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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Legionären und Schauspielern/Ersatzleuten im Laufe unserer Reise nach Loreley merklich. Wenn sie ihre neuen Kameraden auch nicht gänzlich in ihren Reihen akzeptieren mochten, so schien die Kompanie doch wenigstens dazu bereit zu sein, sie nicht als Gruppe pauschal zu verurteilen, sondern als Maßstab zu ihrer Einschätzung ihr individuelles Leistungsvermögen und ihre jeweiligen Charaktereigenschaften heranzuziehen.
    Dafür war zweifellos auch die gemeinsame Erfahrung des Unterrichts in Glücksspiel und Setztechniken mitverantwortlich, die Tullie Bascom und das Lehrpersonal seiner Croupierschule während des Fluges erteilten.
    Ich möchte gar nicht erst versuchen, die Techniken des Falschspiels und seiner Aufdeckung im einzelnen hier so wiederzugeben, wie sie in diesen Lektionen behandelt wurden, da es mein Anliegen ist, Chronist der Karriere meines Arbeitgebers zu sein und nicht, ein Handbuch für den Betrug am Casinotisch zu verfassen. Daher möge der Hinweis genügen, daß der Unterricht hinreichend herausfordernd und intensiv war, um die Truppe zusammenzuschmieden; teilweise, um miteinander zu üben, teilweise aber auch, um Geschichten von peinlichen Ausrutschern und Pannen auszutauschen.
    Angesichts des Eifers, mit dem die Kompanie ihre Lektionen in Angriff nahm, mußte ich mich allerdings gelegentlich fragen, ob die Mannschaft sich tatsächlich nur auf den bevorstehenden Auftrag vorbereitete, oder ob sie nicht möglicherweise in erster Linie begierig Informationen zum persönlichen Gebrauch hamsterte.
    Anscheinend war ich nicht der einzige, der auf diesen Gedanken kam ...
    Tullie Bascoms Bericht war lang, sehr viel länger, als jedermann erwartet hatte, da er ohne Notizen zur Besprechung gekommen war. Doch fünfundzwanzig Jahre Casinoarbeit, davon den überwiegenden Teil als Tischchef, hatten sein Auge und sein Erinnerungsvermögen so weit entwickelt, daß er sich nur selten etwas notierte - weder Namen noch Zahlen. Statt dessen schien er alles aus dem Stegreif hervorzuspulen, rasselte stundenlang weiter, während der Kommandant und die beiden jüngsten Offiziere neben ihm auf ihren Notizblöcken Seite um Seite mit Bascoms fachmännischen Kommentaren füllten.
    Es war eine geschlossene Veranstaltung, die in der Kommandantenkabine stattfand, und es war höchstwahrscheinlich auch die letzte Zusammenkunft, bevor Tullie und seine Mannschaft das Schiff im vorletzten Hafen vor Loreley verlassen würden.
    Nachdem der letzte Legionär durchgegangen worden war, warf Narrisch seinen Bleistift auf den Notizblock und lehnte sich zurück, streckte verkrampfte Muskeln, die er bis gerade eben nicht einmal bemerkt hatte.
    »Danke, Tullie«, sagte er. »Ich bin sicher, daß ich für alle spreche, wenn ich sage, daß Sie sehr beeindruckende Arbeit geleistet haben - sowohl was den Unterricht betrifft als auch, was Ihren Bericht über die Fortschritte angeht, die die Kompanie gemacht hat.«
    Er hielt inne, um seine beiden Leutnants zu mustern, die nur nickten und murmelnd zustimmten, immer noch etwas benommen von der Datenfülle, die sich gerade über sie ergossen hatte.
    »Sie haben ein Spitzenhonorar bezahlt, folglich haben Sie auch Spitzenleistung bekommen«, erwiderte Tullie und wischte die Bemerkung mit einem Achselzucken weg.
    »Mir fällt keine Frage zu einzelnen Mitgliedern unserer Truppe ein, die Sie nicht bereits ausführlich beantwortet hätten«, fuhr der Kommandant fort. »Aber wenn es nicht zuviel verlangt sein sollte ... könnten Sie uns vielleicht Ihren Eindruck von der Truppe als Ganzes schildern?«
    »Sie gehört zu den besten Gruppen, die ich je unterrichtet habe, obwohl ich es vorziehen würde, wenn Sie den Leuten erst mitteilen, daß ich es gesagt habe, nachdem ich gegangen bin«, gestand der Ausbilder freimütig ein. »Natürlich geschieht es nicht häufig, daß ich Schüler bekomme, die an mehreren Sitzungen hintereinander teilnehmen können, Tag für Tag, wie wir es auf dieser Reise getan haben. Meistens bilde ich Leute aus, die ihren Unterricht neben ihrem Beruf in ihrer Freizeit nehmen müssen, zumindest solange, bis sie ihr Diplom haben.«
    »Glauben Sie, daß die Leute fähig sind, in einem Casino mit professionellen Spielern und Gaunern fertig zu werden?« hakte Narrisch nach.
    Tullie kratzte sich hinter dem rechten Ohr und grübelte einen Augenblick, bevor er antwortete.
    »Die Alltagsbetrüger werden sie schnell aufspüren«, meinte er. »Was die Profis betrifft, weiß ich es nicht. Ihre Jungs sind

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