Das Büro
nickte zustimmend. „Und so nette Menschen“, sagte sie warmherzig.
„Das war auch mein Eindruck“, sagte Beerta zufrieden.
„Ich fand es mäßig“, sagte Balk, „ein mäßiges Treffen.“
Beerta zog die Augenbrauen hoch und sah zur Seite. „Mäßig?“
„Mäßig!“, wiederholte Balk. „Ich frage mich, ob wir in dieser Form damit weitermachen sollten. So ist es verlorene Zeit!“
Maarten sah ihn an, als ob er ihn zum ersten Mal bemerkte. Seine Worte weckten eine kaum zu verbergende Genugtuung.
„Ehrlich gesagt fand ich es sogar einen Reinfall“, sagte Hendrik. „Denn was kam schon dabei raus?“
Im Gesicht von Fräulein Haan, die Hendrik gegenübersaß, zuckte es nervös. Beerta schien unangenehm überrascht.
„Aber einen Reinfall können Sie es doch nicht nennen, Herr Ansing“, sagte Frau Moederman. „Was dieser Herr mit dem unglücklich verwachsenen Hals, Herr Abbas, über seine Jugend auf dem Bauernhof erzählte, muss doch auch für Sie sehr interessant gewesen sein.“
Hendrik richtete sich auf. „Frau Moederman!“ – er legte die Hand auf die Brust – „Entschuldigen Sie! Ich will niemanden beleidigen! Aber dafür müssen wir doch nicht mit zehn Mann nach Rotterdam fahren?“
„Genau!“, sagte Balk. „Zehn Mann für zwanzig Korrespondenten, das steht in keinem Verhältnis zueinander. Das hätten auch zwei machen können! Zwei sind genug!“
„Es waren nicht zwanzig, Herr Balk, es waren fünfundzwanzig“, korrigierte Frau Moederman, „und wir waren zu acht.“
„Dann eben fünfundzwanzig!“, sagte Balk ungeduldig. „Das macht keinen Unterschied!“
„Aber wie wollt ihr dann den Kontakt zu unseren Korrespondenten aufrechterhalten?“, fragte Fräulein Haan. „Ich habe gerade diese persönlichen Kontakte immer schrecklich wichtig gefunden.“
„Wir sind in der Tat auf die persönlichen Kontakte angewiesen“, pflichtete Beerta ihr bei. „Darum bin ich ja auch so froh, dass Frau Moederman jetzt dabei ist.“
Die Einmischung Beertas irritierte Maarten über die Maßen. Beerta, der auf solchen Treffen nie auch nur das geringste Interesse an den Korrespondenten zeigte. „Aber das kann man doch keine persönlichen Kontakte nennen!“, sagte er mit kaum unterdrückter Empörung. „Sieben Leute hinter einem Tisch, die einer nach dem anderen gelehrte Reden schwingen, das sind doch keine persönlichen Kontakte! Das tun wir doch nur, um zu zeigen, wie wichtig wir sind!“
„Unsinn!“, sagte Balk. „Von diesen Reden können sie wenigstens noch etwas lernen!“
„Dafür ist ja gerade die Pause da“, sagte Fräulein Haan. „Persönliche Kontakte knüpfen Sie in der Pause.“
„Ja, so sehe ich es auch“, sagte Frau Moederman. „In der Pause kann man mit den Leuten reden.“
„Aber das kann ich nicht“, gab Maarten zu. „Die Pausen finde ich schrecklich.“
„Das strahlen Sie aus!“, sagte Fräulein Haan lachend.
Ihre Bemerkung überraschte Maarten. Er sah sie an, doch er konnte keine Spur von Boshaftigkeit entdecken. „Ja“, gab er zu. „So wird es wohl sein.“
„Ich habe mich allerdings gefragt, warum Sie einen Saal im Zentrum und nicht beim Bahnhof gemietet haben“, sagte Beerta zu Frau Moederman. „Diesmal war die Beteiligung schon sehr mäßig, weniger, als wir es gewohnt sind.“
Sie wurde rot. „Er war mir vom Fremdenverkehrsamt empfohlen worden.“
„Vielleicht sollten Sie das nächste Mal besser darauf achten, denn ich fand es in der Tat auch ein sehr mäßiges Treffen, vielleicht sogardas schlechteste, das wir jemals gehabt haben.“ Er sah sie eindringlich an.
„Rotterdam ist auch wirklich sehr groß“, kam Fräulein Haan ihr zur Hilfe, „das nächste Mal sollten wir vielleicht doch besser einen etwas kleineren Ort aussuchen.“
*
„Ist Beerta nicht da?“, fragte Buitenrust Hettema. Er blieb bei der Tür stehen und sah auf Beertas leeren Stuhl.
„Tag, Herr Buitenrust Hettema“, sagte Maarten und stand auf. „Herr Beerta ist in Middelburg.“
„Wo sollte er auch wohl sonst sein?“, sagte Buitenrust Hettema mit einem schiefen Lachen. Er gab Maarten die Hand. „Nein, aber ich war zufällig in der Gegend und wollte eigentlich mal in dein Karteisystem schauen.“
„Das ist möglich“, sagte Maarten zögernd. „Was möchten Sie wissen?“ Er erinnerte sich an die Bemerkung Beertas, dass Buitenrust Hettema ihn als zynisch empfunden hätte, und das verunsicherte ihn.
„Nichts Bestimmtes. Es ist eher, um einmal zu schauen,
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