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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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sehr viel Wert auf Wür­de.“
    Der Bür­ger­meis­ter sag­te: „Ge­nau wie hier. Jun­ge, ich weiß über­haupt nicht, warum ich nicht ein biß­chen Ge­wicht­he­ben ma­che und in ei­nem von un­se­ren schö­nen In­nen­parks ein paar Run­den lau­fe. Das wä­re doch wohl ei­ne wür­de­vol­le Art und Wei­se, sei­nen Über­mut ab­zu­rea­gie­ren, nicht wahr? Grü­ßen Sie Ih­ren Va­ter von mir, Gil­le­spie.“ Der Bür­ger­meis­ter grins­te, zap­pel­te ein we­nig und eil­te über die schwar­zen Tep­pi­che fort.
    Sol S. Ma­ho­nes streck­te Jol­son die Hand ent­ge­gen. „Dan­ke, Gil­le­spie“, sag­te er. „Ich bin da­bei, ei­ne drei­tei­li­ge Do­ku­men­ta­ti­on über po­li­ti­sche Kor­rup­ti­on auf Es­pe­ran­za zu­sam­men­zu­stel­len, und hoff­te auf neu­es Ma­te­ri­al.“
    Jol­son schüt­tel­te sei­ne Hand und sag­te: „Ih­re Ab­hör­an­la­gen sind zu groß.“
    „Spar­maß­nah­men“, sag­te der Re­por­ter. Er sam­mel­te sei­ne Wan­ze und ei­ne hand­teller­große Vi­deo­ka­me­ra ein, die in dem Loch lag, das der fort­ge­scho­be­ne Tisch des Bür­ger­meis­ters of­fen­ge­legt hat­te. „Daß Sie mir aus der Klem­me ge­hol­fen ha­ben, bringt für mich Pro­ble­me mit sich.“
    „Wie­so?“
    „Ich ha­be ei­ne Men­ge Ma­te­ri­al über die kor­rup­ten Prak­ti­ken Ih­rer ei­ge­nen Fa­mi­lie, das ich in ei­ner spä­te­ren Se­rie ver­wen­den woll­te.“
    „Wis­sen Sie, auf mei­nem Hei­mat­pla­ne­ten Peregri­ne …“, be­gann Jol­son.
    „Macht nichts“, sag­te Ma­ho­nes. „Ich ha­be mein Ge­wis­sen wie­der un­ter Kon­trol­le. Aber trotz­dem, dan­ke.“
    Als er wie­der bei Jen­ni­fer war, sag­te Jol­son: „Hy­dro­po­nik ist wirk­lich ein wei­ches Kis­sen!“
    „Das hät­test du als Ben Jol­son auch er­le­di­gen kön­nen“, sag­te das Mäd­chen. „He, wenn wir schon ge­ra­de dar­über re­den: Wie bist du denn ins Cha­mä­le­on­korps ge­kom­men, Ben?“
    „In­dem ich Ma­ho­nes ei­ne Ex­klu­sivsto­ry dar­über ver­spro­chen ha­be“, sag­te Jol­son. „Noch einen Drink?“
    Jen­ni­fer sag­te: „Nein, ich ge­he jetzt. Viel Glück bei dei­ner Missi­on.“ Sie ging fort.
    „Ei­ne Schan­de“, sag­te der weib­li­che Ro­bo­ter. „Wenn Sie mich ein paar­mal knei­fen, dann kom­men Sie viel­leicht leich­ter dar­über weg, daß Ihr Mäd­chen so ab­rupt ge­gan­gen ist. Ich ha­be wirk­lich nichts da­ge­gen.“
    „Nein“, sag­te Jol­son.

 
10
     
    Der Ver­käu­fer mit den schwar­zen Bal­lons zisch­te Jol­son an.
    Jol­son blieb auf dem Mar­mor­geh­steig vor Ro­bert Les­lie Ro­vers Ver­gnü­gungs­turm ste­hen und frag­te den Mann mit dem schma­len Bart: „Wie bit­te?“
    Der Stra­ßen­händ­ler war­te­te, bis zwei Män­ner in sil­ber­nen Abend­an­zü­gen hin­ein­ge­gan­gen wa­ren, dann sag­te er: „15-6-1-24-26-9-6.“
    „Ihr Bur­schen habt aber auch gar kei­nen Sinn fürs Pri­vat­le­ben.“
    Ei­ner der Bal­lons des APS-Agen­ten, der die Auf­schrift ‚Der Tod hat zehn­tau­send Tü­ren’ trug, lös­te sich aus sei­nem Griff und flog nach oben da­von. Der Händ­ler sag­te: „Hocke­ring ist drin. Wir ha­ben ihn vor un­ge­fähr ei­ner Stun­de rein­ge­hen se­hen.“
    „Bei Ne­p­en­the, Inc. hat­te ich ein an­de­res Ge­sicht“, sag­te Jol­son. Sein la­mi­nier­ter Frack zwick­te ihn an den Schul­tern. Er wand sich und sag­te: „Ich wer­de hin­ein­ge­hen, so wie es ge­plant war.“
    „War­ten Sie doch we­nigs­tens, bis Sie die Nach­richt ha­ben, ja?“ Der Mann vom APS hielt in­ne, wäh­rend ei­ne Grup­pe breit­schult­ri­ger Män­ner in Hem­den mit Gold­knöp­fen und großen Trau­er­flo­ren in die Ein­gangs­hal­le trat. „Jen­ni­fer wird Sie in der Glückss­pie­le­ta­ge tref­fen.“
    „Jen­ni­fer ist da?“ frag­te Jol­son. „Ver­dammt, Hocke­ring kennt sie doch! Er muß sie doch ge­nau ge­se­hen ha­ben, als sie mich in Ne­p­en­the ab­ge­holt hat.“
    „Sie hat mir ge­sagt, daß Sie ger­ne un­se­re Fä­hig­kei­ten her­un­ter­zu­spie­len ver­su­chen“, sag­te der Händ­ler. „Na­tür­lich hat sie Vor­sor­ge­maß­nah­men ge­trof­fen, um nicht er­kannt zu wer­den.“
    „Was denn ge­nau?“
    „Sie trägt ei­ne blon­de

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