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Das Chaos-Casino

Titel: Das Chaos-Casino Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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taute etwas auf. »Nun, ich würde es begrüßen, wenn Sie sich weiteren >De- monstrationen< enthielten. Oder uns wenigstens vorher warnten. Wir versuchen, Schlägereien oder auch nur den Anschein von Schlägereien bei gesellschaftlichen Zusammenkünften zu unterbinden.«
    »Kein Problem ... Sir.« Doc zuckte die Schultern. »Tut mir leid, aber wir müssen erst noch lernen, wie es bei dieser Mannschaft zugeht.«
    »Das werden Sie schon«, antwortete der Kommandant und entspannte sich lächelnd. »Sollten Sie Interesse haben, wäre ich Ihnen sogar sehr verbunden, wenn Sie irgendwann eine Demonstration für die ganze Kompanie geben könnten, und vielleicht sogar ein paar Unterrichtsstunden, falls Sie ...« Er brach plötzlich ab, und seine Augen verengten sich, als ihm etwas einfiel. »Übrigens«, sagte er mit gezwungener Beiläufigkeit, »bevor wir uns zu weit vom Thema entfernen, darf ich fragen, was der Anlaß für diese kleine Demonstration war?«
    »Ich ... ich habe gesagt, daß der J- ... der Herr hier etwas jung für einen Legionär zu sein scheint, Sir.«
    Der Kommandant musterte den Jungen mit schnellem, abschätzendem Blick.
    »Unsinn«, sagte er entschieden. »Er mag vielleicht jung aussehen, Soldat, aber er ist genauso alt wie Sie. Nicht wahr?« »Ist er?«
    »Nicht wahr?«
    »Ach so ... jawohl, Sir!«
    »Denn wenn er es nicht wäre, könnte er mit uns keinen Dienst in einem Casino ableisten. Verstanden?«
    »Jawohl, Sir. Verstanden, Sir.«
    »Sehr gut.« Der Kommandant nickte. »Und sorgen Sie dafür, daß es sich bei den anderen herumspricht.«
    »Sofort, Sir.« Der Legionär salutierte und floh in die Deckung seiner ursprünglichen Gruppe.
    »Tut mir leid, wenn das ein Problem sein sollte«, meinte Doc, »aber seit seine Mutter gestorben ist, ist Junior immer mit uns unterwegs. Wir lassen uns immer als Team engagieren, als eine Art Kaufpaket. Die Frau Leutnant meinte, daß sie nicht sicher sei, ob sie uns nehmen kann. Aber ich ging davon aus, sie hätte es mit Ihnen geklärt, bevor sie uns schließlich zugesagt hat.«
    Über das Gesicht des Kommandanten huschte ein eigenartiger Ausdruck, der aber schon wieder verschwunden war, bevor man ihn richtig bemerken konnte.
    »Es gibt nichts, was wir nicht hinbekämen.« Er lächelte. »Außerdem scheint er mir so solide zu sein wie alle unsere regulären Soldaten, wenngleich manchen das vielleicht nicht unbedingt als Kompliment verstehen würden. Ich bin jedenfalls froh, ihn an Bord zu haben ... und das gilt übrigens für Sie alle. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich muß noch ein wenig die Runde machen.«
    »Viel Glück, Hauptmann«, zirpte Tiffany, als er sich zum Gehen wandte.
    .»Danke ... äh ...«
    »Tiffany«, antwortete sie mit einem Lächern und reckte leicht den Rücken.
    Der Kommandant ließ den Blick über sie schweifen, diesmal etwas langsamer als bei Docs Sohn.
    »Richtig«, sagte er. »Tja, dann ... bis später.«
    »Wisch dir mal das Kinn ab, Tiffany«, sagte Lex leise und stieß ihr in die Rippen, als sie dem Kommandanten nachblickte. »Wirklich ! Ich dachte immer, du stehst auf Kerle mit etwas breiteren Schultern.«
    »Er hat was anderes zu bieten«, gurrte die Schauspielerin und folgte dem Hauptmann mit einem Raubtierblick.
    »Ach? Was denn?«
    Sie sah ihn mit echtem Erstaunen an.
    »Soll das heißen ... du weißt es nicht?« fragte sie. »Mein Gott, ich habe ihn schon erkannt, als er zur Besprechung hereinkam. Er hat uns doch sogar gesagt, wer er ist.«
    Lex zuckte die Schultern. »Schön, er ist reich. Na und?«
    »Reich ist eine mehr als dürftige Umschreibung«, versetzte Tjffany. »Das da, meine Herren, ist Willard Narrisch, der viertreichste Mann im Universum, unter fünfundvierzig, weder schwul noch verheiratet, aber monogam.«
    Doc legte die Stirn in Falten. »Woher weißt du das?«
    »Woher weiß eine Mücke, daß es regnen wird?« erwiderte Lex trocken. »Ja, langsam beginne ich zu begreifen, warum du auf ihn abfährst, Tiff.«
    »He, Mann, als Mädchen muß man auch an die Zukunft denken«, antwortete die Schauspielerin. »Unser Geschäftskapital ist das Aussehen, und Make-up kann nur für begrenzte Zeit die Spuren übertünchen, die der Zahn der Zeit hinterläßt. Tja, also, bis später, Jungs. Ich muß unserem Hauptmann noch ein paar Fragen stellen - nur um sicherzugehen, daß er nicht vergißt, wer ich bin.«
Kapitel 5
Tagebucheintrag #203
    Trotz des zweifelhaften Beginns verbesserten sich die Beziehungen zwischen

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