Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
Vom Netzwerk:
dem ro­sen­gel­ben Bett. „Das Si­mu­la­ti­ons­bü­ro hat Com­pu­ter, weißt du. Es ist ei­ne Zweig­stel­le der Wohl­fahrtspa­trouil­le. Al­le Da­ten über Per­so­nen, für die sich die WP in­ter­es­siert, wie zum Bei­spiel mei­ne, wan­dern in ih­re Ma­schi­nen. Dann er­stel­len sie ei­ne Pro­gno­se, wie dein Le­ben in fünf oder zehn Jah­ren wahr­schein­lich aus­se­hen wird. Wenn die Zu­kunft ei­ner Per­son ein­fach zu schwarz aus­sieht, wenn man im­mer in der Gos­se blei­ben wird, dann schaf­fen sie die­se Per­son aus dem Rand­be­zirk fort.“
    „Und du bist si­cher, daß sie auch Leu­te um­brin­gen?“
    „Ober­leut­nant Stoops leug­net es“, sag­te das Mäd­chen. „Er be­haup­tet, daß al­les, was nach ei­nem ne­ga­ti­ven Be­richt des Si­mu­la­ti­ons­bü­ros ge­schieht, ein Trans­port auf ir­gend­ei­nen an­de­ren Pla­ne­ten ist. Al­les, wor­auf es ih­nen an­geb­lich an­kommt, ist, daß man nicht auf Kos­ten von Es­pe­ran­za lebt. Aber es gibt im­mer wie­der Ge­schich­ten von Leu­ten, die nie dort an­kom­men, wo sie an­geb­lich hin soll­ten, be­son­ders sol­che, die ei­ne Aus­ein­an­der­set­zung mit dem WP hat­ten. Sie le­gen einen schla­fen und brin­gen einen dann auf die Fried­hö­fe hier auf Es­pe­ran­za.“ Sie kau­er­te sich en­ger zu­sam­men. „Ich möch­te nicht, daß das pas­siert, Will.“
    „Nein, das wird es auch nicht“, sag­te Jol­son. „Ist es mög­lich, daß du dich hier auf Es­pe­ran­za lan­ge vor Stoops ver­birgst?“
    Sie schüt­tel­te den Kopf. „Das be­zweifle ich. Wenn Stoops mich ein paar Ta­ge lang nicht ge­fun­den hat, dann setzt er die Sta­po voll auf mich an, und die brin­gen dann elek­tro­ni­sche Such­ge­rä­te mit. Ein paar Ta­ge lang könn­te ich mich ver­ste­cken, aber nicht län­ger.“
    „Und wie steht’s da­mit, von Es­pe­ran­za ab­zu­hau­en?“
    Kath lä­chel­te trau­rig. „Ich könn­te wie­der mal nach Hau­se zu­rück“, sag­te sie. „Bis ich wie­der aus­rei­ße. Aber es gibt da ja noch die va­ge Mög­lich­keit, daß man sich mit zwei­und­zwan­zig oder so ir­gend­wo fest­setzt, ir­gend­was Fes­tes macht oder so.“
    „Das wä­re ei­ne vor­läu­fi­ge Lö­sung – wie die meis­ten“, sag­te Jol­son. „Willst du ver­su­chen, nach Hau­se zu flie­hen?“
    Kath zö­ger­te. „Als Al­ter­na­ti­ve zum Si­mu­la­ti­ons­bü­ro? Ja.“
    „Ich schaff dich raus. Du brauchst einen Paß, ei­ne gu­te Fäl­schung, und et­was Bar­geld.“
    „Ja“, sag­te das Mäd­chen. „Wie willst du das denn al­les schaf­fen, Will?“
    „Ich ha­be so mei­ne Me­tho­den“, sag­te er. Sie be­fan­den sich in ei­nem Zim­mer im drit­ten Stock ei­nes Hüt­ten­sta­pels, zehn Blocks vom An­den­ken­la­den ent­fernt. Es war ur­sprüng­lich ein­mal ein Ge­rä­te­zim­mer ge­we­sen, bis es zu ei­nem hal­b­en Apart­ment um­ge­baut wor­den war. Aus den Wän­den rag­ten Roh­re und Aus­gän­ge, und in ei­ner Ecke stand ein al­ter mu­si­ka­li­scher Ge­schirr­spü­ler. „Bist du si­cher, daß Stoops dich hier nicht su­chen wird?“
    „Nie­mand weiß, daß ich Tur­kus ken­ne“, sag­te Kath. „Er wohnt hier, wenn er nicht ge­ra­de mit den Grabräu­bern auf den Fried­hö­fen un­ter­wegs ist. Nein, hier bin ich erst mal ziem­lich si­cher. Bis Ober­leut­nant Stoops wirk­lich sau­er wird und die Sta­po ein­setzt.“
    „Wer ist Tur­kus? Kannst du ihm trau­en, falls er nach Hau­se kom­men soll­te?“
    „Er ist ein hal­ber An­dro­ide.“
    „Häh?“
    „Als Tur­kus fünf­zehn war, hat­te er einen Un­fall. Sei­ne Fa­mi­lie leb­te von der Wohl­fahrt, drü­ben auf Peregri­ne. Sie konn­ten sich kei­ne Tei­le aus dem mensch­li­chen Er­satz­teil­la­ger leis­ten. Sie muß­ten über­zäh­li­ge An­dro­iden­tei­le neh­men. Er ist ein net­ter Jun­ge.“
    „Dann bleib erst ein­mal hier“, sag­te Jol­son. „Ich wer­de bis zum Ein­bruch der Nacht wie­der da sein. Gut, Kath. Ich muß jetzt mit Son Brewster jr. spre­chen.“
    Sie stand lang­sam auf. „Bit­te ihn nicht um Hil­fe, Will. Auf den kann man nicht rech­nen.“
    „Hier­bei geht es um et­was an­de­res. Ich muß ihn fin­den. Wo hält er sich denn meis­tens auf?“
    Das Mäd­chen sag­te: „In der Bas­com Al­lee, in

Weitere Kostenlose Bücher