Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Chamäleon-Korps

Das Chamäleon-Korps

Titel: Das Chamäleon-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ron Goulart
Vom Netzwerk:
Wahr­heits­aus­rüs­tung ent­nahm er ei­ne Dro­ge und ver­paß­te sie dem Re­por­ter. Das APS ga­ran­tier­te, daß sie einen Mann einen vol­len Tag lang au­ßer Ge­fecht setz­te.
    Er schlepp­te das Mo­tor­rad in die Hüt­te und stell­te es ne­ben Ja­ne­way ab. Er schritt ge­ra­de über das Tul­pen­beet vor der Hüt­te, als ihm et­was ein­fiel. „Die Au­gen­klap­pe!“ sag­te er und ging zu­rück, um sie zu ho­len.
    Als er im Kreu­zer im Lie­bes­ses­sel saß, rief Jol­son nach Miß Stu­res. „Fah­ren wir wei­ter. Wann soll ich die­sen Pur­vian­ce ei­gent­lich tref­fen?“
    „In zwei Stun­den“, sag­te Miß Stu­res, als sie ein­trat.
    „Wahr­schein­lich ist er schwul.“
    „Das glau­ben Sie von je­dem.“
    „Ho­len Sie mir mei­ne Aus­wei­se und was ich sonst noch al­les für die­ses ver­damm­te In­ter­view be­nö­ti­ge.“
    Die An­droidin reich­te ihm ein Päck­chen und ei­ne Ak­ten­map­pe aus Echt­le­der. „Hier auf Ih­rem Schreib­tisch.“
    „Herr­je, Sie se­hen aber auch mit je­dem Kopf fürch­ter­lich aus! Hau­en Sie ab, steu­ern Sie ein biß­chen oder sonst­was, und schi­cken Sie Jim­my her­ein.“
    Miß Stu­res sag­te: „Sie ver­sau­fen wirk­lich noch den letz­ten Rest Ih­res Spat­zen­hirns. Jim­my, dar­an wer­den Sie sich wohl oder übel er­in­nern müs­sen, ist Ihr lie­bens­wür­di­ger Spitz­na­me für den Lenk­me­cha­nis­mus die­ses Kreu­zers.“
    Ei­ne Per­son we­ni­ger, über die er sich Sor­gen zu ma­chen brauch­te. „Na gut, aber ab­hau­en kön­nen Sie im­mer noch!“
    In sei­nem Lie­bes­ses­sel un­ter­such­te Jol­son sorg­fäl­tig die Fin­ger­ab­drücke auf dem Bier­krug des Re­por­ters und ver­glich sie mit de­nen in Ja­ne­ways Aus­weis­pa­pie­ren. Nach­dem er die Fin­ger­ab­drücke an­ge­nom­men hat­te, rief er Miß Stu­res her­ein und be­fahl ihr, ihm ei­ne dop­pel­te Por­ti­on Grill­ku­chen zu brin­gen.

 
23
     
    Der Kreu­zer bog in ei­ne Kur­ve, und Jol­son ver­schüt­te­te Bier auf den au­to­ma­ti­schen Fah­rer. „Ent­schul­di­gung, Jim­my“, sag­te er und neig­te sich im Be­ob­ach­ter­sitz der Ka­bi­ne nach vor­ne. Nach­dem sie an dem letz­ten Denk­mal des letz­ten Fried­hofs vor­bei­ge­fah­ren wa­ren, ei­ner sil­ber­nen Ka­no­ne auf ei­nem stei­ner­nen So­ckel, war die Fahr­bahn zu En­de ge­we­sen. Nun hob und senk­te sich der Kreu­zer auf den klei­nen Wel­len ei­nes ro­ten Feld­wegs.
    Miß Stu­res steck­te einen neu­en Kopf in die Ka­bi­ne: „Wir sind fast dort. Kann man sich mit Ih­nen über­haupt se­hen las­sen?“
    „Ich bin Floyd Ja­ne­way, und das soll­te ja wohl je­dem ge­nü­gen“, sag­te Jol­son zu ihr. Er trug einen der brau­nen Ein­tei­ler des Re­por­ters, sei­ne Aus­wei­se hat­te er in die Brust­ta­sche ge­steckt. „Jetzt las­sen Sie mich in Frie­den, Miß Stu­res. Sie se­hen reich­lich über­flüs­sig aus. Ich will nicht, daß Sie mit mir zu­sam­men zu die­sem In­ter­view ge­hen. Sie blei­ben hier.“
    „Sie wis­sen doch ganz ge­nau, daß Sie oh­ne mich über­haupt nichts be­hal­ten“, sag­te die An­droidin. „Sie ha­ben sich nicht ein­mal dar­an er­in­nert, daß der Kö­nig von Tar­ra­gon er­mor­det wur­de, da­bei ge­sch­ah es, wäh­rend Sie ihn in­ter­viewt ha­ben.“
    „Bei die­sen Bur­schen weiß man nie, ob sie ge­ra­de le­ben­dig oder tot sind“, sag­te Jol­son. „Wenn Sie wirk­lich et­was tun wol­len, dann fül­len Sie die­sen Bier­krug hier auf.“
    Der Kreu­zer kroch einen stei­len Hü­gel hoch, zit­ter­te und glitt hin­ab. Un­ten am En­de des Wegs lag ein großer See, glatt und eis­blau. Mit­ten auf dem See lag ei­ne hel­le, grü­ne In­sel, von wei­ßen, krei­sen­den Vö­geln ein­ge­rahmt. Auf ei­nem sanf­ten Hü­gel stand ein blaß­gel­bes Ge­bäu­de, das aus Säu­len und Zi­se­lie­run­gen und Mar­mor­blät­tern und länd­li­chen Stein­schnit­ze­rei­en be­stand.
    „Hüb­scher Schup­pen, was, Boß?“ frag­te das Sprech­git­ter des Lenk­me­cha­nis­mus.
    Auf dem stil­len See zo­gen grell­wei­ße Schwä­ne um­her. „Par­ken Sie dort im wil­den Anis“, sag­te Jol­son.
    Auf die­ser Sei­te des Sees be­fand sich ein schma­ler, schwar­zer Ufer­steg. Dar­auf saß ein

Weitere Kostenlose Bücher