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Das Büro

Das Büro

Titel: Das Büro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.J. Voskuil
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ich glaube, dass jemand vielleicht homosexuelle Neigungen hat, kann ich ihn hier im Büro nicht gebrauchen.“

1961
    „Herr Beerta, verzeihen Sie, wenn ich Sie störe“, sagte Bart, der bei der Tür stehengeblieben war, „aber dürfte ich Sie in den nächsten Tagen vielleicht einmal kurz sprechen?“
    Beerta drehte sich um und blickte Bart über die Brille hinweg an. „Du störst mich nicht. Und du kannst mich auch jetzt sprechen.“ Er nahm seine Brille ab, legte sie auf den Schreibtisch und sah Bart abwartend an.
    Bart zögerte.
    „Ich nehme an, dass du nichts dagegen hast, wenn Herr Koning dabei ist?“
    „Nein, gewiss nicht“, sagte Bart rasch. „Im Gegenteil.“
    „Worüber wolltest du denn mit mir sprechen?“
    „Ich störe wirklich nicht? Es könnte schon zehn Minuten dauern.“
    Beerta verstand. „Möchtest du dich vielleicht setzen?“
    „Gern.“ Er kam näher und setzte sich auf den Stuhl, den Beerta ihm anwies, zwischen dessen Schreibtisch und dem von Maarten.
    Beerta nickte. „Schieß los.“
    „Die Sache ist die“, er formulierte sorgfältig, „dass ich gern von meiner Aufgabe entbunden werden möchte.“
    „Von deiner Aufgabe entbunden?“, wiederholte Beerta und zog die Augenbrauen zusammen.
    Maarten hatte aufgehört zu arbeiten und sah von der Seite aus zu.
    „Ja, nicht weil es mir hier nicht gefällt“, beeilte sich Bart, „sogar ganz im Gegenteil, ich finde die Arbeit äußerst interessant, sondern weil mein Studium sonst zu kurz kommt.“
    „Das darf natürlich nicht passieren. Weiß Professor Springvloed schon davon?“
    „Mit Professor Springvloed habe ich darüber noch nicht gesprochen. Ich wollte erst mit Ihnen reden.“
    „Möchtest du, dass ich mit ihm darüber spreche? Wenn ich ihn darum bitte, wird er dir sicher einen Dispens gewähren.“
    „Das ist sehr freundlich von Ihnen“, sagte Bart erschrocken, „aber das wäre mir nicht so lieb.“
    „Warum nicht? Ich brauche ihn nur zu fragen.“
    „Weil ich mein Studium gern in vollem Umfang abschließen möchte.“
    „Das ehrt dich natürlich, doch für uns wäre es schon sehr schade, denn du bist gerade eingearbeitet.“
    „Das tut mir auch furchtbar leid, aber ich sehe augenblicklich wirklich keine andere Möglichkeit. Ich wollte Sie jedoch um Erlaubnis bitten, meine Arbeit am Ausschnittarchiv fortsetzen zu dürfen. Natürlich unbezahlt.“
    „Warum gerade diese Arbeit und die andere nicht?“
    „Weil Herr Koning sonst wieder jemanden einarbeiten muss, wo er ohnehin schon so viel zu tun hat.“
    Beerta nickte. „Besprich das dann mit Herrn Koning.“
    „Gern.“
    Beerta sah ihn prüfend an. „Gut. Ich werde Professor Springvloed bitten, einen Nachfolger für dich zu benennen.“ Er wollte sich wieder abwenden.
    „Vielleicht darf ich dazu noch etwas bemerken?“, fragte Bart.
    Beerta sah ihn an.
    „Ein Kommilitone von mir sucht eine Halbtagsstelle. Ich habe ihm versprochen, Sie darauf anzusprechen.“
    „Wie heißt er?“
    „Stoutjesdijk. K. A. Stoutjesdijk.“
    „Ein seeländischer Name“, stellte Beerta fest.
    „Seine Eltern leben in der Tat in Seeland.“
    „Was studiert er?“
    „Medizin.“
    „Medizin!“, sagte Beerta nachdenklich. „Ich werde das mit Herrn Koning besprechen.“
    „Ich bedanke mich im Namen von Herrn Stoutjesdijk.“
    „Gibt es noch was?“
    „Nein, vielen Dank. Das war alles.“
    „Wusstest du davon?“, fragte Beerta, als Bart gegangen war.
    „Nein“, sagte Maarten. „Bart ist jemand, der den Dienstweg einhält.“
    „Das ist lobenswert von ihm, aber
wir
haben die Probleme. Was hältst du von diesem Stoutjesdijk?“
    „Den würde ich mir gern einmal anschauen.“
    „Einen Medizinstudenten?“
    „Er könnte den Fragebogen zur Volksheilkunde ausarbeiten.“
    „Darauf hätte ich selbst kommen können“, stimmte Beerta zu. „Außerdem ist er ein Seeländer. Lade ihn mal ein.“
     
    „Was ist dieser Stoutjesdijk für einer?“, fragte Maarten, während er einen Stuhl zu sich heranzog.
    „Er ist ein Kommilitone“, antwortete Bart.
    „Ich meine: Ist er nett?“
    „Er ist ein guter Bekannter von mir“, sagte Bart vorsichtig, „aber ich weiß natürlich nicht, ob Sie ihn nett finden.“
    „Ist er zuverlässig?“
    „Das kann ich nicht beurteilen. So gut kenne ich ihn nicht, dass ich darüber ein Urteil fällen möchte.“
    Maarten nickte. „Dann frag ihn, ob er mal vorbeikommen könnte.“
    „Soll ich ihn bitten, Sie anzurufen, um einen Termin zu

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