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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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runzelte die Stirn.
    »Das ist Griechisch, genauer Altgriechisch, also eine Form, die vor zwei Jahrtausenden benutzt worden ist. Vielleicht auch vor zweieinhalb.«
    »Altgriechisch«, wiederholte Bucky.
    Der Mann nickte. »Richtig.«
    »Sie sind absolut sicher?«
    »Kein Irrtum möglich, Sir.«
    »Danke, Peter. Sie bekommen einen Bonus auf Ihr Honorar.«
    »Vielen Dank, Mr Blackstone.«
    »Der Bonus ist zu fünfzig Prozent für die geleistete Arbeit und zu fünfzig Prozent für Ihr Stillschweigen. Sie haben diese Inschrift nie gesehen, nie davon gehört, solange ich Ihnen nichts anderes sage.«
    Der Mann nickte. »Ist das alles?«
    »Ja. Gute Arbeit.«
    Der Sprachwissenschaftler machte kehrt und verließ das Büro.
    »Jerry, ich brauche Sendezeit«, sagte Bucky.
    »Wann und wie viel?«, fragte Jerry.
    »So schnell wie möglich und so viel wie möglich.«
    »Ich kümmere mich darum«, versprach Jerry, rührte sich aber nicht.
    »Ich nehme an, Sie wollen wissen, was da steht?«
    »Ja, das wäre nett.«
    Gloria versuchte, einen Blick auf die Übersetzung zu werfen.
    »Okay«, sagte Bucky, entzog sich Gloria und warf einen weiteren Blick auf den übersetzten Text. »Es scheint eine Warnung zu sein. Sie besagt, dass keine Zivilisation ganz gleich wo – und ich nehme an, damit ist gemeint, egal wo in der Galaxis oder vielleicht im Universum – bekannt ist, die den technischen Fortschritt überdauern konnte.« Er las weiter, und seine Miene verdüsterte sich. »Sie brechen alle zusammen. Sie ziehen in Kriege. Oder sie schaffen das natürliche Sterben ab.«
    »Das natürliche Sterben?«, wiederholte Sabina. »Das ist schlecht?«
    »Anscheinend garantiert es Stagnation, aber sicher bin ich da nicht. Die Botschaft ist kurz und ziemlich unspezifisch.« Bucky schwieg einen Moment. »Jedenfalls heißt es hier, dass noch nie eine technisch hoch entwickelte Gesellschaft alt geworden sei.«
    »Glücklich alt geworden?«, hakte Sabina nach.
    Bucky schüttelte den Kopf. »Überhaupt alt. Hier heißt es, die älteste bekannte Hightech-Gesellschaft wäre binnen tausend Jahren ausgelöscht worden.«
    »Das ergibt keinen Sinn!«, meinte Sabina. »Sie haben überlebt. Sie haben mehr als nur überlebt. Sie hatten offensichtlich ein interstellares Schiff irgendeiner Art.«
    »Das ist das Ende der Botschaft«, gab Bucky zurück und starrte den Text an. »Sie sagen, sie wären auf der Suche nach einem Ort, an dem sie von vorn anfangen könnten. Denn die Welt, aus der sie gekommen sind, sei ein Scherbenhaufen.«
    Jerry ging zur Tür. »Das sind genug schlechte Nachrichten für einen Tag«, sagte er.
    Als er fort war, herrschte eine Minute lang nachdenkliche Stille. Dann legte Bucky, der auf der Kante seines Schreibtischs gesessen hatte, die Übersetzung beiseite und erhob sich. »Ist Ihnen klar, was das bedeutet?«
    »Wir leben schon so lange, dass wir diese Gefahr hinter uns gelassen haben«, meinte Brent hoffnungsfroh.
    Bucky schüttelte unduldsam den Kopf. »Sabina? Gloria?«
    Er sah nur in ausdruckslose Mienen.
    »Es bedeutet, dass mindestens einer von denen die Erde besucht hat«, sagte er. »Woher sonst sollten sie Altgriechisch gekannt haben?«
    »Richtig!«, rief Gloria.
    »Teufel auch«, entfuhr es Jason Brent.
    »Wir waren damals zu primitiv, als dass die Botschaft für uns irgendeine Bedeutung hätte haben können«, fuhr Bucky fort. »Ich meine, verdammt, damals hätten unsere Besucher auf, keine Ahnung, Moses oder Cäsar treffen können. Also wurde die Botschaft auf dem Mond zurückgelassen. Und sollten wir je den Mond erreichen, dann wären wir in unserer technischen Entwicklung weit genug fortgeschritten, dass wir dieser Botschaft eine Bedeutung beimessen könnten. Aber wenn wir sie erst gefunden haben …« Seine Stimme verhallte.
    »Ich frage mich, was wohl aus denen geworden ist«, dachte Sabina laut nach.
    Bucky zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich haben sie eine gastfreundlichere Welt entdeckt, besseres Klima, bessere Atmosphäre, weniger Keime und Viren, die sie auslöschen könnten. Ich will nicht behaupten, wir würden es nie erfahren. Aber wir werden es nicht erfahren, solange wir nicht imstande sind, zu den Sternen zu fliegen und unsere Besucher zu finden.«
    »Das ist faszinierend, nicht wahr?«, meinte Sabina.
    »Ja, das ist es.« Bucky griff nach der Übersetzung und reichte sie Gloria. »Legen Sie das in den Safe! In den in meiner Suite.«
    »In Ordnung.« Sie nahm ihm das Dokument ab und ging von

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