Das Chamäleon-Korps
Universum, wo man einem jungen Mann mit ’m Herz voller Liebe so was sa-ha-ha-gen kann?“
„Von welchem Planeten kommst du, Will?“ fragte Mimi.
„Von Murdstone“, antwortete Jolson.
„Welch ein Zufall!“ sagte Son. „Mimi hat gerade dort Urlaub gemacht.“
„Auf deinem Planeten gibt es ein paar prima Tänze, Will“, sagte das große Mädchen. Sie streckte die Hand aus. „Komm, wir tanzen mal.“
Jolsons kurze Instruktionen hatten dieses Gebiet nicht eingeschlossen, und so verbrachten Mimi und er eine etwas merkwürdige Zeit auf dem glatten Faststeinfußboden. Son holte ein staubiges Tamburin aus einem Stapel und begleitete die Kannenband des Gespreizten Eklektikers, während er zusah, wie Jolson zu tanzen versuchte. Nach zwei schnellen Proteststücken hörte Mimi auf und sagte: „Ich ruh mich etwas aus und bring etwas Bingo mit.“
„Und noch ein paar Schnallen“, sagte Butch.
Sobald das Mädchen in der Dunkelheit verschwunden war, legten die Mitglieder der Gruppe ihre Instrumente beiseite und sprangen von dem flachen Podest. Sie umzingelten Jolson, und Son Brewster jr. sagte: „Ja, Will, du bist ein echter Falschie. Robert Leslie Rover hat mir erzählt, daß ein Typ vom Chamäleonkorps rumläuft, und ich hab’ mir die Fremden mal unter die Lupe genommen. Erstens spielst du Zenit nach Regeln, wie sie seit zehn Jahren aus der Mode sind. Vielleicht habt ihr damals auf der Akademie mal so gespielt.“
„Du mußt noch auf irgendeiner Reise sein, Son. Ich versteh’ dich nicht.“
„Ich hab’ ein Guckloch zu deinem Tripzimmer. Und außerdem habe ich noch was Nettes in deine Halluzinationsmischung hineingetan. Ich hab’ dich gesehen, wie du deine Verwandlungen gemacht hast.“
„Okay“, sagte Jolson. Er stellte sich um, und sein Fuß klickte gegen einen Messingring, der in den Boden eingelassen war.
„Das Tanzen habe ich nur arrangiert, um dich festzueisen.“
„Der ist wirklich nicht auf dem laufenden“, sagte Gramps. „So tanzt niemand mehr auf Murdstone.“
„Du redest nicht mal richtig“, sagte Son. „Du siehst fast so aus wie einer von uns, aber Sprechi-Sprechi ist nix. Und du bewegst dich auch nicht richtig wie ein Junger.“
Jolson kämpfte sich mit seinen Ellenbogen aus der Gruppe frei und sprang auf das Podest.
„Schnitzelt ihn!“ rief Son.
Jedes Gruppenmitglied zog ein batteriegetriebenes Tranchiermesser hervor.
„Flimpt ihn, aber saftig!“ befahl Son.
Jolson packte die Baßfiedel und schwang sie, als ihn das erste Gruppenmitglied ansprang.
„Er zieht ’n Mingus ab!“ warnte Gramps.
Dal, der die Baßfiedel voll in die Magengrube bekommen hatte, wurde zurückgeworfen und machte zuckende Beißbewegungen, als er vom Podest in eine aufgestapelte Speisekartensammlung stürzte.
Hank stürzte mit seinem surrenden Messer hinauf. Jolson ließ sich fallen, legte sich zurecht und schwang seine zusammengefalteten Hände hoch. Hank jaulte auf und klappte zusammen. Gramps und Butch sprangen zusammen auf Jolson zu, ihre Messer zerschnitten die Luft.
Son Brewster jr. hatte den Messingring am Boden gepackt. Erzog daran, und eine Falltür ging auf. Die Leitungsgeräusche wurden lauter. „Macht ihn fertig, dann schmeißen wir ihn in die Kanalisation.“
Jolson streckte seinen linken Arm aus und wickelte ihn um Butchs Hals. Er ließ ihn abrupt zurückschnellen, und Butch wirbelte in Gramps hinein, und sie gingen beide zu Boden. Als sie noch dabei waren, wieder auf die Beine zu kommen, verpaßte Jolson jedem von ihnen einen Handkantenschlag auf den Nacken. Sie sackten zusammen, und er sprang über sie hinweg und gab auch Hank einen Handkantenhieb, denn der stand schon fast wieder aufrecht. Dal hatte seine Kräfte wieder gesammelt und rannte auf
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