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Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
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Au­gen­klap­pe und wink­te ihm zu. „Mö­gen Sie ein klei­nes Früh­stück jun­ger Mann?“
    Jol­son er­kann­te den zaus­haa­ri­gen Mann im blu­men­ge­mus­ter­ten Mor­gen­man­tel. „Wie bit­te?“
    „Wol­len wir zu­sam­men früh­stücken? Es ist dort drin­nen fast fer­tig. Sie se­hen aus wie ei­ner von den Ju­gend­li­chen im Rand­be­zirk, und ich wür­de mich ger­ne mit Ih­nen un­ter­hal­ten, um ein paar Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen zu be­kom­men.“
    Jol­sons Fuß drück­te auf das Ge­schwin­dig­keits­pe­dal. „Sie sind nicht zu­fäl­lig Floyd Ja­ne­way, was?“ rief er.
    „Bin ich, bin ich.“ Der dün­ne Mann mit der Au­gen­klap­pe lach­te lei­se und beug­te sich zu ei­nem Be­cher hin­ab. „Floyd Ja­ne­way, Be­ruf: Jour­na­list.“
    „Hal­ten Sie Ih­ren Kreu­zer einen Au­gen­blick an, ich leis­te Ih­nen Ge­sell­schaft.“
    Ja­ne­way blick­te über sei­ne Schul­ter und sag­te: „Miß Stu­res, sa­gen Sie Jim­my, daß er an­hal­ten soll! Ich la­de einen jun­gen Mann zum Früh­stück ein.“
    Der Bo­den­kreu­zer hielt an, und der Re­por­ter half Jol­son auf die Platt­form. „Sie kön­nen Ihr Mo­tor­rad dort in den Hal­ter­hän­gen, da­für ist er da.“ Er nipp­te an sei­nem Fast­zinn­be­cher. „Ich freue mich zu hö­ren, daß ihr jun­gen Leu­te von mir ge­hört habt. Be­kannt zu sein ist in mei­nem Be­ruf al­les.“
    Als er das Mo­tor­rad ein­ge­hängt hat­te, be­glei­te­te Jol­son Ja­ne­way in den großen Sa­lon sei­nes Kreu­zers. Der Raum war ein Bü­ro, lang und hell, mit ei­nem run­den Echt­holz­schreib­tisch mö­bliert. Die Stüh­le hat­ten Bei­ne aus Echt­holz, und auf dem Bo­den lag ein di­cker, wei­cher Tep­pich. Jol­son setz­te sich auf einen der Stüh­le mit den Rohr­sitz­flä­chen und sag­te: „Ja­ne­way von der So­la­ren Neun-Pla­ne­ten Nach­rich­ten­agen­tur im Erd­sys­tem und von der Bar­num-Nach­rich­ten­agen­tur hier drau­ßen. Klar, Sir, für mei­ne Ge­ne­ra­ti­on sind Sie ein Pro­mi­nen­ter.“
    „Wirk­lich? Das ist ja groß­ar­tig.“ Der Kreu­zer setz­te sich wie­der in Be­we­gung. „Ich ma­che mir Sor­gen. Bur­schen wie die­ser Sol S. Ma­ho­nes, die schei­nen viel bes­ser mit der Ju­gend zu­recht­zu­kom­men. Die Hälf­te die­ses Uni­ver­sums und zwei Drit­tel des Erd­sys­tems sind un­ter zwan­zig Jah­re alt, wuß­ten Sie das? Ist ein großer Markt, die Ju­gend.“
    „Ar­bei­ten Sie ge­ra­de“, frag­te Jol­son, „an ei­ner Ih­rer be­rühm­ten Vor-Ort-Re­por­ta­gen, Sir? Nach der Art von ‚Zwan­zig Ta­ge un­ter den Re­bel­len von Tar­ra­gon’ und ‚Vier har­te Wo­chen beim Kö­nig der Dschun­gel­räu­ber auf Peregri­ne’?“
    „He, Sie ken­nen mei­ne Sa­chen ja wirk­lich!“ sag­te Ja­ne­way, wäh­rend er sei­nen Krug an ei­ner Rei­he von Bier-Zapf­häh­nen über sei­nem Schreib­tisch auf­füll­te. „Ei­gent­lich hieß die Re­por­ta­ge ‚ein­und­zwan­zig Ta­ge un­ter den Re­bel­len von Tar­ra­gon’, aber Sie ha­ben das We­sent­li­che schon er­faßt. Ich bin ge­ra­de hin­ter ei­ner hei­ßen Sa­che her. Nicht wie ‚Ja­ne­way er­klärt das Fias­ko von Tur­me­ric Har­bour’, nein, eher wie ‚Ja­ne­way auf Tuch­füh­lung mit den At­ten­tä­tern von Murd­sto­ne’.“
    „Was ist denn das für ei­ne Sto­ry?“
    Ja­ne­way schüt­tel­te den Kopf. „Zu ge­heim“, sag­te er in sein Ale hin­ein. „Ich bin et­was auf der Spur, das so ge­heim ist, daß man nicht ein­mal dar­über re­den darf. Weiß der Teu­fel, wann ich die Sa­che raus­las­sen darf.“
    „Ich dach­te“, sag­te Jol­son, „daß Sie viel­leicht et­was über Grup­pe A her­aus­be­kom­men hät­ten.“
    Ei­ne schlan­ke Brü­net­te in ei­nem grau­wei­ßen Sport­an­zug kam her­ein. Sie sag­te: „Dar­über weiß Mr. Ja­ne­way gar nichts.“
    Ja­ne­way trank einen Schluck Bier und nick­te. „Sie hat recht, dem kann ich nicht wi­der­spre­chen. Nein, so ge­heim ist das hier auch wie­der nicht. Miß Stu­res, die­ser jun­ge Mann wird mir beim Früh­stück Ge­sell­schaft leis­ten.“
    „Wie heißt er?“
    „Will Rox­bu­ry“, sag­te Jol­son.
    Als er wie­der an sei­nem Bier-Zapf­hahn stand, frag­te Ja­ne­way: „Wie ge­fällt sie Ih­nen? Miß Stu­res,

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