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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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Gil­le­spie; dann folg­ten Ro­bert Les­lie Ro­ver und Nat Hocke­ring.
    „Aus­ge­zeich­net, Mr. Jol­son“, sag­te Da­vis-Stock­bridge. Die Roh­re und Lei­tun­gen be­gan­nen, sich mit dem Dok­tor zu ver­knäu­eln. Man­che von ih­nen be­ka­men plötz­lich schüt­teres grau­es Haar. „Ich fürch­te, daß ich mich jetzt um ei­ne Men­ge Aka­de­mie­an­ge­le­gen­hei­ten küm­mern muß.“
    „Ich ha­be Ih­nen Will Rox­bu­ry noch gar nicht vor­ge­führt“, sag­te Jol­son. Er stand von der na­del­ge­streif­ten Prit­sche auf und zeig­te mit fünf Fin­gern gleich­zei­tig auf die Zim­mer­tür.
    Die Hal­lu­zi­na­ti­ons­ma­schi­ne klick­te, und ein Laut­spre­cher­git­ter un­ter­halb der blin­ken­den ro­ten Lam­pe sag­te: „Wie­der­ho­le, wie­der­ho­le : Einen wei­te­ren Dol­lar ein­le­gen, sonst müs­sen wir Ih­re Sit­zung jetzt be­en­den. Dies ist die al­ler­letz­te War­nung für Sie.“
    Jol­son senk­te einen Au­gen­blick lang den Kopf und at­me­te seuf­zend aus. Vor­sich­tig schritt er zu der blank­po­lier­ten Ma­schi­ne und knie­te nie­der. Er sah sein Spie­gel­bild im Me­tall; er war im­mer noch Will Rox­bu­ry. Er nick­te und stand auf. Er griff nach der Tür­klin­ke und blieb ste­hen. Er hat­te die falsche Hand. Es war ei­ne Alt­män­ner­hand vol­ler Adern und Al­ters­fle­cken. Die lin­ke Hand paß­te da­zu. Nach ei­ner kur­z­en Wei­le war Jol­son da­zu in der La­ge, sie zu ver­än­dern, und als er in den Gang hin­austrat, war er wie­der völ­lig Rox­bu­ry.
    „Ganz schö­ne Er­fah­rung“, sag­te Son Brewster jr. Er lehn­te ge­gen ein ver­las­se­nes Preß­luft­fahr­rad. „Ei­ne ech­te spi­ri­tu­el­le Er­fah­rung, so ei­ne Rei­se, was? Rev Cock­spur meint das auch. Hat’s dir ge­fal­len?“
    „Nicht schlecht“, sag­te Jol­son. „Und dir?“
    „Im­mer“, sag­te Son. „Komm ein paar Räu­me wei­ter. Ich möch­te, daß du dir ein paar Freun­de von mir an­schaust, die ei­ne Vor­stel­lung ge­ben. Da­nach küm­mern wir uns um die Tus­sis.“
    Jol­son folg­te ihm und schritt vor­sich­tig über den Schot­ter.

 
18
     
    Ein grö­ße­rer Raum, un­ter des­sen frisch­ge­feg­tem Stein­fuß­bo­den Was­ser in den Lei­tun­gen gur­gel­te: An den Wän­den sta­pel­ten sich die Hab­se­lig­kei­ten frü­he­rer Be­woh­ner. Ein drei­di­men­sio­na­les Tri­pty­chon mit ei­ner Dschun­ge­l­ur­laubs­sze­ne fing an zu be­ben und stürz­te auf das pro­vi­so­ri­sche Po­dest aus Sperr­holz­kis­ten, das mit­ten im Raum stand. Auf dem Po­dest stell­ten vier weiß­haa­ri­ge Jun­gen in schar­lach­far­be­nen Sport­an­zü­gen und el­fen­bei­ner­nen Stie­feln In­stru­men­te, Tu­ner und Ver­stär­ker auf und über­prüf­ten die An­schlüs­se. Ei­ne Baß­fie­del, drei Gi­tar­ren, ei­ne Preß­luft­si­tar, ein Tur­bo­sa­xo­phon und ei­ne Com­pu­ter­gei­ge.
    „Will“, sag­te Son Brewster, jr., „ich möch­te dir Dal, Hank, Butch und Gramps vor­stel­len, die Kan­nen­band des Ge­spreiz­ten Ek­lek­ti­kers. Es sind Freun­de von mir; sie füh­ren zum größ­ten Teil mei­ne Kom­po­si­tio­nen auf.“
    „Son ist ein bes­se­rer Tex­ter als Jor­dan und Gor­don“, sag­te Hank. „Oder über­haupt als die gan­zen alt­mo­di­schen Tex­ter­ba­star­de.“
    „Ihr habt wie­der ver­ges­sen, die Kan­ne ein­zu­pa­cken“, sag­te ein sehr großes, schwarz­haa­ri­ges Mäd­chen, das durch einen dunklen Ein­gang her­ein­kam. Sie trug Klei­dung, die zur Kan­nen­band paß­te. In der Hand hielt sie ei­ne bau­chi­ge Alu­mi­ni­um­ka­raf­fe.
    „Mi­mi“, sag­te Son. „Sie macht die Pu­bli­ci­ty für die Grup­pe. Mi­mi, das ist Will Rox­bu­ry.“
    „Du hast mir von ihm er­zählt“, sag­te das Mäd­chen. Sie war grö­ßer als Jol­son und roch nach Kir­chen­weih­rauch.
    „Spie­len wir noch was, bis die Meu­te kommt“, sag­te Butch.
    Die Kan­nen­band be­gann zu spie­len, und ein ein­ge­rahm­tes Di­plom fiel aus sei­nem Rah­men und flat­ter­te auf einen Hau­fen No­tiz­zet­tel. Gramps sang: „Diens­tag vor vier­zehn Ta­gen ging ich in ei­ne Ca­fe­te­ria und be­stell­te mir Ha­schee. Da sagt’n sie mir, sie hät­ten kein Ha­schee mehr. Was is’n das für’n gott­ver­damm­tes

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