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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Zum Teufel, Moriarty und Adler waren ein paar Jahre, bevor Armstrong auf dem Mond gelandet ist, Figuren in einem Broadway-Musical namens Baker Street.«
    »Woher wissen Sie das?«
    Bucky lächelte. »Ich hatte immer ein Faible für Mr Holmes.«
    »Und wie lautet nun die Antwort?«, hakte Jerry nach.
    »Überlegen Sie doch: Moriarty war noch ein schlimmerer Egomane als Holmes selbst. Er hat nie etwas vor Holmes verborgen. Er wollte, dass Holmes wusste, was er tat, und er hat den Detektiv herausgefordert, ihn aufzuhalten. Aber Irene Adler ist, so sehr das Filmgeschäft sie auch geschätzt hat, nur in einer Geschichte in Erscheinung getreten. Sie hatte ein paar Liebesbriefe, mit denen sie den König von Böhmen erpresst hat, und Holmes wurde beauftragt, die Briefe wiederzubeschaffen. Er hat versagt.«
    »Warum?«
    »Weil Irene Adler so klug war wie er. Sie erkannte, dass der beste Ort, um etwas zu verstecken, hinter dem jeder her ist, vor aller Augen ist.« Bucky legte eine Pause ein, um seine Worte wirken zu lassen. »Sie hat sie hinter einer verschiebbaren Wandverkleidung im Wohnzimmer versteckt, wo man vielleicht eine Brille verwahren würde. Das Problem ist, dass wir Ihre Geisteskräfte brauchen, nicht meine. Sie sind die Person, mit der der Kerl am Telefon sprechen wollte. Also gilt der Hinweis Ihnen.«
    Eine volle Minute saß Jerry regungslos da, ehe er endlich etwas sagte: »Verdammt noch eins!«
    »Sie haben es!«
    Jerry nickte. »Ich glaube schon.«
    »Und? Wo ist es?«
    »Kann Ihr Privatjet mich gleich morgen früh nach Huntsville, Alabama, bringen?«
    »Nein«, entgegnete Bucky, und ehe Jerry protestieren konnte, fügte er hinzu: »Uns aber kann er hinbringen.«
    »Okay. Aber ich glaube nicht, dass die Sie reinlassen werden.«
    »Wo rein?«, fragte Bucky.
    »In das Archiv von Huntsville.«
    »Jeder weiß, dass Sie jetzt für mich arbeiten. Wie kommen Sie darauf, dass man Sie reinlassen wird?«
    »Weil ich vielleicht eine Geheimwaffe habe. Morgen sage ich Ihnen, ob ich es schaffen kann oder nicht.«
    »Und was haben Sie vor?«
    »Mary anrufen. Meine alte Chefin.«
    »Und Sie denken, die hilft Ihnen?«
    Jerry dachte darüber nach. »Ja«, sagte er dann. »Es würde mich sehr verwundern, wenn Mary es nicht täte.«

40
    In einem Mietwagen fuhren Jerry und Bucky zum NASA-Archiv.
    »Jason Brent wird mich umbringen, weil ich ihn nicht mitgenommen habe. Jedenfalls wenn niemand sonst ihm zuvorkommt«, bemerkte Bucky trocken.
    »Mal sehen, ob ich Sie reinbringen kann«, meinte Jerry und öffnete die Autotür. »Es wird einfacher sein, wenn man Sie nicht erkennt.«
    »Sollten mich die Leute da tatsächlich nicht erkennen, müsste ich mich eigentlich schwarzärgern bei dem Gedanken, wie viele Millionen Dollar ich vergeudet habe.«
    »Im Ernst, Bucky«, sagte Jerry. »Sie sind diese Woche nicht gerade der Liebling der Regierung. Überlassen Sie das mir!«
    Bucky nickte und trottete brav hinter Jerry her, als dieser die steinernen Stufen erklomm und auf die beiden bewaffneten Wachmänner am Vordereingang zuging.
    »Kann ich Ihnen helfen, Sir?«, fragte einer der beiden mit einer Miene, die besagte, dass Handreichungen für Gäste nicht eben weit oben auf der Liste seiner Prioritäten rangierten.
    »Mein Name ist Jerry Culpepper. Ich habe früher für die NASA gearbeitet. Mary Gridley hat meinen Besuch genehmigt.«
    »Das muss ich prüfen, Sir.«
    Der Wachmann zog ein Sprechgerät hervor, sprach mit leiser, tiefer Stimme hinein und wartete auf Antwort. Bucky betrachtete derweil die zweckmäßigen Gebäude des Marshall Space Flight Centers, deren Nüchternheit in krassem Kontrast stand zu den Raketen, der Raumfähre und den Landefähren, die auf dem Gelände zu sehen waren.
    Der Wachmann erhielt seine Antwort und nickte. »Willkommen im Archiv, Mr Culpepper. Sie dürfen eintreten.«
    »Ich nehme an, mein Assistent darf mich begleiten«, sagte Jerry und deutete auf Bucky.
    »Ich weiß nichts von einem Assistenten, Sir«, entgegnete der Wachmann mit argwöhnischem Blick.
    »Verdammt«, schimpfte Jerry und gab sich Mühe, verärgert auszusehen und nicht eingeschüchtert angesichts der Folgen, die es haben mochte, den berüchtigten Morgan Blackstone ins Gebäude einzuschleusen. »Ich habe ausdrücklich gesagt, dass ich ihn mitnehmen will!«
    »Warten Sie einen Moment, Sir«, sagte der Wachmann und griff erneut zum Sprechgerät. »Ich bitte meinen Vorgesetzten, Rücksprache mit Ms Gridley zu halten.«
    »Gut.« Der Vorbereitung

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