Das Büro
wie es aufgebaut ist.“ Er sah an Maarten vorbei zu den Kästen, die vor dem rechten Fenster gestapelt waren.
Maarten drehte sich um. „Das ist es“, sagte er noch etwas geistesabwesend und wies mit einer Kopfbewegung auf die Kästen.
Buitenrust Hettema kam ein paar Schritte näher und blieb vor den Kästen stehen. „Welcher Einteilung bist du gefolgt?“, fragte er.
„Es hat keine Einteilung. Es ist ein Schlagwortkatalog.“ Er zog willkürlich einen Karteikasten auf und schob ihn langsam wieder zu.
Buitenrust Hettema sah ihn etwas befremdet an. „Aber dann hast du doch eine Liste mit Schlagwörtern?“
„Nein. Im Prinzip steht jedes Wort darin.“
Buitenrust Hettema zog ein Fach auf und lief mit den Fingern durch die Karteikarten. Er stockte. „Ich suche gerade
Buchsbaum
, aber das fehlt.“
„Einen Augenblick“, sagte Maarten. Er ging zu seiner Schreibmaschine, nahm eine rote Karteikarte von einem Stapel, spannte sie ein,tippte links oben
Buchsbaum
und darunter, in der ersten Zeile,
siehe: Palmbaum
, und kam mit der Karteikarte zurück zu den Kästen. „Jetzt steht es drin“, sagte er, während er die Karte in die offene Lücke steckte. Er hatte Mühe, sein Lachen zu unterdrücken.
Buitenrust Hettema nahm die Karteikarte heraus und betrachtete sie skeptisch. „Und was bedeutet das nun?“
„Dass Sie unter
Palmbaum
nachsehen müssen.“
„Umständlich ist es schon“, fand er, während er zu dem Kasten mit
Palmbaum
weiterging. „Wäre das nicht einfacher gegangen?“
„Ich wüsste nicht, wie.“ Maarten setzte sich wieder an seinen Schreibtisch und sah zu, wie Buitenrust Hettema die Karteikarten mit
Palmbaum
durchging. Dabei erinnerte er sich wieder an Beertas Bemerkung. Er zögerte kurz, einen winzigen Augenblick. „Sie fanden meine Bemerkung am Samstag, dass es ein verlorener Nachmittag war, zynisch?“, fragte er, bevor er recht darüber nachgedacht hatte.
Buitenrust Hettema richtete sich auf und sah ihn an. „Wie kommst du denn darauf?“, fragte er erstaunt.
„Das hat Herr Beerta gesagt“, erwiderte Maarten gespannt.
„Ich fand den Nachmittag nett.“
„Na, dann ist es gut, dann habe ich es wohl falsch verstanden“, sagte Maarten hastig. Im nächsten Moment war er sich schon nicht mehr sicher, ob er es wirklich falsch verstanden hatte, aber da war es schon zu spät, um noch einmal darauf zurückzukommen. Er überdachte Buitenrust Hettemas Reaktion und fühlte sich bedroht.
Buitenrust Hettema steckte die Karteikarten zurück und schob das Fach wieder zu. „Deinem Karteisystem fehlt allerdings noch die ordnende Hand“, fand er.
Maarten hatte den Eindruck, dass seine Stimme unsicher klang, aber es konnte auch gut sein, dass er sich das nur einbildete.
*
„Annechien Ansing“, sagte sie reserviert, als sie Nicolien die Hand gab.
„Nicolien Koning“, sagte Nicolien. „Das haben wir dir mitgebracht“,sie überreichte Annechien den Blumenstrauß und lachte nervös. „Für eure neue Wohnung.“
„Danke“, sagte Annechien, ohne die Blumen anzusehen.
Sie betraten den Flur.
„Wenn ihr eure Mäntel vielleicht aufhängen wollt?“, sagte Annechien. „Dort ist eine Garderobe.“
Hendrik kam, eine grüne Schürze umgebunden, aus der Küche. „So, seid ihr da?“, sagte er lautstark. „Tag, Nicolien.“ Er gab Nicolien die Hand. Sein Gesicht war rot. Es hatte den Anschein, als fühle er sich nicht sehr behaglich. „Kommt rein, würde ich ma’ sagen.“
„Zeigst du ihnen den Weg ins Wohnzimmer, Hendrik?“, sagte Annechien, während Maarten und Nicolien ihre Mäntel an die Garderobe hängten.
„Und das ist also das Wohnzimmer!“, sagte Hendrik und stieß die Tür auf. „Ja, es ist noch nicht fertig eingerichtet, nicht wahr, aber ihr könnt es euch wohl vorstellen.“
Sie blieben stehen und sahen sich um. Es war ein großer, hoher, dunkel vertäfelter Raum. Die langen, hellgrauen Vorhänge waren geschlossen. Davor stand eine Sitzgruppe, eine Bank und drei weiße Buchenholzstühle, die um einen quadratischen Tisch gruppiert waren und von einer kleinen Stehlampe beschienen wurden. Im hinteren Teil des Zimmers stand ein altmodischer Esstisch, über dem eine Lampe mit einem gefalteten Schirm hing. Auf dem Tisch lag eine weiße Tischdecke mit Tischsets aus Schilf, auf denen vier Teller mit Besteck standen. An der dem Fenster gegenüberliegenden Wand lehnten Bücherstapel, Regalbretter und Gestelle.
„Ein tolles Zimmer“, sagte Maarten.
„Ihr seht, ich
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