenn es ihm passt.“
    *
    „Hilfst du mir eben, den Tisch leerzuräumen?“, fragte Beerta. „Dann sage ich Frau Haan und Balk Bescheid.“
    „Soll ich ihn einziehen?“
    „Einziehen ist nicht nötig“, antwortete Beerta und verließ den Raum.
    Maarten trug die Bücherstapel und Beertas Mappen zu dessen Schreibtisch und brachte seine eigene Schreibmaschine, die Zeitschrift, mit der er gerade beschäftigt war, sowie den Stapel mit Karteikarten hinüber zu seinem Schreibtisch. Auf der Tischplatte blieben die Abdrücke der Stapel im Staub zurück. Er setzte sich wieder an seinen Schreibtisch und wartete, zog eine Schublade auf und holte einen Stapel Schmierpapier heraus. Beerta blieb lange weg. Er hörte ihn auf der anderen Seite der Tür mit Fräulein Haan reden. „Ich bin dagegen …“, sagte sie. Wogegen sie war, konnte er nicht verstehen. Er sah in den Garten und in das erleuchtete Zimmer im Hauptbüro, in dem van der Haar an seinem Schreibtisch saß und arbeitete. Hinter der Wand tippte de Gruiter auf seiner Schreibmaschine. Er zog die Zeitschrift, in der er gelesen hatte, zu sich heran und blickte zerstreut auf die aufgeschlagene Seite. Mechanisch spannte er eine Karteikarte in die Schreibmaschine, zog den Wagen nach rechts und tippte, links oben, das Schlagwort. Die Tür ging auf. Fräulein Haan trat ein, gefolgt von Beerta. „Und es ist furchtbar wichtig, dass dem nun auch mal Aufmerksamkeit geschenkt wird“, sagte sie. „Nicht immer die ausgetretenen Pfade beschreiten.“
    „Das ist sicherlich wichtig“, antwortete Beerta. Er wollte die Tür hinter sich schließen, ließ sie jedoch wieder los, weil Balk hinter ihm her kam.
    Maarten stand auf und drehte seinen Stuhl um, so dass er am unteren Tischende stand.
    „Mensch, ist das hier kalt“, sagte Fräulein Haan. Sie zog die Schultern hoch, presste ihre Oberarme an den Körper und zitterte. „Kann das Fenster nicht mal zugemacht werden?“
    „Ich mache es zu“, sagte Maarten. Er ging hinter ihr vorbei, hob den Haken hoch und schloss das Fenster.
    Beerta hatte das Staubtuch genommen und wischte den Tisch ab.
    „Das sieht doch nach nichts aus mit all diesen Karteikästen“, sagte Fräulein Haan, während sie sich auf den Stuhl setzte, der dem Ofen am nächsten stand. „Bald kann man nicht einmal mehr hinausschauen.“
    „Für die Wissenschaft müssen Opfer gebracht werden“, sagte Balk, der sich dazusetzte.
    „Aber doch nicht auf Kosten von allem anderen“, sagte sie.
    „Ich habe mich auch daran gewöhnen müssen“, gestand Beerta, „aber wir müssen nun mal mit dem Platz auskommen“. Er hatte einen Stapel Papiere von seinem Schreibtisch genommen und teilte sie aus. Maarten zog das Schriftstück zu sich heran. Es war der Haushaltsplan. Fast im selben Moment sah er, dass Beerta bei der Abteilung Volkskultur den Posten
Publikationen
nicht nur wieder aufgeführt, sondern ihn sogar erweitert hatte. Das überraschte ihn, doch er hatte keine Zeit, lange darüber nachzudenken.
    „Das sind nur die Sachkosten“, bemerkte Fräulein Haan. „Bedeutet das, dass wir über die Personalkosten nicht reden?“
    „Wir können über alles reden“, sagte Beerta, „aber das hier ist der Haushaltsplan, den Nijhuis immer aufgestellt hat und den ich, jetzt, da Nijhuis krank ist, auf jeden Fall mit euch besprechen wollte.“ Er setzte sich auf die andere Seite des Tisches, gegenüber von Balk und Fräulein Haan. Der Tisch war viel zu groß für vier Personen, so dass links und rechts von ihm enorm viel Platz frei war.
    „Wie geht es Nijhuis jetzt?“, fragte Fräulein Haan.
    „Nijhuis liegt im Wilhelmina-Krankenhaus“, antwortete Beerta. Er sah zu Maarten. „Du bist dagewesen.“
    „Er liegt im Wilhelmina-Krankenhaus“, bestätigte Maarten, „aber sie haben noch nichts finden können.“
    In Fräulein Haans Gesicht zuckte es, während sie ihn ansah. Gleich darauf wandte sie sich wieder an Beerta. „Heißt das, dass er vorläufig nicht zurückkommt?“
    „Vorläufig nicht“, sagte Maarten. „Das scheint mir ausgeschlossen.“
    „Das bedeutet, dass während der ganzen Zeit nichts an der Korrespondentenverwaltung getan wird“, sagte Fräulein Haan zu Beerta, „denn Slofstra kann man vergessen.“
    Beerta blinzelte. „Ich habe an Slofstra nichts auszusetzen.“
    „Ach komm, hast du schon mal einen seiner Briefe gelesen?“
    „Er hat erst kürzlich wieder

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