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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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Kom­pro­mis­se ein­zu­ge­hen oder Zeug für die Mas­sen­me­di­en zu schrei­ben. Schau­en Sie, je­der Schrift­stel­ler auf der Welt glaubt, ein brei­te­res Pu­bli­kum er­rei­chen zu kön­nen. Auch Ha­rold Rob­bins müß­te das ge­lin­gen, wenn er et­was an­de­res zu bie­ten hät­te als er nun mal hat. Nach mei­ner Er­fah­rung – ich ha­be in Play­boy und Penthou­se und an­de­ren Ma­ga­zi­nen ver­öf­fent­licht – spricht mei­ne Art von Science Fic­ti­on ein brei­te­res Pu­bli­kum an, wenn es nur mit mei­nen Sto­ries kon­fron­tiert wird. Sie kann ein brei­tes­tes Pu­bli­kum zu­frie­den­stel­len.
     
    Schweit­zer: Hat­ten Sie je­mals di­rek­ten Kon­takt zur Wer­be­bran­che des Ver­lags­we­sens?“
     
    Gou­lart: In al­len großen Ver­la­gen ist es so kniff­lig und la­by­rinth­haft, daß manch­mal nicht ein­mal der ei­ge­ne Her­aus­ge­ber weiß, was mit dem Buch ge­sche­hen wird. Man­che Her­aus­ge­ber ha­ben kei­ne Ah­nung, wie der Um­schlag aus­se­hen wird; es ist ei­ne so weit­ver­zweig­te Team­ar­beit, daß es ei­nem ge­sche­hen kann, daß man an der Re­zep­ti­on sei­nes Ver­la­ges nach dem zu­stän­di­gen Her­aus­ge­ber fragt und die Leu­te am Schreib­tisch nicht ein­mal wis­sen, um wen es sich han­delt. In den meis­ten Fäl­len fehlt es an jeg­li­chem Sinn für Ko­or­di­na­ti­on, ein­fach weil kei­ne Zeit zur Ko­or­di­na­ti­on vor­han­den ist. Man wirft die Pro­duk­te auf den Markt und hofft das Bes­te. Ein Grund, warum die Au­to­ren zu Fan­tref­fen fah­ren und für Fan-Ma­ga­zi­ne schrei­ben, ist, daß sie sich ir­gend­wie her­vor­tun müs­sen. Vor mir steht das Bild, wie die­se Bü­cher aus der Dru­cke­rei kom­men und di­rekt in ei­ne end­lo­se tie­fe Gru­be ir­gend­wo ver­frach­tet wer­den. Je­der stram­pelt sich ab, um ei­ne klei­ne Wei­le aus der Gru­be her­aus­zu­klet­tern, ich ge­nau­so wie al­le an­de­ren.
     
    Schweit­zer: Wenn Lund­wall be­haup­ten kann, daß Sie ein ei­ge­nes Gen­re dar­stel­len, muß das wohl so sein, und das ist doch ein Kom­pli­ment. Um nun zu Ih­rem – wie ich mei­ne, sehr tref­fen­den – Bild zu­rück­zu­kom­men, glau­ben Sie, daß Sie den Auf­stieg aus der Gru­be ge­schafft ha­ben?
     
    Gou­lart: Nein. Mei­ne po­si­tivs­te Vor­stel­lung ist, daß ich mit mei­nem Buch zwi­schen den Zäh­nen am Ran­de der Gru­be hän­ge und ver­su­che, mich aus dem Loch zu hie­ven, aber un­ten zer­ren ei­nem Leu­te an den Bei­nen, und oben tre­ten sie ei­nem auf die Hän­de. Na ja, mei­ne Sa­chen sind heu­te si­cher be­kann­ter als vor zehn oder fünf­zehn Jah­ren, aber ich ha­be seit­her auch einen ver­damm­ten Hau­fen ge­schrie­ben. In be­zug auf Ro­ma­ne war ich ei­ne Jung­frau bis zum Al­ter von fünf­und­drei­ßig. Ich hat­te ur­sprüng­lich wirk­lich vor, der letz­te Kurz­ge­schich­ten­au­tor Ame­ri­kas zu wer­den, der von sei­ner Ar­beit le­ben kann, aber es woll­te mir ein­fach nicht ge­lin­gen. Des­halb ha­be ich den Ein­druck, daß ich bei Ro­ma­nen im­mer noch et­was ler­nen kann. Ich ha­be mei­nen Hö­he­punkt noch nicht er­reicht. Ich ha­be ei­ne Men­ge Ro­ma­ne ge­schrie­ben im Lau­fe der letz­ten zehn Jah­re. Ich mag nicht mehr so lan­ge war­ten, um ei­ne in­ter­na­tio­na­le Be­rühmt­heit zu wer­den, aber ich wer­de in fünf bis zehn Jah­ren auf je­den Fall bes­ser sein als jetzt.
     
    Schweit­zer: Wä­re es mög­lich, einen ko­mi­schen Ro­man über die Buch­her­stel­lung und die Gru­be zu schrei­ben?
     
    Gou­lart: Ich ha­be mir dar­über schon Ge­dan­ken ge­macht. Ich ha­be ge­ra­de ein Buch über den Co­mic-Markt und al­les, was im Kern und drum her­um da­zu­ge­hört, in Ar­beit. Aber bis­lang sind die ein­zi­gen Sa­chen, die ich über die Li­te­ra­tur­sze­ne ver­faßt ha­be, mei­ne ge­le­gent­li­chen Bei­trä­ge für The Ma­ga­zi­ne of Fan­ta­sy & Science Fic­ti­on über den frei­en Schrift­stel­ler Jo­se Sil­ve­ra, wo auf phan­tas­ti­sche und neu­ro­ti­sche Wei­se al­le Wid­rig­kei­ten des Frei­schaf­fen­den ent­wor­fen wer­den. Das schöns­te an Sil­ve­ra ist, daß er stark und kräf­tig und einen Me­ter vierun­dacht­zig groß ist und al­le zu­sam­menschlägt, die ihn

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