Das Chamäleon-Korps
hingelegt hast, hast du eine behalten. Ich dachte, wir würden hier wie Gentlemen spielen.“
Der Computer drehte seine Rechte um. Eine kleine orangefarbene Karte lag darin versteckt. „Maschinenöl, muß wohl kleben geblieben sein.“
„Ziehe zweihundert Dollar ein“, las Jolson die Karte ab. Er nahm sie dem Computer aus der Hand, legte sie auf den Stapel und mischte. „Ich halte nicht viel von Leuten, die beim Monopoly bescheißen.“
„Halt’s Maul und spiel! Ich lasse dir den ersten Wurf, Adlerauge.“
Jolson würfelte eine Fünf, kam auf einen Bahnhof und kaufte ihn. „Du bist dran.“
Alberto klapperte mit den Würfeln in seiner polierten Hand und warf sie. Er hatte einen Fünferpasch, der seinen Hundespielstein ins Gefängnis brachte. „Bei all deinem Herumgemecker konnte ich mich nicht aufs Würfeln konzentrieren.“
Jennifer stöhnte, als ob sie schwer und tief träumte. Bei seinem nächsten Zug kaufte Jolson ein Elektrizitätswerk.
„Ihr Spione kriegt wohl immer viel zum Bumsen“, sagte Alberto und blies Rauch auf die Würfel in seiner Hand, „wenn ihr immer mit diesen Agentinnen zusammenarbeitet?“ Alberto würfelte eine Zwei und landete auf Jolsons Elektrizitätswerk. Er zahlte Miete. „Manche von diesen Agentinnen sind ja nicht gerade üppig gebaut, aber selbst eine magere Agentin ist dann und wann gar nicht schlecht, wenn man mal was anderes haben will. Klar, wenn man mit einer schlanken Spionin eingesperrt ist, wird man genauso scharf, wie wenn man es mit einer netten runden Mieze zu tun hätte. Nehme ich jedenfalls an.“
„Hilft dir all dieses Gelabere beim Spiel?“
„Nein“, sagte Alberto. „Ich werde still sein, du Großmaul, und dir trotzdem einen rein würgen.“
Das Spiel verlief leise, und Jolson spielte vorsichtig und baute seine Herrschaft über die Felder langsam aus. Alberto summte vor sich hin, murmelte, pfiff und rauchte. Er spielte riskanter und spekulierte öfter.
An der Vorderseite des Computers befanden sich zwei Zifferblätter von Uhren. Eins davon trug Zahlen aus Edelsteinen. Als eine Stunde vorüber war, trommelte De Fuccio, der blonde Wächter, gegen die Tür. „Tut er dir weh, Alberto?“
„Hau ab!“ sagte Alberto. „Ich habe ihn eingekesselt.“
„Eingekesselt?“ fragte Jolson. Er klopfte mit den Fingerkuppen auf seinen Geldstapel. „Was du jetzt tun solltest, Alberto, das ist, dich von einem guten Mechaniker generalüberholen zu lassen.“
Albertos Faust donnerte auf den kleinen Tisch, und winzige Hotels und Häuser rutschten von den Straßen in die Mitte des Bretts. „Dich wird man von einem Mechaniker zusammenflicken lassen müssen, du Sprücheklopfer. Ich werde die Straße kaufen, auf die ich gerade gekommen bin, dann kaufe ich mir einen Haufen Häuser, wandle sie in große Hotels um, und wenn du dann dort landest, bist du reif.“
„Womit willst du denn bezahlen?“
Alberto sammelte sein restliches Spielgeld zusammen. „Du setzt dich hübsch zurück und markierst den eiskalten Spieler. Zum Teufel damit! Wenn man beim Monopoly gewinnen will, dann muß man leidenschaftlich spielen. Mach dir mal über mein Geld keine Sorgen!“
Jolson blickte zu Jennifer hinüber. Das Mädchen befand sich immer noch im Tiefschlaf. „Du hast ein Hotel zuviel aufgestellt“, sagte er, als er seinen Blick wieder auf das Brett gerichtet hatte.
„Mein Gott, was bist du nur für ein Korinthenkacker!“ sagte Alberto. Er bildete mit seinem Daumen und Zeigefinger einen Kreis und schnippte das rote Hotel vom Brett. Es schlug gegen die gegenüberliegende Wand. „Ich hab’ dich auch so. Ich schaue jetzt zu und warte ab, und dann macht die Falle irgendwann schnapp!“
Jolson wich der Falle beharrlich aus, und als Albertos
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