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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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Eben­holz­ta­blett.
    „Ist das der Turm, der von ei­nem Bur­schen na­mens Ro­bert Les­lie Ro­ver ge­ma­nagt wird?“ frag­te er. Der Turm war vier­zig Stock­wer­ke hoch, Chrom­far­ben und glit­zer­te nun im schei­den­den Ta­ges­licht. „Ich ha­be ge­hört, daß man sei­nen Turm un­be­dingt auf­su­chen soll­te.“
    Die An­droidin nick­te und wisch­te da­bei mit ei­ner schwarz­ge­rän­der­ten Ser­vi­et­te Feuch­tig­keit von ih­rem nack­ten Bauch. „Mr. Ro­ver kommt oft hier­her zum Top o’the Apex. Ob­wohl er ziem­lich po­li­tisch ist, ist er ein net­ter Kerl.“
    Jol­son zog sei­ne Apex Ho­tel Kre­dit­kar­te her­vor, und die An­droidin klick­te sie in den Schlitz an ih­rem Hand­ge­lenk ein, dann reich­te sie sie ihm zu­rück. „Darf man Trink­geld ge­ben?“ frag­te Jol­son.
    „Ist im Preis Ih­res Drinks ent­hal­ten“, sag­te der weib­li­che Ro­bo­ter. „Sie kön­nen mich in den Hin­tern knei­fen, wenn Sie wol­len, das kos­tet nichts.“
    Jol­son zuck­te mit den Schul­tern. „Ich pas­se.“
    „Leu­te von ver­schie­de­nen Pla­ne­ten ha­ben ver­schie­de­ne Ge­wohn­hei­ten“, sag­te der Ro­bo­ter. „Sie sind von Peregri­ne, nicht wahr, Mr. Gil­le­spie? Das hat mir der Com­pu­ter am Emp­fangs­schal­ter ge­sagt.“
    Jol­son war nun groß und blond, un­ge­fähr drei­ßig Jah­re alt und kur­ge­bräunt. „Stimmt, Miß, und auf Peregri­ne sind wir et­was zu­rück­hal­tend.“
    Die An­droidin sag­te: „Mr. Ro­ver fum­melt auch nie viel an mir her­um. Da­bei ist er hier auf Es­pe­ran­za ge­bo­ren. Leu­te gibt’s!“ Sie lach­te, dreh­te sich lang­sam um und schritt zur nächs­ten Ni­sche.
    Die Zi­ga­ret­ten vom Pla­ne­ten Peregri­ne be­stan­den aus ei­nem pu­ckern­den Fast­ta­bak. Jol­son nahm ei­ne aus sei­nem chrom­far­be­nen Etui und lehn­te sich zu­rück ge­gen das schwar­ze Echt­le­der. Der schmie­ri­ge, gel­be Qualm, der die Stadt bei Tag ein­ne­bel­te, ließ mit her­ein­bre­chen­der Nacht nach. Jol­son konn­te die Ge­bäu­de von Es­pe­ran­za mit ih­ren an Me­tall und Glas rei­chen Fassa­den jetzt klar er­ken­nen. Auf den glän­zen­den Flä­chen be­gan­nen zahl­rei­che bun­te Lich­ter zu spie­len. Ro­vers Ver­gnü­gungs­turm fla­cker­te in schar­fen Pas­tell­far­ben.
    „Bist du es?“
    Jol­sons Hand faß­te an sein kur­z­es blon­des Lo­cken­haar. „Hal­lo, Jen­ni­fer. Setz dich.“
    Die Agen­tin des Amts für Po­li­ti­sche Spio­na­ge trug ei­ne zi­tro­nen­gel­be Cock­tail­ho­se und ei­ne ge­mus­ter­te Baum­woll­blu­se. „Gil­bert Gil­le­spie, eh? Der Hy­dro­po­nik-Er­be von Peregri­ne. Du hast ja ei­ne Men­ge aus den paar In­struk­tio­nen ge­macht, die wir dir ge­ben konn­ten. Du hast doch das Geld, wel­ches das APS ge­schickt hat, die Kre­dit­kar­ten, das Iden­ti­täts­pa­ket und die Fin­ger­ab­druck­da­ten?“
    „Si­cher­heits­vor­keh­run­gen, Jen­ni­fer“, sag­te Jol­son lei­se.
    „Ach was, das APS fi­nan­ziert die­se Bar“, sag­te das schlan­ke Mäd­chen. „Wir kön­nen of­fen re­den.“
    Die nack­te An­droidin kehr­te zu­rück, um Jen­ni­fers Be­stel­lung auf­zu­neh­men. Jol­son sag­te: „Hat das APS auch das De­kor ent­wor­fen?“
    Jen­ni­fer leg­te den Kopf schräg nach links. „Al­le Mäd­chen ha­ben ein­ge­bau­te Mi­kros.“
    „An­geb­lich kommt Ro­ver auch hier­her“, sag­te Jol­son, nach­dem die An­droidin Jen­ni­fers Bran­dy auf sei­nem Eben­holz­ta­blett ab­ge­stellt hat­te. „Hat eu­er Wan­zen­netz ir­gend­was auf­ge­fan­gen?“
    „Er trägt ei­ne An­ti-Wan­ze, wie die meis­ten Leu­te hier. Aber trotz­dem be­kom­men wir ab und an was In­ter­essan­tes zu hö­ren.“ Sie zog ein rot ein­ge­bun­de­nes No­tiz­buch aus ih­rer Hüft­ta­sche. „Ich ha­be einen hand­schrift­li­chen Be­richt ver­faßt, da wir uns mit dem größ­ten Teil der Schla­f­in­struk­tio­nen auf Gil­le­spie kon­zen­triert ha­ben. Hier wirst du In­for­ma­tio­nen er­hal­ten, und dann be­glei­te ich dich in Ro­vers Ver­gnü­gungs­turm, um dich bei et­wai­gen Schwie­rig­kei­ten zu un­ter­stüt­zen.“
    Jol­son öff­ne­te das Buch und leg­te den Zei­ge­fin­ger auf die ers­te Sei­te. „Ich wer­de al­lein dort

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