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Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition)

Titel: Das Cassandra-Projekt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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halber dachte Jerry schon einmal darüber nach, welche Strafe wohl auf Belügen einer behördlichen Archivwache stünde.
    Eine Pause trat ein, die sich über zwei oder drei Minuten hinzog. Schließlich steckte der Wachmann das Gerät wieder ein und sah Jerry an.
    »Ms Gridley ist derzeit nicht an ihrem Platz«, verkündete er. Dann starrte er Bucky an. Doch in seinem Gesicht zeigte sich keine Spur Erkennen. »Also gut«, entschied er schließlich, »schätze, es kann nicht schaden. Immerhin arbeitet er für Sie, und Ihr Besuch ist genehmigt.«
    »Danke«, sagte Jerry.
    Gefolgt von Bucky betrat er das Gebäude.
    »Ich dachte, das wäre ein öffentliches Gebäude«, bemerkte Bucky, als sie außer Hörweite waren. »Warum braucht man dann eine Genehmigung, um es zu betreten?«
    »Hier gibt es tonnenweise Zeug, nach dem sich Sammler alle Finger lecken würden«, antwortete Jerry. »Entweder, um es selbst zu behalten oder um es auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen.«
    »Klingt logisch.« Bucky schaute sich um.
    »Okay«, meinte Jerry. »Bis hierher haben wir es geschafft. Was wir suchen, ist in diesem Gebäude -zumindest vermutlich.« Er verzog das Gesicht. »Aber das ist ein großes Haus. Wo sollen wir anfangen?«
    Hier gab es kilometerweise rollbare Archivschränke. »Sie müssen eine Abteilung haben, die sich speziell mit dem Apollo-Programm befasst«, sagte Bucky.
    Gemeinsam gingen sie zu einem von hinten erleuchteten Lageplan und suchten nach einer entsprechenden Abteilung.
    »Das war einfach«, kommentierte Jerry. »Sehen Sie, da ist sogar ein Abschnitt mit der Bezeichnung Myshko-Mission.«
    Er tat die ersten Schritte, aber Bucky blieb gedankenverloren stehen.
    »Was ist?«, fragte Jerry und ging zu ihm zurück.
    »Das ist zu einfach«, antwortete Bucky. »Ich erzähle der Öffentlichkeit jetzt schon seit über einem Monat von Myshko. Falls wir nichts finden, können wir später nachsehen. Aber wahrscheinlich finden wir da lediglich Aufzeichnungen von unserer Mondmission. Und vermutlich von den Kontroversen, die ihr vorausgegangen sind.«
    »Wo könnte es sonst sein?«
    »Nicht bei Apollo 11«, antwortete Bucky. »Absolut jeder wäre geradewegs zu der Ausstellung gerannt.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Jerry zweifelnd. »Wir sind ja nicht aufgrund bloßer Vermutungen hier. Jemand hat mich angerufen und mir gesagt, ich solle herkommen.«
    Bucky lächelte. »Er hat Ihnen gesagt, Sie sollen irgendwohin kommen, um irgendwas zu finden. Der Rest war reine Holmes’sche Deduktion.«
    »Na schön, Sherlock«, meinte Jerry frustriert. »Wo sollten wir also nachsehen?«
    »Ich arbeite daran.«
    »Lassen Sie uns wenigstens schon zur Apollo-Abteilung gehen, während Sie denken! Je weiter wir uns vom Eingang entfernen, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass sie uns hier rauszerren, falls Mary zurückruft und sagt, dass sie noch nie etwas von Ihnen gehört hat.«
    »Nach Ihnen, Watson!«, meinte Bucky.
    Bald hatten sie die Reihe der Apollo-Archive mit Kisten voller Materialien gefunden. Hier gab es Logbücher, Helme, Fotos, da und dort auch einen Pilotensitz oder eine Baseballkappe der Yankees oder eine Bibel. Die Ausstellungsstücke reichten von Zeugnissen des ersten Suborbitalflugs bis hin zur letzten Mondlandung. Jerry ging zu dem Bereich, der Myshko gewidmet war, studierte eingehend die Etiketten mit den Inhaltsverzeichnissen, öffnete ein paar Kisten, konnte aber nichts Außergewöhnliches entdecken. Die Beschriftungen waren korrekt. »Es ist genau, wie Sie gesagt haben, Bucky. Sollten wir uns geirrt haben?«
    Bucky schüttelte den Kopf. »Sie wurden letzte Nacht angerufen. Die Regierung hatte einen Monat Zeit, um jeden Quadratzentimeter der Myshko-Ausstellung durchzugehen, jede Botschaft, jede Transkription, jedes Videoband, einfach alles. Hier konnte es nicht sein.«
    »Sie sehen plötzlich so selbstzufrieden aus«, stellte Jerry fest. »Was glauben Sie zu wissen?«
    »Das, was Sie auch wissen!«
    »Was?« Beinahe hätte Jerry es wieder gebrüllt.
    »In diese Sache waren zwei Mondflüge involviert, und Walkers Flug diente vermutlich dem Zweck, die Kuppel zu zerstören.«
    »Walker!«, rief Jerry und schnippte mit den Fingern. »Natürlich!«
    Rasch gingen sie weiter zum Walker-Archiv.
    Auch dort musterten sie die Inhaltsverzeichnisse, und wieder fanden sie nichts, was von unmittelbarem Interesse gewesen wäre, und auch keinen Hinweis auf irgendwelche Ungenauigkeiten. »Verdammt!«, fluchte Jerry. »Ich dachte, wir hätten

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