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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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APS.“
    „Das habe ich dann auch rausbekommen“, sagte Jennifer. Sie lächelte kurz. „Nach meiner Collegezeit habe ich für die Gesellschaft für Geburtenkontrolle und Mindesternährung gearbeitet. Na ja, du weißt ja, was über die herauskam.“
    „Ja, das APS hat alle ihre Aktivitäten außerhalb des Barnum-Systems finanziert und ihre Repräsentanten als Agenten für die Gegenspionage eingesetzt.“
    Jennifer sagte: „Als ich dann an das Institut für die Erforschung ferner Planeten überwechselte, dachte ich, daß ich mich nun endlich etabliert hätte, in einem Job, den ich wirklich mochte.“
    Jolson nippte an seinem Drink und sagte: „Ich erinnere mich noch, wie das Barnum-Fernsehnetz für Bildungsprogramme die Story hat auffliegen lassen. Ein Reporter namens Sol S. Mahones hat die Sache ans Licht gebracht. Das IEEP war eine Tarnorganisation des APS.“
    „Ja“, sagte Jennifer. „Dann gab ich’s auf. Ich nahm einen Job beim APS an, und nun weiß ich zum erstenmal, für wen ich wirklich arbeite. In gewisser Hinsicht ist alles dadurch viel einfacher geworden.“
    Jolson lachte. „Manchmal ist Zögern ganz gut.“
    „Aber doch wohl nicht für einen Mann vom Chamäleonkorps, wie?“
    Jolson blickte zu dem Vergnügungsturm hinüber, der nun hell in der Dunkelheit leuchtete. „Noch was zum Thema Rover?“
    „Sein Vergnügungsturm ist eines der wenigen Etablissements, in die das APS noch keinen festen Agenten hat einschleusen können“, sagte Jennifer. „Rover hat ein gutes Abwehrsystem.“
    Vor einer Nische am anderen Ende des matt beleuchteten Raums sagte eine nackte Androidin: „Aua!“ Auf dem Zobelfellteppich neben ihr stand ein zottiger, rosafarbener Mann, dessen dicke Arme lose herumwackelten. Er gluckste, und seine platte Nase zog sich in Falten. Dann machte er einen Salto rückwärts und kniff die Androidin noch einmal unter die linke Hinterbacke. „Aua!“ sagte sie wieder.
    „Das ist Bürgermeister Kriegsspiel“, sagte Jennifer. Sie schloß das Notizbuch. „Albert ‚Dub’ Kriegsspiel.“
    „Das Antatschen verstehe ich ja, aber den Salto …?“
    „Bevor er in die Politik ging, war er Fernsehakrobat.“
    Kriegsspiel kicherte, wackelte mit seinem dicken Kopf und quetschte sich in die Sitznische. „Erdwhisky“, sagte er zu der Androidin.
    „Kriegsspiel ist auch dabei“, sagte Jennifer.
    „Kaum zu glauben.“
    Die Blumenvase auf dem Tisch des Bürgermeisters zitterte leicht. Kriegsspiel legte seine Ellbogen auf die Tischplatte, um sie festzuhalten. Er blickte mit gerunzelter Stirn auf die Vase, dann riß er sie hoch. Ein vasenfarbenes, rundes Metallstück fiel herunter.
    „Eine von euren Wanzen?“ fragte Jolson.
    Jennifer strich sich über die Wange. „Nein, diese klobigen Dinger verwenden wir nicht mehr.“
    Der Bürgermeister sprang plattfüßig auf den dicken Teppich und zerrte seinen schweren Tisch von seinem Platz. Darunter hockte ein Mann mit kleinem Gesicht und glattem, schwarzem Haar. „Ich gebe keine Interviews!“ schrie Bürgermeister Kriegsspiel. „Schon gar nicht solchen Skandalkanaillen!“ Er hob den schmalen Lauscher hoch und hängte ihn sich wie einen Umhang über den Rücken.
    „Das scheint Sol S. Mahones zu sein“, sagte Jennifer und erhob sich halb. „Der Reporter vom Netz für Bildungsprogramme.“
    Jolson sprang aus der Nische und eilte auf den Bürgermeister zu, der den Journalisten nun wild über seinem Kopf herumwirbelte. „Bei uns auf Peregrine“, sagte Jolson, „haben wir nicht besonders viel Sinn für sinnlose Gewaltanwendung, Sir.“
    Bürgermeister Kriegsspiel grinste, wackelte mit dem Kopf und wirbelte Mahones immer weiter herum. „Vetter, sind Sie sich darüber im klaren, wer ich bin?“
    „Was noch wichtiger ist“, sagte Jolson, während er den Arm des Bürgermeisters hart über dem Ellenbogen packte, „wissen Sie wohl, wer ich bin?“
    Kriegsspiel wirbelte den Reporter etwas langsamer herum und runzelte die Stirn. „Sie müssen Gilbert Gillespie sein, der Hydroponik-Erbe. Bisher haben Sie unseren kleinen Planeten noch nie besucht, und ich muß sagen, daß ich mich freue, Sie hier begrüßen zu dürfen.“ Er streckte sich, und Mahones rutschte herunter und kam auf die Füße. „Ich hoffe doch, daß ich Sie nicht mit diesem harmlosen Verprügeln geärgert habe.“
    „Auf Peregrine“, sagte Jolson, „legen wir sehr viel Wert auf Würde.“
    Der Bürgermeister sagte: „Genau wie hier. Junge, ich weiß überhaupt nicht, warum ich

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