Das Chamäleon-Korps
FÜR ENKELKINDER IM ALTER VON 6 BIS 8 trug.
„Geschwaderkommodore?“ fragte Jolson, ohne sein Tempo zu verlangsamen.
„Ich habe mal ein wenig über unsere Entlaubung von Kalifornien, Oregon und diesem anderen einen Staat nachgedacht. Wie stehen Sie dazu, Sir?“
„Geschwaderkommodore“, sagte Jolson, „ich muß feststellen, daß ich mich mit Ihren dämlichen, bescheuerten und, wie ich hinzufügen muß, bornierten Ansichten in keinster Weise konform weiß.“
„Aber, aber … Sie alter Stinker!“ sagte der Geschwaderkommodore.
„Ich gehe gerade zum Bodenkreuzerparkplatz dort drüben“, sagte Jolson. „Wenn Sie, was ich bezweifle, auch nur einen Funken Ehrgefühl im Leibe haben sollten, dann rate ich Ihnen, eine Duellausrüstung zusammenzustellen und mich dort zu treffen, bevor die Dunkelheit völlig hereingebrochen ist. Es ist langsam an der Zeit, daß Sie endlich einmal Ihre dämlichen Ansichten verteidigen, Sie alter Knacker!“
Der Geschwaderkommodore stieß einen kurzen Schrei aus. „Ich nehme Ihre Herausforderung an, Sie verschrumpelter, alter Tagedieb! Ich treffe Sie in höchstens einer Viertelstunde.“
So wurde Jolson den Geschwaderkommodore Eberhardt lange genug los, um einen Bodenkreuzer zu finden, in dem er entkommen konnte. Erlief schneller und verließ das Nepenthe-Gebäude.
Auf dem im Zwielicht liegenden Parkplatz parkten fünf Bodenkreuzer. Der zweite, den Jolson ausprobierte, war nicht abgeschlossen. Er legte sich halb in den Kontrollsitz und machte sich daran, die Instrumente genug zu bearbeiten, um mit dem Fahrzeug davonfahren zu können.
Plötzlich quietschten Gleitflächen, und durch das geöffnete Gittertor fuhr ein grauer Bodenkreuzer vor, der die exakte Farbe hereinbrechender Nacht hatte. Der Wagen dröhnte heran, die Scheibe öffnete sich, und jemand rief Jolson Nummern zu.
„Hau ab, Jennifer!“ sagte Jolson. „Ich versuche gerade, hier unbemerkt zu entkommen.“
„Ich weiß“, sagte die Agentin. Sie trug ihr dunkles Haar zurückgesteckt, was ihre hohen Backenknochen noch stärker betonte. „Steig ein, und wir hängen alle ab.“
Die Ausgangstür, durch die Jolson gekommen war, ging auf, und Hockering rannte fuchtelnd auf die Fastteerstraße. Er drückte ein Bündel blauer Sportanzüge gegen sein blutendes Kinn und trug ein abgesägtes Blastergewehr in der Rechten, das er in seine Hüfte stützte. „Zum Teufel mit der Subtilität!“ brüllte er. „Ich grill dich auf der Stelle!“
Jennifer senkte ihren Fensterschutz weitere fünf Zoll, holte ihren Handblaster hervor und feuerte. Hockerings Gewehr wurde ihm aus der Hand geschleudert und versetzte ihm einen Schlag an die Schläfe. Er fauchte laut und taumelte zurück, bis er am Boden in Sitzstellung verharrte. Die blauen Anzüge rutschten ihm nach und bedeckten sein Gesicht.
Jolson rannte geduckt an den grauen Kreuzer und sprang hinein. Er landete neben Jennifer. „Danke, Ma’am.“
„Ich wußte schon, daß du in Schwierigkeiten warst – wegen der Aprikose“, sagte das Mädchen. „Du hast sie gedrückt.“
„Nein, hab’ ich nicht“, sagte Jolson. Das Mädchen benutzte immer noch das Parfüm, das ihm schon in Esperanza City aufgefallen war. „Ich hab’ wirklich keine Hilfe angefordert, Jennifer.“
„Ich habe vor ein paar Stunden das Warnsignal empfangen“, sagte sie. „Also bin ich hergekommen, um zu helfen, was immer los sein mochte. Das mit der Pistole war gut, wie? Dem Burschen das Gewehr aus der Hand zu schießen.“
„Ja“, gestand Jolson ein. „Ich hätte den anderen Kreuzer wahrscheinlich kurzschließen können und wäre entkommen, bevor er hätte schießen
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