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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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die­ser ach so mu­ti­ge Floyd Ja­ne­way mit sei­ner af­fek­tier­ten Au­gen­klap­pe“, schnaub­te Ma­ho­nes. „Wuß­test du, daß Ja­ne­way hier auf Es­pe­ran­za ist? Nicht um Kor­rup­ti­on auf­zu­de­cken, nein, da­für ist er viel zu sehr be­schäf­tigt. Nein, er ist auf ei­ner sehr mys­te­ri­ösen Missi­on hier. Die Sor­te Scheiß, auf der all die­se ge­lack­ten Sta­tio­nen für die Ver­kalk­ten so ste­hen.“
    Plötz­lich öff­ne­te sich die Tür wie­der. Der blon­de Mann von der Wohl­fahrtspa­trouil­le, Stoops, stürz­te her­ein. „Da bist du ja, Kath.“
    „Ober­leut­nant Hugh Stoops“, sag­te Ma­ho­nes. „Der Hand­lan­ger der Ewig­gest­ri­gen.“
    „Sie ha­ben Ih­re Rat­ten­sta­tis­tik nicht ge­nau über­prüft, als Sie über die neue Ca­fe­te­ria be­rich­tet ha­ben“, sag­te Ober­leut­nant Stoops. „Tut mir leid, Kath, mei­ne Lie­be, aber du mußt mit mir ins Haupt­quar­tier. Das Si­mu­la­ti­ons­bü­ro hat ein paar in­ter­essan­te Theo­ri­en über dich ent­wi­ckelt.“
    Das Mäd­chen stand auf und schwank­te. Sie streck­te den Arm nach Jol­son aus, und er schritt schnell auf sie zu, um sie zu stüt­zen. „Will, ich will nicht da­hin!“
    „Worum geht es denn?“ frag­te Jol­son Stoops.
    „Geht dich nichts an“, sag­te Ober­leut­nant Stoops. „Das Si­mu­la­ti­ons­bü­ro hat einen Haft­be­fehl ge­gen Kath vor­lie­gen. Sie darf hier nicht ar­bei­ten, wenn ein Haft­be­fehl ge­gen sie aus­ge­stellt wor­den ist.“ Er zog ei­ne graue Plas­tik­kar­te aus ei­ner gold­ge­knöpf­ten Ta­sche sei­ner Ja­cke. „Hier ist ei­ne ge­naue Ab­bil­dung da­von.“
    „Sie wer­den ge­gen die­ses Mäd­chen nichts un­ter­neh­men“, sag­te Ma­ho­nes. „Ich wer­de Sie sonst über vier­hun­dertzwei­und­drei­ßig Sen­der im Bar­num-Sys­tem fer­tig­ma­chen.“
    „So­bald die Sta­po noch ein paar Kra­wall­ma­cher zu­sam­men­ge­trie­ben hat“, sag­te der Mann von der WP, „wer­den sie her­kom­men, Kath. Sie sind be­rech­tigt, dich mit Ge­walt zu ho­len. Ich wer­de da­zu ge­zwun­gen sein, sie um Hil­fe zu bit­ten, wenn du nicht frei­wil­lig mit­kommst, so sehr ich auch die Ver­nunft der bru­ta­len Ge­walt vor­zie­he.“
    „Was macht denn das Si­mu­la­ti­ons­bü­ro?“ frag­te Jol­son das zit­tern­de Mäd­chen.
    „Sie wer­den mich schla­fen le­gen, für im­mer.“
    „Das hat kein Mensch be­haup­tet“, sag­te Stoops. „Die Rol­le des Si­mu­la­ti­ons­bü­ros ist stark über­trie­ben wor­den, be­son­ders von Leu­ten wie Ma­ho­nes hier.“
    „Ich be­sit­ze ge­nü­gend In­for­ma­tio­nen, um Sie zu wi­der­le­gen“, sag­te der Re­por­ter.
    „Ich schät­ze“, sag­te Jol­son lei­se zu Kath, „daß wir es nicht zu­las­sen dür­fen, daß sie dich mit­neh­men.“
    „Ich will auch nicht mit“, sag­te sie. „Er hat mir beim letz­ten WP-Ver­hör ver­spro­chen, daß das über­haupt nicht pas­sie­ren könn­te. Des­halb bin ich ja auch nicht un­ter­ge­taucht.“
    Stoops hat­te die Hän­de in die Hüf­ten ge­stützt und sich vor Ma­ho­nes auf­ge­stellt. Da­durch zeig­ten sein Hin­ter­kopf und sein et­was dick­li­cher Nacken in Jol­sons Rich­tung. Jol­son drück­te das Mäd­chen kurz et­was stär­ker, dann ließ er sie los. Er senk­te den Kopf, at­me­te ein und schlug mit sei­nen ver­schränk­ten Hän­den dem WP-Mann in den Nacken: zwei Hie­be und dann noch ein drit­ter.
    Stoops stöhn­te, und sei­ne Knie schlu­gen auf dem Bo­den auf. Jol­son schlug ein wei­te­res Mal zu, und Stoops gab einen Seuf­zer von sich und sank schlaff und be­wußt­los zu Bo­den.
    „Ich hät­te noch mit ihm re­den und ihn zur Ver­nunft brin­gen kön­nen“, sag­te Ma­ho­nes.
    „Gibt’s hier einen Hin­ter­aus­gang?“ frag­te Jol­son das Mäd­chen und leg­te den Arm um sie.
    „Ja, und den be­nut­zen wir wohl auch bes­ser“, sag­te Kath. „Sol, paß auf die Wa­re auf und ver­such, mit Hugh Stoops ver­nünf­tig zu re­den, auch mit der Sta­po. Dan­ke.“
    Das Mäd­chen zog Jol­son mit, und zu­sam­men rann­ten sie durch einen La­ger­raum, ei­ne rau­chi­ge Kü­che und in einen ge­zie­gel­ten Hin­ter­hof hin­aus. Noch wa­ren kei­ne Si­re­nen zu hö­ren.
     
    Kath saß mit auf die Knie ge­leg­tem Kinn auf

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