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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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viel­leicht im Au­gen­blick auf Ha­lus ste­hen, aber ich in­ter­es­sie­re mich mehr für Wei­ber.“
    Son grins­te und warf sein Haar zu­rück. „Du hast die Ge­rä­te noch nicht ge­se­hen. Ich ha­be fünf Stück von ei­nem Hut­stän­der aus der In­nen­stadt, den ich ken­ne. Er be­sitzt einen Ver­gnü­gungs­turm und hat uns ein paar Hal­lu­zi­na­ti­ons­ma­schi­nen güns­tig ver­scher­belt. Das sind die ma­kel­lo­sen Mo­del­le, Will. Du legst ein biß­chen Echt­geld rein, gehst auf die Rei­se und bist in ei­ner hal­b­en Stun­de wie­der zu­rück, oh­ne Ne­ben­wir­kun­gen, oh­ne Fehl­schal­tun­gen. Das ma­chen wir jetzt. Da­nach kön­nen wir viel­leicht ein paar Tus­sis an­gra­ben, die ich ken­ne. Das wa­ren mal Klos­ter­mäd­chen auf Murd­sto­ne. Große, schlan­ke Mie­zen, ganz so, wie du sie magst.“
    „Wer sagt denn, daß ich dün­ne Mäd­chen mag?“
    „Nur so’n Ge­fühl“, sag­te Son.
    Aus ei­nem feuch­ten Raum zur Lin­ken sag­te ei­ne Stim­me: „He, Son, ich muß dich was fra­gen.“
    Der Raum war fast völ­lig mit ge­bün­del­ten Fo­to­kop­zei­tun­gen voll­ge­stopft. Ei­ne bors­ti­ge Fast­kat­ze hüpf­te von ei­nem Sta­pel zum an­de­ren und ver­folg­te ei­ne un­sicht­ba­re Rat­te. Auf ei­nem Stuhl mit ge­ra­der Rücken­leh­ne saß Sol S. Ma­ho­nes, im Schoß ei­ne al­ter­tüm­li­che Schreib­ma­schi­ne.
    „Hal­lo, Sol“, sag­te Son. „Ar­bei­test du an ei­nem Auf­trag?“
    „Ja, an ei­nem Ar­ti­kel für ei­ne Bar­nu­mer Wo­chen­druck­zei­tung. Sie wei­gern sich im­mer noch, münd­li­che Be­rich­te zu ak­zep­tie­ren, weil das an­geb­lich die Re­por­ta­ge­ar­beit un­mensch­li­cher macht.“ Zu Jol­son sag­te Ma­ho­nes: „Die­ser Jun­ge ist wie ei­ne Fa­ckel in fins­te­rer Nacht, der größ­te Dich­ter seit D. B. Yel­low­sto­ne. Son, ich bin si­cher, daß du einen Song ge­gen das Bar­nu­mer Kin­der-Zwangs­ver­pflich­tungs­ge­setz hast. Ich wür­de ger­ne et­was dar­aus zi­tie­ren.“
    Son drück­te ei­ne Haut­fal­te über sei­ner Hüf­te mit Dau­men und Zei­ge­fin­ger zu­sam­men und dach­te nach. „Was ist denn das Kin­der-Zwangs­ver­pflich­tungs­ge­setz?“
    Ma­ho­nes blick­te auf. „Das Ge­setz, das es der Zen­tral­re­gie­rung von Bar­num ge­stat­ten soll, Kin­der ab zehn Jah­ren für öf­fent­li­che Pro­jek­te zwangs­zu­ver­pflich­ten.“
    „Aha“, sag­te Brewster. Er griff über sei­ne Schul­ter und lös­te die Man­do­li­ne. Er warf Jol­son das Ka­bel zu. „Steck es rein.“
    Als Jol­son sich vor­beug­te, sprang die Fast­kat­ze auf sei­nen Rücken und schnurr­te an sei­nem rech­ten Ohr. Jol­son hob das Tier auf ein paar her­um­lie­gen­de Schlag­zei­len und ent­deck­te schließ­lich ei­ne An­schluß­do­se für die Man­do­li­ne. „Steht.“
    „Ha!“ sang Son Brewster jr. „Neu­lich ging ich doch zur Schu­le und dach­te dar­an, wie­viel ei­nem Bil­dung in die­sem Uni­ver­sum doch so hel­fen kann; da kam so ’n Be­am­te­narsch und schlepp­te mich zu ’nem kor­rup­ten öf­fent­li­chen Bau­pro­jekt. Was soll denn der Scheiß?“ Er riß das Ka­bel aus der Do­se und schob die Man­do­li­ne wie­der auf den Rücken.
    „Sehr schön, Son“, sag­te Ma­ho­nes und be­ar­bei­te­te die Tas­ta­tur der Schreib­ma­schi­ne im Ein­fin­ger-Such­sys­tem. „Hast du ‚kor­rup­tes öf­fent­li­ches Bau­pro­jekt’ ge­sagt?“
    „So was Ähn­li­ches“, sag­te Brewster. „Ge­hen wir wei­ter, Will, die Ge­rä­te sind nur noch ein paar Ecken wei­ter.“
    Die Ge­rä­teräu­me be­fan­den sich in ei­ner Rei­he an ei­nem schot­ter­be­deck­ten Gang. „Ich möch­te im­mer noch lie­ber“, sag­te Jol­son, „ein­fach ein paar Mäd­chen tref­fen und Bin­go trin­ken.“
    Son Brewster jr. öff­ne­te ei­ne sil­ber­be­schich­te­te Tür und schob Jol­son hin­durch. In dem schma­len Raum stan­den ei­ne na­del­ge­streif­te Prit­sche und ei­ne hüft­ho­he, sil­ber­la­ckier­te Hal­lu­zi­na­ti­ons­ma­schi­ne. Brewster ramm­te einen Me­tall­dol­lar in den Schlitz und drück­te Jol­son auf die Prit­sche. „Erst die Ha­lus, dann das Ge­söff.“ Er ent­fern­te sich schnell.
    Die Ma­schi­ne surr­te, und ein schwa­cher

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