Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
wäre höchst unangenehm davon berührt, wenn er Grund zu der Annahme haben müßte, daß ich versuchen könnte, mir eine Stellung innerhalb der Befehlshierarchie der Kompanie anzumaßen.«
    Der Leutnant lächelte. »Keine Sorge. Sie werden hier bei uns als Zivilist geführt - streng von allen Kampfhandlungen freigestellt.«
    »Genau ... nun, vielleicht doch nicht so ganz genau.« Beeker runzelte die Stirn. »Darüber wünschte ich mit Ihnen zu sprechen. Sehen Sie, ich bin der Auffassung, daß mein Vorgehensplan in dieser Angelegenheit sehr eindeutig ist. Außerdem ist es höchst unwahrscheinlich, daß mich irgend jemand davon abbringen könnte. Ich dachte jedoch, daß Sie darüber informiert werden sollten, was ich genau vorhabe, damit Sie es in Ihrer Planung mit berücksichtigen oder diese vielleicht darauf abstellen können.«
    Der Butler beugte sich vor und begann mit einer Erklärung seiner Überlegungen. Zuerst schnitt Rembrandt eine Grimasse und schüttelte leicht den Kopf, doch als Beeker fortfuhr, kroch langsam ein breites Lächeln über ihr Gesicht.
     
    Wie ich im Zuge dieses Berichtes mehrfach erwähnte, ging meine Rolle bei diesem Feldzug über das Maß des Gewöhnlichen hinaus. Das war auf keinem Gebiet deutlicher zu erkennen als bei dem Befreiungsversuch. Ich möchte mich jedoch beeilen hinzuzufügen, daß dies keineswegs bedeutet, daß ich mich der Weltraumlegion angeschlossen hätte, nicht einmal auf Zeit, und somit zu keinem Zeitpunkt unter ihrem Befehl oder ihrer Kontrolle stand. Ich bin ein Kammerdiener. Meine Loyalität gilt einem einzigen, ausgesuchten Individuum, und die Vorstellung, mich einer fremdbestimmten Autorität unterzuordnen, war mir stets ein Greuel. Vielmehr würde mir der Gedanke schon eher behagen, daß sich die Weltraumlegion vorübergehend mir anschloß.
    Max teilte nicht den Geschmack, den Laverna an Holos fand. Sie zog es vor, in ihrer gelegentlichen Freizeit zu lesen. Dieser Beschäftigung ging sie auch soeben nach, da es viel Zeit auszufüllen gab, und so lag sie zusammengekringelt auf dem Sofa, und eine Lampe warf ihr Licht über ihre Schulter auf das Buch, in dem sie las. Dadurch verlieh Maxine der Suite fast eine Atmosphäre häuslicher Ruhe. Dieser Eindruck wurde allerdings durch die Anwesenheit der beiden Bewaffneten gestört, die sich mit ihr zusammen im Zimmer aufhielten. Sie trugen ihre Waffen offen in Schulterhalftern und schritten abwechselnd durch den Raum, spähten durch einen Vorhangspalt zum Fenster hinaus, nestelten mal hier und mal dort herum und blätterten lustlos in dem kleinen Zeitschriftenstapel des Hotelzimmers, sahen sich dabei eher die Bilder an als zu lesen.
    Max betrachtete die zusätzliche Bewegung im Raum als irritierende Ablenkung, enthielt sich aber jeder Beschwerde. Es war nicht angebracht, ihre Wächter in diesem Stadium des Spiels mürrisch zu machen oder sie zu kränken.
    In Wirklichkeit waren alle ziemlich nervös. Normalerweise verlangte ihr Betrieb von Maxine und jenen, die ihrem Kommando unterstanden, daß sie sich frei durch die Casinos und Straßen von Loreley bewegen konnten. Ein enges Eingesperrtsein wie jetzt war ungewöhnlich, und auch wenn Max das Wachkontingent auf vier Leute beschränkt hatte, mußte sie feststellen, daß sie die Anwesenheit zusätzlicher Menschen in ihrem Wohntrakt als unerwartete Belastung empfand. Gelegentlich dachte sie über die Ironie des Schicksals nach, die dazu geführt hatte, daß nicht nur ihr unfreiwilliger Gast, sondern auch sie selbst und ihre Leute durch die gegenwärtige Situation zu Gefangenen gemacht worden waren.
    Max sah auf, als Laverna durch die Schlafzimmertür trat und sie sanft hinter sich schloß.
    »Schläft er noch?« fragte Max, froh über die Unterbrechung.
    »Und ob«, erwiderte ihre Beraterin kopfschüttelnd. »Manchmal könnte ich beschwören, daß wir dem Kind tatsächlich einen Gefallen tun. Er hat sich nicht mehr gerührt, seit er sich hingelegt hat.«
    Als Narrisch unter Bewachung in Maxines Suite eingetroffen war, hatte er als erstes darum gebeten, >sich ein paar Minuten hinlegen< zu dürfen, und seitdem schlief er. Anscheinend unbeeindruckt von seiner Gefangennahme, schien er die Situation zu nutzen, um den lange überfälligen Schlaf nachzuholen.
    Laverna bemerkte den Blick eines der Wächter.
    »Dein Kumpel dort drin möchte, daß ihn jemand für eine Weile ablöst«, sagte sie. »Er meint, es wird ihm ein bißchen fade, immer nur in der Dunkelheit herumzusitzen und

Weitere Kostenlose Bücher