Das Chamäleon-Korps
Trauerkranzgeruch begann, Jolson einzuhüllen. Er gab sich einen Ruck, stieg von der Pritsche und schritt an die Tür. Sie war unverschlossen und ging leicht auf.
„Heute abend keine Halus“, sagte er in den Gang hinein.
Er bemerkte, daß der Schotter nun aus glatten, weißen, eiförmigen Steinen bestand und daß vereinzelte Steine von sanfter, rosengelber Farbe waren. Seine Stiefelschritte rieben die Steine gegeneinander und erzeugten ein trockenes, insektenartiges Summen.
Er würde Son Brewster jr. ausfindig machen und ihn sofort mit seiner Wahrheitsausrüstung behandeln. Wenn sich Son allein in einer der Gerätekabinen befinden sollte, dann wäre das eine gute Gelegenheit, ihn zu verhören. Jolson öffnete die nächste Tür.
Hinter der Tür war Bürgermeister Kriegsspiel und übte träge Purzelbäume auf einem handgeschnitzten Schreibtisch, während seine nackte Sekretärin ihm dabei zusah. Nach jedem Purzelbaum applaudierte die Tapete, und der Bürgermeister, der lediglich in eine kurze Hose mit dünnen Streifen gekleidet war, blieb stehen und verneigte sich.
„Ich möchte auf eine Bemerkung zurückkommen, die ich vorhin einmal gemacht habe“, sagte eine Stimme hinter Jolson. Er drehte sich um.
„Ich muß Sie übersehen haben“, sagte Jolson zu dem alten Dr. Anthony H. Davis-Stockbridge von der Akademie des Chamäleonkorps. „Das ist aber nett, Sie hier zu treffen, Sir. Besonders, da ich der Meinung war, Sie seien verstorben.“
Die Schottereier lagen nun hüfthoch, und Jolsons alter Lehrer setzte sich entspannt dazwischen. Er lehnte sich an der Luft an. „Vielleicht sollten wir damit anfangen“, sagte er, „daß wir alles abfragen, was wir bisher gelernt haben, Mr. Jolson. Grüßen Sie übrigens Ihren Vater von mir.
„Er ist verschieden“, sagte Jolson. „Vor zwei Jahren.“
„Es tut mir leid, das zu hören. Das wußte ich nicht.“
„Normalerweise“, sagte Jolson und lehnte sich an einen Felsbrocken, der neben ihm gewachsen war, „spreche ich nicht darüber. Wie überhaupt über persönliche Dinge, zum Beispiel Jennifer Hark und so. Was wollten Sie mich fragen, Sir?“
Die Steine wurden immer größer und zwangen Jolson und Dr. Anthony H. Davis-Stockbridge an die Decke. Der Arzt drückte mit seinen müden, fleckigen Händen die Rohre und aufgemalten Kabel auseinander. „Sie waren immer einer meiner Lieblingsschüler, Mr. Jolson, obwohl ich Ihnen das wohl nie richtig habe begreiflich machen können.“
„Nein“, sagte Jolson. „Ich wußte nicht einmal, daß Sie Zimmerdecken auseinandernehmen können.“
„Wenn man die Alphawellen beherrscht, beherrscht man alles“, sagte der alte Mann und drückte Bodenplatten und Vinylpaneele auseinander, damit sie ihren Aufstieg fortsetzen konnten. „Aber zurück zum Thema: Was haben Sie denn bisher für Fortschritte bei Ihren Nachforschungen erzielt?“
Jolson sagte: „Hier Sir, ich zeige es Ihnen.“ Er verwandelte sich in Leonard F. Gabney. „Den habe ich auf dieser Mission als ersten verkörpert.“
Davis-Stockbridge streichelte sein Kinn, an dem ein Bart zu wachsen begann. „Sehr gut, Mr. Jolson. Eine ausgezeichnete Impersonation. Ein bißchen grausam vielleicht, da Ihrer Jugend ja das rechte Verständnis für das Alter abgeht, aber dennoch eine ausgezeichnete Leistung. Ich werde dafür sorgen, daß Sie einen goldenen Kreis erhalten.“
„Ich wußte nicht, daß Sie Ihre Bewertungen auf diese Weise durchführen.“
„Wir mußten die Gedichtzeilen fallenlassen“, sagte Davis-Stockbridge. „Aber fahren Sie doch fort!“
„Mein nächster war dieser hier“, erklärte Jolson und verwandelte sich in den Playboy Gilbert
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