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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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ge­stützt hat­te. „Heu­te abend noch was vor, Will?“
    „Nein, warum?“
    „Weißt du, wo der ‚Ge­spreiz­te Ek­lek­ti­ker’ ist?“
    „Ja.“
    „Warum tref­fen wir uns nicht dort nach dem Abendes­sen. Wir kön­nen ein paar Bin­gos und Sä­gies ein­schie­ben und viel­leicht auch noch ’n paar Spiel­chen ma­chen. Okay?“
    Jol­son wand­te sich ab. „Klar, ma­chen wir’n Tref­fi.“ Er schritt zur Tür.
    In der ge­pflas­ter­ten Gas­se stieß er mit ei­ner al­ten, grau­en Frau zu­sam­men, die ge­brauch­te Grab­krän­ze ver­kauf­te. „Wenn Sie zu­fäl­lig je­man­den ken­nen soll­ten, der Ax­mins­ter heißt und auch noch ge­ra­de ge­stor­ben ist, dann kann ich Ih­nen ein gu­tes Ge­schäft an­bie­ten“, sag­te die Frau.
    „Ma­ke-up ist auch nicht viel bes­ser als ei­ne Pe­rücke“, sag­te Jol­son.
    „Ver­dammt!“ sag­te Jen­ni­fer.
    Jol­son leg­te ei­ne Hand auf den schma­len Rücken der Agen­tin und eil­te mit ihr vom Block­haus fort. „Du sollst dich doch aus­ru­hen! Wie geht es dir?“
    „Du hast viel­leicht ein paar alt­mo­di­sche Vor­stel­lun­gen von Me­di­zin! Das Bes­te, was man ma­chen kann, nach­dem man un­ter Dro­gen ge­setzt wur­de, ist, in der fri­schen Luft her­um­zu­lau­fen“, sag­te Jen­ni­fer. „Hast du schon was raus­be­kom­men?“
    „Ich ha­be ge­ra­de Son Brewster jr. ken­nen­ge­lernt. Wer­de ihn spä­ter am Abend noch mal tref­fen. Rennst du des­halb in die­ser scheuß­li­chen Ver­klei­dung rum, um Zwi­schen­be­rich­te zu er­hal­ten?“
    „Ich war mir nicht ein­mal si­cher, daß du es warst, Ben. Die­se Jun­gen hier se­hen doch al­le gleich aus“, sag­te die Agen­tin vom APS. „Nein, ich ha­be Neu­ig­kei­ten, die viel­leicht mit dem zu­sam­men­hän­gen könn­ten, was du da raus­be­kommst. Nat Hocke­ring hat die Stadt ver­las­sen. Wir ha­ben ihn lau­fen­las­sen, ob­ser­vie­ren ihn aber. Er hat sei­nen Be­schat­ter heu­te mor­gen ab­ge­hängt und scheint Es­pe­ran­za Ci­ty völ­lig hin­ter sich ge­las­sen zu ha­ben.“
    Auf der an­de­ren Stra­ßen­sei­te be­stie­gen Tou­ris­ten ge­ra­de einen Bus. Vor dem Ein­stei­gen blieb ei­ne Frau mit ge­färb­ten Haa­ren ste­hen und film­te Jol­son. Er rieb sich sein Kinn und frag­te Jen­ni­fer: „Kei­ne Ah­nung, wo er hin woll­te?“
    „Nein, nur, daß er zu­letzt am Stadt­rand ge­se­hen wur­de, noch wei­ter drau­ßen als hier. Wir ver­mu­ten, daß er sich ir­gend­wo auf den Fried­hö­fen auf­hält. Das könn­te hei­ßen, daß Grup­pe A dort ihr Haupt­quar­tier oder ein Ver­steck hat.“
    „Ja“, sag­te Jol­son, „das mein­te die­ser Bur­sche Ro­ver auch.“
    „Ro­ver ist auch nicht mehr zu se­hen“, sag­te Jen­ni­fer. „Die Män­ner, die ihn be­ob­ach­ten, mel­den, daß Al­ber­to viel­leicht ir­gend­was mit Ro­ver ge­macht ha­ben könn­te.“
    „Er könn­te auch dort sein, wo Hocke­ring hin­ge­gan­gen ist“, sag­te Jol­son. „Was ist mit Tripp von Ne­p­en­the und Bot­schaf­ter Kim­brough?“
    „Tripp hat ver­sucht, den Pla­ne­ten zu ver­las­sen, und das APS hat ihn un­ter ir­gend­ei­nem Vor­wand fest­ge­nom­men.“
    „Ei­ne Spe­zia­li­tät des APS. Und Kim­brough?“
    Jen­ni­fer sag­te: „Die Re­gie­rung von Bar­num will nicht, daß ir­gend­wel­che An­kla­gen ge­gen ihn er­ho­ben wer­den, um je­de öf­fent­li­che Ver­hand­lung zu ver­mei­den. Man ge­stat­tet es ihm, sich in al­ler Stil­le pen­sio­nie­ren zu las­sen und sich in eins sei­ner Mo­tels zu­rück­zu­zie­hen.“
    Jol­son nahm ei­ne groß­blätt­ri­ge Blu­me von dem Ta­blett, das Jen­ni­fer zur Tar­nung trug. „Ich woll­te einen Kon­takt­mann vom APS auf­su­chen. Wahr­schein­lich kannst du die Sa­che für mich be­schleu­ni­gen, Jen­ni­fer. Es gibt da ein jun­ges Mäd­chen, das Schwie­rig­kei­ten mit eu­rer Wohl­fahrtspa­trouil­le hat, un­ter an­de­rem je­den­falls. Ich will sie von Es­pe­ran­za fort­schaf­fen, wenn mög­lich noch heu­te nacht. Ich brau­che einen falschen Paß, et­was Bar­geld und ein Ticket nach Bar­num.“
    „Wie heißt das Mäd­chen? Hast du Fo­tos von ihr, Fin­ger­ab­drücke und Re­tina­mus­ter?“
    „Sie heißt Kath Hof­stadt­er und ist die Toch­ter der Spiel­zeug­leu­te. Ich

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