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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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an­zu­re­gen. Er sag­te: „Okay, dann kann es ja nichts scha­den, wenn ich un­ter­schrei­be.“
    „Ja, wenn Na­dia und ich die ver­damm­ten Din­ger ge­fun­den ha­ben!“ sag­te Tre­vor. Er stand auf und ging auf und ab. „Letz­ten Mo­nat ha­be ich ei­ne Kaf­fee­ma­schi­ne aus ei­nem öku­me­ni­schen Mo­tel mit­ge­hen las­sen. Dann ha­be ich mal was über die Aus­wir­kun­gen des Kaf­fee­trin­kens ge­le­sen. Ich weiß nicht, da ver­bringt man die gan­ze Nacht da­mit, ir­gend­wel­che Sa­chen aus­zu­bud­deln, und freut sich auf ei­ne schö­ne hei­ße Tas­se Kaf­fee. Und dann sa­gen die, daß Kof­fe­in ei­nem den gan­zen Kör­per zer­fres­sen kann.“
    „Es gibt im­mer noch Ha­fer­brei“, schlug Na­dia vor.
    „Das ist nicht das­sel­be“, sag­te Tre­vor. „Ha­fer­brei ist ein­fach kein gu­tes Sti­mu­lans.“
    „Du soll­test es ein­mal mit Maté ver­su­chen“, mein­te Jol­son.
    „Geh ein Stück nach links, Na­dia, dann nie­te ich ihn um“, sag­te ei­ne dün­ne Stim­me von drau­ßen.
    Am Fens­tero­val war ein blas­ses Ge­sicht mit schar­fen Zü­gen zu er­ken­nen. Es wur­de zum Teil von ei­nem stumpf­na­si­gen Hand­la­ser ver­deckt. „Ich ha­be den Be­fehl ge­ge­ben, ihn los­zu­schnei­den, Le­mon“, sag­te Tre­vor zum Fens­ter hin. „Ent­spann dich und komm rein.“
    „Zwingt er dich da­zu, das zu sa­gen, Tre­vor? Ich kann ihn um­strah­len, auf der Stel­le!“
    „Komm rein und iß ein biß­chen Ha­fer­brei, Le­mon!“ rief Na­dia.
    Kurz dar­auf rann­te der kur­ze, dür­re Le­mon in die Kryp­ta und steck­te sei­ne La­ser­pis­to­le in sein Gür­tel­half­ter zu­rück. „Na­dia, ich ha­be ei­ne rich­tig präch­ti­ge, schö­ne Nacht ver­bracht. Es war ein glän­zen­der, gold­hü­ti­ger Er­folg.“
    „Tre­vor hat ge­sagt“, sag­te Na­dia, „daß du dich ir­gend­wo hin­set­zen sollst.“
    „Ich war un­wahr­schein­lich scharf­äu­gig“, sag­te Le­mon. Er­zog ei­ne Schä­del­kap­pe aus Kasch­mi­ri­mi­tat von sei­nem glat­ten, dunklen Haar. „Ha­be mei­nen Glücks­hut ge­tra­gen. Bis zu den Uh­ren. Wir sind di­rekt zu den Uh­ren vor­ge­sto­ßen, Na­dia. Nein, wenn Le­mon Ernst in glit­zern­der, gold­hü­ti­ger Lau­ne ist und sei­nen be­rühm­ten Glücks­hut trägt, dann ist er nicht zu schla­gen. Traust du die­sem Ty­pen hier, Tre­vor?“ Le­mon Ernst zück­te einen Blas­ter­stab und sprang auf Jol­son zu. „Ich kann ihn auf der Stel­le um­pus­ten!“
    „Setz dich, ha­be ich ge­sagt“, sag­te Na­dia. „Sonst be­kommst du kein Früh­stück.“
    „Er ist in Ord­nung“, sag­te Tre­vor. „Sein Na­me ist Will Rox­bu­ry.“
    „Das weiß ich“, sag­te Le­mon. „Ich war es schließ­lich, der sei­ne Aus­weis­pa­pie­re ent­deckt hat. Gold­ge­launt, mit feh­ler­frei­em In­stinkt. Le­mon hat sie so­fort ent­deckt.“
    „Sie steck­ten in mei­ner Hin­ter­ta­sche“, sag­te Jol­son. „Man braucht nicht all­zu gol­den zu sein, um sie zu ent­de­cken.“
    Le­mon lach­te im Fal­sett. „Ich ver­ste­he Spaß, Will Rox­bu­ry. Ich pus­te nie­man­den um, nur weil er sich einen Spaß mit mir er­laubt. Manch­mal, wenn ich in schwar­zer Lau­ne bin, du weißt schon, wenn der Kopf vol­ler Spin­nen und schwar­zer Ka­lei­do­sko­pe ist, dann viel­leicht. Aber jetzt bin ich ent­spannt und ru­hig. Für die Uh­ren be­kom­men wir min­des­tens zwei­tau­send Dol­lar, Tre­vor.“
    „Höchs­tens tau­send­fünf­hun­dert“, sag­te Tre­vor. „Weißt du, wo die An­trags­for­mu­la­re sind? Will wird uns bei­tre­ten, und Na­dia kann die For­mu­la­re nicht fin­den.“
    „Frau­en“, sag­te Le­mon, „ha­ben nie sol­che gold­hü­ti­gen Au­gen­bli­cke, in de­nen man ein­fach al­les fin­det. Ich weiß das. Ich ha­be ein vol­les schwar­zes Jahr mei­nes jun­gen Le­bens auf Bar­num mit ei­nem di­cken Mäd­chen ver­geu­det, mit dem ich ver­hei­ra­tet war. Di­cke Mäd­chen kön­nen vor al­lem nichts fin­den. Sie kön­nen es ein­fach nicht.“ Er schritt durch den Raum und hob ei­ne sai­ten­lo­se Me­tall­gi­tar­re hoch. „Hier sind doch die An­trags­for­mu­la­re, Tre­vor. Du wirst al­so der Grup­pe bei­tre­ten, Rox­bu­ry?“
    „Wahr­schein­lich“, sag­te Jol­son.
    „Du klingst

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