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Das Büro

Das Büro

Titel: Das Büro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.J. Voskuil
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ärgere?“
    „So etwas kannst du zu
mir
sagen“, sagte Beerta verstimmt, „aber doch nicht zu einem Mitglied der Kommission. Das gehört sich nicht! Wir können froh sein, dass Buitenrust Hettema Interesse an unserer Arbeit zeigt.“
    Seine Worte brachten Maarten aus der Fassung. „Bedeutet das, dass ich keine Kritik äußern darf?“
    „Natürlich darfst du Kritik äußern, aber nicht, wenn du mir damit in den Rücken fällst. Ich nehme dir das sehr übel!“
    Maarten schwieg. Er schob seinen Stuhl nach hinten und setzte sich, böse und unglücklich.
    „Allmählich müsstest du doch wissen, was du sagen kannst und was nicht“, sagte Beerta. Er setzte sich ebenfalls und zog seinen Stuhl mit ruckartigen Bewegungen an den Schreibtisch. „Um halb zehn haben wir eine Nachbesprechung“, fügte er knapp hinzu.
     
    „Weiß Frau Moederman Bescheid?“, fragte Beerta.
    „Ich habe ihr gesagt, dass wir uns um halb zehn treffen“, sagte Fräulein Haan, „aber du weißt ja, wie sie ist.“ Sie schüttelte sich und bewegte ihre Schultern. „Was habt ihr es hier doch immer kalt!“
    „Sieh mal nach, wo sie bleibt“, sagte Beerta zu Maarten.
    Maarten stand auf.
    „Und Meierink?“, fragte Beerta Balk.
    „Meierink wird dabei nicht benötigt“, sagte Balk barsch.
    Maarten verließ den Raum.
    „Sicher wieder eine Sitzung“, sagte van Ieperen. Er grinste, richtete sich auf und verzog das Gesicht. „Denn wir sind ja
so
wichtig!“ Er prustete los.
    Maarten reagierte nicht. Er ging in den ersten Raum. Der Schreibtisch von Nijhuis war leer. „Frau Moederman?“, mahnte er.
    „Ja, Herr Koning, ich komme.“ Mit rotem Kopf kramte sie zwischen den Papieren auf ihrem Schreibtisch herum. „Ich suche die Anwesenheitsliste.“
    „Ist Nijhuis nicht da?“, fragte Maarten Meierink.
    „Nijhuis hat sich krankgemeldet“, antwortete Meierink, ohne von seiner Zeitung aufzublicken.
    „Herr Koning!“, rief Slofstra. „Kommen Sie mal! Ich habe etwas für Sie!“ Er stellte seine Tasche auf den Schreibtisch, machte den Verschluss auf und zog, nachdem er eine Weile gesucht hatte, ein Blatt Papier heraus.
    Maarten war näher gekommen.
    „Sehen Sie!“ Er hielt Maarten das Blatt hin. Es handelte sich um die etwas ungeschickte Zeichnung eines kleinen Bauernhofs am Rande eines Wassergrabens, mit einigen Obstbäumen und einem Zaun. „Das ist für Sie!“
    Maarten sah sich die Zeichnung an und fragte sich, was er damit sollte.
    „Die hat mein Vater gezeichnet. Sehen Sie nur!“ Er zeigte auf einen Namen in der rechten unteren Ecke. „A. Slofstra! Anne Slofstra! So hieß mein Vater!“
    „Aber dann sollten Sie sie doch behalten?“
    „Nein, denn meine Frau sagt, sie will das Zeug nicht länger im Haus haben, und deshalb, dachte ich, gebe ich es Ihnen! Denn Sie werden bestimmt ein Plätzchen dafür haben! Und Sie haben mir damals auch diese Stelle hier besorgt!“
    „Na ja, vielen Dank“, sagte Maarten verlegen.
    „So, Herr Koning, ich bin so weit“, sagte Frau Moederman.
    „Ich komme mit“, sagte Maarten. „Ich freue mich sehr darüber“, sagte er zu Slofstra.
    „Ich danke Ihnen“, sagte Slofstra förmlich. Er setzte sich, in Gedanken bereits wieder woanders.
    Maarten, die Zeichnung in der Hand, ging hinter Frau Moederman her durch den zweiten Raum in das Zimmer von Beerta. Beerta, Fräulein Haan und Hendrik sahen sie an, als sie den Raum betraten. Balk sah mißmutig vor sich hin und trommelte auf den Tisch.
    „Entschuldigen Sie, Herr Beerta“, sagte Frau Moederman, sie wackelte leicht mit dem Kopf, der noch rot war vor Aufregung, „aber ich konnte so schnell die Papiere nicht finden.“
    „Aber Sie haben sie gefunden“, stellte Beerta fest.
    „Ja, zum Glück.“ Sie nahm neben Balk Platz.
    Maarten setzte sich neben Hendrik an das Ende des Tisches und legte die Zeichnung vor sich hin. „Von Slofstras Vater“, sagte er zu Hendrik.
    Hendrik betrachtete die Zeichnung ohne viel Interesse.
    „Bist du auch so weit?“, fragte Beerta vom Kopf des Tisches.
    Maarten sah ihn verwundert an. „Ich war die ganze Zeit so weit.“
    „Dann können wir ja anfangen.“ Er legte seine Armbanduhr vor sich auf den Tisch und sah in die kleine Runde. „Ich nehme an, dass jeder von Ihnen das Treffen am Samstag, ebenso wie ich, gelungen fand.“ Sein Blick wanderte zu Maarten, und er sah ihn eindringlich an.
    „Sehr gelungen“, sagte Fräulein Haan. „Ich habe wieder ein paar sehr wichtige Kontakte gehabt.“
    Frau Moederman

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