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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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FÜR EN­KEL­KIN­DER IM AL­TER VON 6 BIS 8 trug.
    „Ge­schwa­der­kom­mo­do­re?“ frag­te Jol­son, oh­ne sein Tem­po zu ver­lang­sa­men.
    „Ich ha­be mal ein we­nig über un­se­re Ent­lau­bung von Ka­li­for­ni­en, Ore­gon und die­sem an­de­ren einen Staat nach­ge­dacht. Wie ste­hen Sie da­zu, Sir?“
    „Ge­schwa­der­kom­mo­do­re“, sag­te Jol­son, „ich muß fest­stel­len, daß ich mich mit Ih­ren däm­li­chen, be­scheu­er­ten und, wie ich hin­zu­fü­gen muß, bor­nier­ten An­sich­ten in keins­ter Wei­se kon­form weiß.“
    „Aber, aber … Sie al­ter Stin­ker!“ sag­te der Ge­schwa­der­kom­mo­do­re.
    „Ich ge­he ge­ra­de zum Bo­den­kreu­zer­park­platz dort drü­ben“, sag­te Jol­son. „Wenn Sie, was ich be­zweifle, auch nur einen Fun­ken Ehr­ge­fühl im Lei­be ha­ben soll­ten, dann ra­te ich Ih­nen, ei­ne Du­el­laus­rüs­tung zu­sam­men­zu­stel­len und mich dort zu tref­fen, be­vor die Dun­kel­heit völ­lig her­ein­ge­bro­chen ist. Es ist lang­sam an der Zeit, daß Sie end­lich ein­mal Ih­re däm­li­chen An­sich­ten ver­tei­di­gen, Sie al­ter Knacker!“
    Der Ge­schwa­der­kom­mo­do­re stieß einen kur­z­en Schrei aus. „Ich neh­me Ih­re Her­aus­for­de­rung an, Sie ver­schrum­pel­ter, al­ter Ta­ge­dieb! Ich tref­fe Sie in höchs­tens ei­ner Vier­tel­stun­de.“
    So wur­de Jol­son den Ge­schwa­der­kom­mo­do­re Eber­hardt lan­ge ge­nug los, um einen Bo­den­kreu­zer zu fin­den, in dem er ent­kom­men konn­te. Er­lief schnel­ler und ver­ließ das Ne­p­en­the-Ge­bäu­de.
    Auf dem im Zwie­licht lie­gen­den Park­platz park­ten fünf Bo­den­kreu­zer. Der zwei­te, den Jol­son aus­pro­bier­te, war nicht ab­ge­schlos­sen. Er leg­te sich halb in den Kon­troll­sitz und mach­te sich dar­an, die In­stru­men­te ge­nug zu be­ar­bei­ten, um mit dem Fahr­zeug da­von­fah­ren zu kön­nen.
    Plötz­lich quietsch­ten Gleit­flä­chen, und durch das ge­öff­ne­te Git­ter­tor fuhr ein grau­er Bo­den­kreu­zer vor, der die ex­ak­te Far­be her­ein­bre­chen­der Nacht hat­te. Der Wa­gen dröhn­te her­an, die Schei­be öff­ne­te sich, und je­mand rief Jol­son Num­mern zu.
    „Hau ab, Jen­ni­fer!“ sag­te Jol­son. „Ich ver­su­che ge­ra­de, hier un­be­merkt zu ent­kom­men.“
    „Ich weiß“, sag­te die Agen­tin. Sie trug ihr dunkles Haar zu­rück­ge­steckt, was ih­re ho­hen Ba­cken­kno­chen noch stär­ker be­ton­te. „Steig ein, und wir hän­gen al­le ab.“
    Die Aus­gangs­tür, durch die Jol­son ge­kom­men war, ging auf, und Hocke­ring rann­te fuch­telnd auf die Fast­teer­stra­ße. Er drück­te ein Bün­del blau­er Sport­an­zü­ge ge­gen sein blu­ten­des Kinn und trug ein ab­ge­säg­tes Blas­ter­ge­wehr in der Rech­ten, das er in sei­ne Hüf­te stütz­te. „Zum Teu­fel mit der Sub­ti­li­tät!“ brüll­te er. „Ich grill dich auf der Stel­le!“
    Jen­ni­fer senk­te ih­ren Fens­ter­schutz wei­te­re fünf Zoll, hol­te ih­ren Hand­blas­ter her­vor und feu­er­te. Hocke­rings Ge­wehr wur­de ihm aus der Hand ge­schleu­dert und ver­setz­te ihm einen Schlag an die Schlä­fe. Er fauch­te laut und tau­mel­te zu­rück, bis er am Bo­den in Sitz­stel­lung ver­harr­te. Die blau­en An­zü­ge rutsch­ten ihm nach und be­deck­ten sein Ge­sicht.
    Jol­son rann­te ge­duckt an den grau­en Kreu­zer und sprang hin­ein. Er lan­de­te ne­ben Jen­ni­fer. „Dan­ke, Ma’am.“
    „Ich wuß­te schon, daß du in Schwie­rig­kei­ten warst – we­gen der Apri­ko­se“, sag­te das Mäd­chen. „Du hast sie ge­drückt.“
    „Nein, hab’ ich nicht“, sag­te Jol­son. Das Mäd­chen be­nutz­te im­mer noch das Par­füm, das ihm schon in Es­pe­ran­za Ci­ty auf­ge­fal­len war. „Ich hab’ wirk­lich kei­ne Hil­fe an­ge­for­dert, Jen­ni­fer.“
    „Ich ha­be vor ein paar Stun­den das Warn­si­gnal emp­fan­gen“, sag­te sie. „Al­so bin ich her­ge­kom­men, um zu hel­fen, was im­mer los sein moch­te. Das mit der Pis­to­le war gut, wie? Dem Bur­schen das Ge­wehr aus der Hand zu schie­ßen.“
    „Ja“, ge­stand Jol­son ein. „Ich hät­te den an­de­ren Kreu­zer wahr­schein­lich kurz­schlie­ßen kön­nen und wä­re ent­kom­men, be­vor er hät­te schie­ßen

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